Pure Enttäuschung! – Zapels Warnsignale gehen ins Leere

Phönix Lübeck wieder mit Blick nach unte

Nach dem Abpfiff; Phönix-Coach Oliver Zapel und Team-Manager Hakan Karadiken. Foto: Lobeca/Vivian Pfaff

Lübeck – Warum hat der 1. FC Phönix Lübeck sein Regionalliga-Spiel gegen Kickers Emden am vergangenen Sonntag zuhause mit 1:2 verloren? Diese Frage stellte sich hinterher jeder auf dem Kunstrasen, wo die Partie ausgetragen wurde. Am Untergrund lag es nicht, denn in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit hatten die Adler alle Chancen, die Begegnung schon für sich zu entscheiden. Ein Pfostenschuss und eine Rettungstat auf der Linie der Gäste waren dabei die zwei größten Möglichkeiten. Und dann mit dem Pausenpfiff auch noch ein Traumtor von Jayden Bennetts. Es war alles angerichtet, doch es kam im zweiten Durchgang ganz anders. Und das sagte Phönix-Coach Oliver Zapel danach, der eine Viertelstunde nach dem Spiel erst einmal alles sacken lassen musste:

„Man hatte den Eindruck, wir schalten in den entspannten Arroganz-Modus“

„Wir haben eine Halbzeit gespielt, wo wir sagen können, die war standesgemäß, mit Ausnahme des Ergebnisses. Aber ich war schon da nicht zufrieden. Das war nicht das, was ich von meiner Mannschaft erwartet hatte. Wir hatten diese Chancen und es hätte zur Halbzeit schon 2:0 oder 3:0 stehen können. Aber wie wir uns in der zweiten Halbzeit verkauft haben und das begann schon wieder damit, dass wir zu spät auf dem Platz erscheinen. Man hatte den Eindruck, wir schalten in den entspannten Arroganz-Modus. Das sind wir nicht und genau davor hatte ich ausreichend gewarnt. Es ist dann einfach so, dass dieser Mannschaft offenbar diese ganzen Warnsignale vorbeigehen und das schöne ist, dass es nicht mal die erfahrenen Spieler hinkriegen, sich selbst auf den Platz zu kriegen und die sich dann in einer Form präsentieren, die sehr fragwürdig ist. Und wenn sie nicht mal in der Lage sind ihre Leistung in solchen Phasen zu präsentieren, dann fehlt natürlich auch der Halt für die ganzen anderen Spieler. Ob der gesamten Präsentation, nicht nur der sportlichen, wie wir uns in der zweiten Halbzeit dargestellt haben, fehlen mir komplett die Worte. Es fällt mir total schwer einen Hebel zu finden. Wir hatten in der zweiten Halbzeit auf der Anlage komplette Totalausfälle und da fällt es mir total schwer, den Glauben zu finden, dass wir in Jeddeloh ein ganz anderes Gesicht zeigen und mal eben kurz dahinfahren, um uns die Punkte wiederzuholen. Diese Punkte gibt uns kein Mensch wieder. Wir haben drei tolle Spiele hinter uns gebracht und stoßen uns das mit dem eigenen Hintern wieder um, das ist komplett wahnsinnig und inakzeptabel.“

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Hendrik Wurr (Phönix) war nicht erfolgreich.

Klares Signal an alle Spieler!

Der Trainer verlängerte gerade erst seinen eigenen Vertrag bis 2026 und hat einiges vor. Er kam auf der Pressekonferenz in Fahrt und stellte klar: „Da muss sich sicherlich der eine oder andere Spieler fragen, wo die Reise mit ihm hingehen soll. Wir befinden uns gerade in Sondierungsgesprächen und wollen uns ein genaues Bild von den Spielern machen, ob man sich in Zukunft auf sie verlassen kann, wenn man tatsächlich mal höhere Ziele anstrebt. In den Medien stand, dass wir die 3. Liga anstreben. Das ist ein Fernziel. Das Nahziel ist, dass wir eine Fußballmannschaft haben, die eben keine Ausschläge nach oben oder unten hat, die eine gewisse Konstanz hat und davon reden wir die ganze Zeit. Das jetzt als Anlauf für die 3. Liga zu bewerten, ist der völlig falsche Weg und es war heute für alle ein ganz klares Signal, dass wir davon ganz weit entfernt sind.“

Nach dem Schlusspfiff: Kickers Emden freut sich über den dritten Auswärtssieg in dieser Saison. Foto: Lobeca/Vivian Pfaff

Vorsprung schmilzt

Viel Zeit zum Nachdenken hat man am „Flugplatz“ nicht, denn am kommenden Mittwoch geht schon zum Nachholspiel nach Jeddeloh. Beide Teams trennt nur ein Punkt. Der Vorsprung auf die möglichen Abstiegsplätze (das hängt von der 3. Liga ab) beträgt für die Adlerträger übrigens nur noch sieben Zähler.

Die Tabelle

1.VfB Lübeck2861 : 2161
2.Hamburger SV II2765 : 3855
3.FC Teutonia 05 Ottensen2852 : 4447
4.SV Drochtersen/​Assel2850 : 3445
5.Hannover 96 II2858 : 4545
6.SC Weiche Flensburg2847 : 3945
7.FC Eintracht Norderstedt2846 : 3742
8.TSV Havelse2945 : 3941
9.SSV Jeddeloh2847 : 5239
10.SV Werder Bremen II2849 : 4738
11.1. FC Phönix Lübeck2739 : 3838
12.Holstein Kiel II2843 : 4433
13.FC St. Pauli II2840 : 5733
14.BSV SW Rehden2631 : 3532
15.TuS BW Lohne2748 : 4831
16.Bremer SV2936 : 5230
17.VfV Borussia 06 Hildesheim2737 : 4629
18.SV Atlas Delmenhorst2843 : 6526
19.BSV Kickers Emden2824 : 8014

Bildquellen

  • Zapel, Karadiken: Lobeca/Vivian Pfaff
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