„Vision 2025“ machbar: Jannik Edler vor Top-Spiel mit Liebesbekenntnis zum Ratzeburger SV

Interview mit dem Mannschaftskapitän des Verbandsliga-Spitzenreiters

Jannik Edler (Kapitän beim Ratzeburger SV). Archivfoto: RSV

Ratzeburg – Drei Niederlagen in der Saison, aber den Hauptkonkurrenten geschlagen. Der Ratzeburger SV ist Aufsteiger in die Verbandsliga Süd-Ost, spielt bisher eine herausragende Saison und steht seit dem 1. Spieltag an der Tabellenspitze. Vor sieben Jahren gab man die „Vision 2025“ aus, in der man sich für die Oberliga rüsten möchte. Am Riemann ist man also voll im Soll, schafft man den Durchmarsch in die Landesliga. Dazu müssen die Lauenburger am Sonnabend um 18 Uhr beim Verfolger SC Rapid Lübeck antreten. Ein Punkt trennt beide. HL-SPORTS sprach mit RSV-Kapitän Jannik Edler im Vorweg der Begegnung.

„Wir sind so eine geile Truppe“

HL-SPORTS: Moin Jannik, Tabellenführer von Spieltag eins bis jetzt. Was macht euch als Mannschaft aus, dass ihr so erfolgreich seid?

Jannik Edler: Moin HL-SPORTS, der Zusammenhalt in der Mannschaft ist das, was uns am meisten ausmacht. Wir ackern Woche für Woche hart auf dem Platz und man sieht, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Wir sind so eine geile Truppe, egal ob auf oder neben dem Platz. Alle sind immer füreinander da.

HL-SPORTS: Ihr habt nur dreimal in dieser Saison verloren, zweimal gegen Groß Grönau und das Hinspiel gegen Rapid. Was passte in diesen Spielen nicht?

Jannik Edler: Im ersten Spiel gegen Grönau haben wir komplett geschlafen und die richtige Einstellung hat ein bisschen gefehlt. Im Rückspiel machen wir die Tore nicht und wurden zweimal eiskalt bestraft. Gegen Rapid spielst du lange Zeit in Überzahl und belohnst dich nicht, vielleicht haben wir uns selbst zu viel Druck gemacht zu dieser Zeit.

„Abgerechnet wird am letzten Spieltag“

HL-SPORTS: Jetzt kommt es zum Rückspiel beim Verfolger. Ist es nur eine Revanche oder wirklich das Endspiel um den Aufstieg?

Jannik Edler: Eine Revanche ist es auf jeden Fall für uns. Man kann aber natürlich auch sagen, dass es wie ein kleines Endspiel ist. Für uns aber ist jedes Spiel ein Endspiel, wenn wir von unserer Einstellung sprechen. Wir haben auch nach diesem Spiel noch drei weitere Meisterschaftsspiel, wo wir jeweils die drei Punkte mitnehmen wollen. Abgerechnet wird am letzten Spieltag.

HL-SPORTS: Am Kasernenbrink ist immer was los, auch viel Hektik könnte es geben. Was erwartest du für ein Spiel?

Jannik Edler: Ich erwarte natürlich ein absolutes hochintensives Spitzenspiel. Viel Tempo, viele Zweikämpfe. Natürlich wird von außen auch sehr viel kommen, aber wir gucken auf unser Spiel und lassen uns davon nicht beeindrucken und das wird das Wichtigste sein.

„Rapid ist zuhause bockstark“

HL-SPORTS: Rapid hat zuhause noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Was ist euer Ansatz, um das zu ändern?

Jannik Edler: Ja, Rapid ist zuhause bockstark, wir werden uns aber genauso vorbereiten, wie auf jedes andere Spiel, auch wenn dieses Spiel natürlich etwas Besonderes ist. Wir werden alles reinwerfen und alles dafür geben, um die Punkte zurück nach Ratzeburg mitzunehmen.

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HL-SPORTS: Wenn ihr gewinnt, seid ihr dann durch vor den verbleibenden drei Spielen, die danach noch kommen?

Jannik Edler: Also durch sind wir auf keinen Fall. Die verbleibenden Spiele sind genauso wichtig für uns und da müssen wir alles reinwerfen. Wir dürfen uns keinen Patzer erlauben, denn Rapid wird es direkt bestrafen. Unsere Ziele erreichen wir nur, wenn wir bis zum Schluss konzentriert arbeiten. Durch sind wir am 21. Mai.

HL-SPORTS: Kommen nochmal Erinnerungen an das vergangene Jahr hoch, wo ihr ebenfalls lange Tabellenführer in der Kreisliga wart und dann in Trittau verloren habt? Ist das immer wieder Thema bei euch in der Mannschaft und glaubst du, dass ihr daraus gelernt habt? Am Ende gab es ja auch doch noch das Happy End mit dem Aufstieg als bester Zweitplatzierter in Schleswig-Holstein.

Jannik Edler: Natürlich kommen da nochmal bei einigen die Erinnerungen hoch, aber das Thema ist für uns eigentlich abgehakt. Wir wollen es diese Saison besser machen und werden alles dafür geben. Wir sind als Aufsteiger neu in der Liga, auch wenn wir in dem Sinne wahrscheinlich kein klassischer Aufsteiger sind. Wir werden das Top-Spiel genießen. Rapid muss Punkte aufholen, um uns möglicherweise verdrängen zu können. Wir haben aber definitiv viel Erfahrung aus dem letzten Jahr mitgenommen. Durch den letztendlichen Aufstieg konnten wir das Thema aber sehr gut verarbeiten und denken nicht mehr darüber nach.

„Ich identifiziere mich so sehr mit dem Verein“

HL-SPORTS: Vor fünf Jahren bist du erst in die Herren gekommen. schnell zum Führungsspieler aufgestiegen und sogar Kapitän. Wie einfach war die Entscheidung damals beim RSV zu bleiben? Du hast ja sogar mal in der Jugend beim HSV gespielt.

Jannik Edler: Als A-Jugend-Spieler wurde ich schon oftmals in die 1. Herren hochgezogen, das hat mir sehr viel bedeutet und ich wurde direkt super aufgenommen. Natürlich habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, ob ich nicht mal einen anderen Schritt wage und vielleicht den Verein wechsle, aber ich identifiziere mich so sehr mit dem Verein, sodass ich mich letztendlich immer für den RSV entschieden habe.

HL-SPORTS: Warum ging es damals wieder von Hamburg zurück nach Hause?

Jannik Edler: Der Aufwand war zu groß dreimal die Woche nach Norderstedt zu fahren und ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr so viel Zeit für meine Freunde hatte. Dementsprechend habe ich mich entschieden wieder zurück zum RSV zu wechseln.

HL-SPORTS: Letzte Frage: Pokalsieg oder Aufstieg, was nimmst du lieber?

Jannik Edler: Pokalsieg und Aufstieg!

HL-SPORTS: Danke für das Interview und viel Erfolg.

Bildquellen

  • Edler: RSV
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