Lübeck – Ein völlig ungewohntes Bild zeigt sich beim Blick auf die Tabelle der Verbandsliga Süd-Ost. Zum ersten Mal seit dem 1. Spieltag steht der Ratzeburger SV nicht auf Platz 1. Die Mannschaft von Trainer Denny Skwierczynski verlor das Spitzenspiel beim SC Rapid knapp. 1.150 Zuschauer – davon etwa 100 bis 150 aus Ratzeburg – bildeten einen würdigen Rahmen für diese Partie und sorgten für eine tolle Stimmung. Die Führung der Gastgeber drehten die Gäste, um kurz vor der Pause doch noch den Ausgleich zu kassieren. Der Siegtreffer für Rapid fiel dann eine Viertelstunde vor Schluss. Nach der Partie kam es dann noch zu einem Großeinsatz der Polizei.
Kellerteams punkten
Sowohl der VfL Oldesloe als auch der TSV Lensahn punkteten in ihren Spielen, hatten aber nach dem Schlusspfiff unterschiedliche Stimmungslagen. Die Oldesloer brachten eine Führung gegen den SV Azadi nicht über die Zeit. Der TSV Lensahn sah bis kurz vor dem Ende wie der Sieger bei Eintracht Groß Grönau aus, musste aber in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich hinnehmen.
Unentschieden in Sarau
Die SG Sarau/Bosau und der VfL Vorwerk trennten sich mit einem Unentschieden. Vorwerk führte zur Pause, kassierte aber ebenfalls den Ausgleich in der Nachspielzeit.
Die Stimmen nach den Spielen
VfL Oldesloe – SV Azadi Lübeck 3:3 (1:2)
Max Gengnagel (Oldesloe): „Eine gerechte Punkteteilung. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, welches am Ende auch keinen Sieger verdient hatte. Wir gehen mit unserem ersten konstruktiven Angriff in Führung, aber schenken quasi im Gegenzug diese wieder her. Im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit war Azadi dann die aktivere Mannschaft, dennoch kamen wir immer wieder in aussichtsreiche Abschlussmöglichkeiten. Das Tor erzielten aber die Gäste. Im zweiten Abschnitt waren wir deutlich enger an den Gegenspielern und kamen durch einen Elfmeter zum gerechten Ausgleich. Danach war es ein 50/50-Spiel. Gerne hätten wir das 3:2 über die Zeit gebracht, aber es hat nicht sollen sein. Dennoch tut der Punkt mal wieder gut und gibt Auftrieb für die kommenden Wochen. Azadi alles Gute zum Klassenerhalt.“
Nausat Hassan (Azadi): „Für die laufende Saison war es für uns ein wichtiger Punkt, auch wenn es spielerisch nicht das Beste von uns war. Leider müssen wir einsehen, dass wir im letzten Drittel unsere Konzentration nicht beibehalten konnten und dies zu unsauberen Pässen führte. Wir wünschen dem VfL Oldesloe weiterhin viel Erfolg.“
Eintracht Groß Grönau – TSV Lensahn 4:4 (1:2)
Dennis Gohr (Groß Grönau): „Nach der sehr schlechten zweiten Halbzeit in Hoisdorf in der vergangenen Woche hatten wir gehofft, dass die Mannschaft heute wieder mit deutlich mehr Spannung auftritt. Wir waren allerdings von der 1. Minute an sehr träge und schläfrig. So hatte Lensahn anfänglich deutlich mehr Torraumszenen als wir. Insgesamt wirkte der Gegner deutlich schneller und frischer. Trotzdem konnten wir dann durch Noah Tijani mit 1:0 in Führung gehen und bekamen kurz danach allerdings verdient den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit konnte Lensahn innerhalb kurzer Zeit durch zwei Tore mit 3:1 in Führung gehen. Erst danach sind wir aufgewacht und kamen ein wenig besser ins Spiel, auch wenn wir noch weit von dem entfernt waren, was wir uns vorgenommen hatten. Tom Jurga konnte dann zweimal über die rechte Seite seine Schnelligkeit ausspielen, sodass wir durch seinen Doppelpack zum 3:3 ausgleichen konnten. Nach einem Freistoßtor von Lensahn gingen wir allerdings erneut verdient in den Rückstand. Lensahn hat dann relativ früh angefangen auf Zeit zu spielen, was sich bekanntermaßen rächt. So konnten wir dann zumindest in der Nachspielzeit noch durch Luca Thiel den Ausgleichstreffer zum 4:4 machen. Insgesamt wieder ein eher schlechtes Spiel von uns, in dem wir am Ende einen glücklichen Punkt mitnehmen.“
Andrew Rathke (Lensahn): „Leider haben wir uns für eine gute Leistung nicht belohnt und bekamen in der 96. Minute noch den 4:4-Ausgleich. Wir haben aber gezeigt, dass wir mit dem derzeitigen Kader auch gegen eine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel mithalten können. Nächstes Wochenende sind wir spielfrei und das Wochenende darauf werden wir dann versuchen, gegen Pönitz weitere Punkte zu holen. Allerdings wird es mit dem Klassenerhalt auch immer enger.“
SC Rapid Lübeck – Ratzeburger SV 3:2 (2:2)
Christian Arp (Rapid): „Das war ein geiles Spitzenspiel um die Meisterschaft, mit allem was dazu gehört. Spielerisch war das nichts besonderes. Beide Mannschaften sind spielerisch stark, das kam aber heute nicht so zum tragen. Es war heute ein Nervenspiel, wer die besseren Nerven hat gewinnt. Über ein Unentschieden hätte man sich auch nicht beschweren können. Es war eine tolle Stimmung, ein würdiger Rahmen. Es ist schade, dass vermutlich nur eine Mannschaft aufsteigt, eigentlich hätten es beide verdient. Jetzt sind wir erstmal am Drücker.“
Denny Skwierczynski (Ratzeburg): „s war das erwartet hart umkämpfte Spiel. Am Ende ist es etwas unglücklich für uns gelaufen, denn ein Unentschieden wäre ganz gewiss das gerechte Ergebnis gewesen. Wir haben kurze Zeit nach der Pause eine Riesenmöglichkeit, um das Spiel in unsere Richtung zu ziehen. Da liegen Erfolg und Misserfolg im Fußball manchmal ganz eng beisammen. Unter dem Strich können wir der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie hat einen sehr guten, geschlossenen und couragierten Auftritt hingelegt und wir können mit Stolz und mit erhobenem Haupt aus diesem Spiel gehen. Mund abputzen und weiter geht es.“
SG Sarau/Bosau – VfL Vorwerk 2:2 (0:2)
Tony Böhme (Sarau/Bosau): „In der ersten Halbzeit müssen wir 3:0 führen und verstehen zur Halbzeit nicht, wieso Vorwerk 2:0 führt. Zweite Halbzeit zeigen wir eine super Reaktion und holen verdient den Ausgleich und müssen mit den Chancen eigentlich noch den Sieg holen. Loben will ich die Einstellung der Jungs nach der Halbzeit. Mit Einsatz, Moral und Fußball haben wir den Punkt geholt. Viel Erfolg an Vorwerk für den Rest der Saison.“
Constantin Lüthje (Vorwerk): „Wir spielen 2:2 auswärts, nach 2:0-Führung! Warum? Erstmal Respekt an Sarau, sie haben Moral bewiesen und am Ende verdient einen Punkt geholt. Wir haben leider in der zweiten Halbzeit eine schlechte Leistung gezeigt und müssen dann am Ende damit leben, auch wenn es schwer fällt, dass es diesmal nicht für einen Sieg gereicht hat.“
Der 22. Spieltag (22. / 23.4.)
VfL Oldesloe – SV Azadi Lübeck 3:3
Eintracht Groß Grönau – TSV Lensahn 4:4
SC Rapid Lübeck – Ratzeburger SV 3:2
SG Sarau/Bosau – VfL Vorwerk 2:2
TSV Trittau – SV Hamberge (So., 13 Uhr)
TuS Hoisdorf und SVG Pönitz spielfrei
Die Tabelle
1. | SC Rapid Lübeck | 19 | 66 : 16 | 47 |
2. | Ratzeburger SV | 19 | 87 : 22 | 45 |
3. | VfL Vorwerk | 18 | 50 : 44 | 35 |
4. | SVG Pönitz | 18 | 37 : 29 | 32 |
5. | Eintr. Groß Grönau | 18 | 48 : 40 | 30 |
6. | TSV Trittau | 18 | 47 : 47 | 29 |
7. | SG Sarau/Bosau | 19 | 49 : 40 | 28 |
8. | SV Azadi Lübeck | 19 | 47 : 68 | 22 |
9. | SV Hamberge | 18 | 26 : 36 | 18 |
10. | VfL Oldesloe | 19 | 41 : 65 | 14 |
11. | TSV Lensahn | 19 | 29 : 69 | 11 |
12. | TuS Hoisdorf | 18 | 26 : 77 | 7 |
13. | SSV Pölitz zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |
13. | TSV Neustadt zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |