Neumünster – Die Kreisligen rund um Lübeck machten diese Woche Überstunden. Am Mittwochabend setzte sich die Bramstedter TS mit 2:1 beim PSV Neumünster II durch. Im Fokus standen am Ende allerdings nicht die Tore. Einen Tag später gewann der TSV Gudow mit dem gleichen Resultat gegen Borussia Möhnsen. Der kommende Spieltag in den Staffel Mitte, Ost und Süd wird schon am Freitagabend mit der Partie des TSV Berkenthin bei der Zweitvertretung von Hagen Ahrensburg eröffnet. Am Sonnabend müssen die Gudower erneut ran – zu Hause gegen die SG Wentorf-S./Schönberg. Auch BT ist wieder gefordert – beim SV Bokhorst. Der TSV Gremersdorf will eine 1:3-Hinspielpleite gegen Eutin 08 II wiedergutmachen. Abgeschlossen wird der Spieltag durch die Begegnungen am Sonntag des SVT Bad Oldesloe beim FC Ahrensburg und SV Wahlstedt gegen SV Bönebüttel-Husberg.
Vier Platzverweise in Neumünster
Am Mittwochabend bekam die Bramstedter TS in der Kreisliga Mitte die Chance durch einen Sieg gegen die Zweitvertretung des PSV Neumünster mit dem Spitzenreiter TuS Tensfeld gleichzuziehen. Nach 19 Minuten schien die Aufgabe gegen die formstarken Polizisten schon gemeistert zu sein. Fabian Levi Kraemer schnürte einen Doppelpack. BT-Trainer Andreas Cornelsen fasste das Spiel bei HL-SPORTS zusammen: „In einem intensiven Fußballspiel konnten wir auch in Neumünster 2:1 gewinnen und sind nun punktgleich mit dem Tabellenführer aus Tensfeld. Levi Kraemer brachte uns früh mit 2:0 in Führung und anschließend hatten wir noch eine weitere Großchance um den Tag früh entscheiden zu können. Leider verloren wir kurz vor der Pause etwas den Faden und statt einer sicheren Führung ging es mit 2:1 in die Pause. Die zweite Halbzeit war ausgeglichener und wurde mit zunehmender Spieldauer hektisch, was in drei Roten Karten für den PSV und eine für uns gipfelte. Am Ende blieben wir siegreich, wobei sich nach bösen Foulspiel Bastian Schulze schwer verletzte.“ Für dieses Foul gab es eine der drei Roten Karten.
Die Freude über die Punktgleichheit mit den Tensfeldern währte nur 25 Stunden denn TuS gewann sein Spiel gegen Phoenix Kisdorf II ebenfalls mit 2:1 und liegt nun wieder drei Zähler vor den Bramstedtern, die allerdings noch eine Begegnung weniger absolviert haben.
Zu Gast beim Absteiger
Wenn es nach Cornelsen geht, soll der nächste Sieg für das große Ziel eingetütet werden. Die Formkurve der Bramstedter zeigt steil nach oben. Seit neun Spielen sind die Segeberger ungeschlagen. Am Sonnabend um 16 Uhr beim SV Bokhorst geht es weiter, bestenfalls wieder mit einem Dreier. Die Gastgeber stehen schon als Absteiger fest und warren seit sechs 540 Minuten auf einen Erfolg. Zudem stellt man, mit gerade einmal 25 Toren die schlechteste Offensive der Liga. Das Hinspiel entschied BT am Ende mit 4:1 für sich. Dabei ging der SV Bokhorst nach 21 Minuten in Führung. Kurz vor der Pause glich der aktuelle Tabellenzweite aus, sodass es folgerichtig mit einem 1:1 in die Pause ging. Im zweiten Durchgang sorgten die Bramstedter innerhalb von sechs Minuten für klare Verhältnisse und verließen den Platz als Gewinner. Vor dem Rückspiel sagte BT-Trainer Cornelsen: „Als ich am 1. Mai eine wacker kämpfende Truppe gesehen habe, die gegen Boostedt zwar mit 1:4 verloren, aber im Spiel auf Augenhöhe agiert hat, gingen spätestens dann die Warnsignale an. Bokhorst hat im letzten Heimspiel ein Top 3-Team zu Gast und nichts zu verlieren, das wird sicher schwerer werden als wir es uns wünschen. Der Sieg bei PSV Neumünster II hat etwas an unserer Substanz gekratzt. Der in Neumünster brutal gefoulte Bastian Schulze fehlt neben den Kartengesperrten Atdhe Dragusa, Florian Friedrich und Dante Vozic, die es an einem Spieltag getroffen hat.“
Duell der Enttäuschten
In der gleichen Staffel treffen am Sonntag um 15 Uhr zwei formschwache Teams aufeinander. Der SV Wahlstedt wartet seit mittlerweile sechs Runden auf einen Sieg und Gegner SV Bönebüttel-Husberg nunmehr fünf. Zuletzt gab es dennoch bei den Gästen nach 0:2-Rückstand ein 2:2-Remis gegen den SV Bokhorst. Bei den Hausherren enttäuschte zuletzt besonders die Defensive. 25 Gegentore in sechs Spielen kassierte das Team von Mike Baaske. Dieser sagte vor dem Spiel zu HL-SPORTS: „Auch wenn es so ausschaut, werden wir nichts ab schenken. Müssen allerdings schauen, wie der Kader aussieht. Vielleicht kommt der ein oder andere Verletzte wieder dazu. Auf die Urlauber müssen wir ja verzichten.“ Im Hinspiel setzte sich der SV Wahlstedt souverän mit 3:0 durch.
„Massive Personalprobleme“ beim TSV Berkenthin
In der Kreisliga Süd eröffnet der TSV Berkenthin den 24. Spieltag beim SSC Hagen Ahrensburg II. Die Gäste ließen am vergangenen Wochenende nach einen 3:2-Auswärtssieg in Gudow ihren Auswärtsfluch hinter sich und wollen euphorisch den nächsten Sieg in der Fremde holen. Doch diese Euphorie ist ein wenig gebremst. Zum einen trifft man auf eine Top-Mannschaft und zum anderen beklagt man „massive Personalprobleme“. Berkenthin-Trainer Mirco Trautmann: „Nächstes Auswärtsspiel vor der Brust. Meiner Meinung nach bei der, wenn alle Spieler zur Verfügung stehen, ganz klar zweitbesten Mannschaften der Liga. Aufgrund von massiver Personalprobleme hatten wir um Verlegung gebeten, allerdings gibt es in Ahrensburg wohl Platzbelegungsprobleme, sodass eine Austragung an einem anderen Tag nicht mehr möglich ist. Unsere Anfrage wurde daher abgelehnt. Schauen wir mal, welches Personal uns morgen final zur Verfügung steht. Stand heute gibt es immer noch bei einigen Fragezeichen, ob ein Einsatz infrage kommt oder nicht. Ich denke, die Jungs, die dann anwesend sein können, werden vielleicht noch mal fünf Prozent extra herauskitzeln.“ Der Gegner aus Ahrensburg steht derzeit auf dem dritten Tabellenplatz. Lange waren sie der Verfolger Nummer eins des schon feststehenden Meisters SVT Bad Oldesloe, doch Punktabzüge und schwache Leistungen kosteten den SSC den zweiten Platz. Gegen den TSV Gudow gab es eine 1:2-Pleite und gegen Borussia Möhnsen zuletzt nur ein torloses Unentschieden.
Das Hinspiel gewann die Zweitvertretung vom Hagen mit 4:1. Dabei stand es zur Pause 1:1. Dennoch wartetet eine Mannschaft, die besonders Defensiv sehr stark ist. Mit 39 Gegentoren stellt man die zweitstärkste Defensive und Zuhause bekam man auch erst 18 Gegentreffer.
Torgarantie in Gudow
Geschafft: „Endlich!“, sagte Max Asmuß am späten Donnerstagabend. Gudows Cheftrainer nach dem 2:1-Erfolg gegen Möhnsen. „Wie wichtig dieser Sieg für uns als Team war, war nach dem Abpfiff deutlich zu spüren. Wir kamen nicht gut rein, standen zu tief und hatten kaum Aktionen nach vorne. Das 0:1 fällt dann trotzdem eher aus dem Nichts durch direkten Freistoß. Danach übernehmen wir die Kontrolle, kommen zu Aktionen im letzten Drittel. In der Phase müssen wir den Ausgleich machen, Bommel köpft aber aus kurzer Distanz übers Tor. Vor der Pause haben wir dann noch einmal Glück, als ein Kopfball der Gäste nur am Pfosten landet. In der zweiten Hälfte spielen nur noch wir. Die Tore fallen zwar eher zufällig, aber vollkommen verdient. Danach gibt es noch weitere Chancen, den Sack zu zumachen. In der Nachspielzeit gibt es noch eine umstrittene Situation. Aber dieses Mal bleiben die drei Punkte bei uns“, so Asmuß in seiner Analyse zum 2:1-Sieg im Nachholspiel. Dreimal zuvor war man in Folge sieglos. Nun kann man sich für den nächsten Auftritt am Sonnabend um 16 Uhr vorbereiten. Die Zeit ist knapp.
Dafür sind Tore in Spielen gegen die SG Wentorf-S./Schönberg garantiert. So war es zumindest in dieser Saison. Das erste von bisher zwei Duellen in dieser Saison entschied Wentorf im Achtelfinale des Kreispokals Herzogtum Lauenburg mit 7:3 für sich. Schon zur Pause war durch ein 6:0 alles klar. Das zweite Duell, das Hinspiel der Punktrunde, endete ebenfalls deutlich für die SGWSS. Zwar stand es dieses Mal zur Pause nur 3:2, doch im zweiten Durchgang drehten die Wentorfer zu einem 6:3-Sieg auf. Spiele der SG sind in dieser Saison oft torreich ausgefallen: 6,3 Tore im Durchschnitt.
Das Duell um die goldene Ananas
Nach dem feststehenden Meistertitel und dem Kreispokalfinale gegen den SV Eichede ruft für den SVT Bad Oldesloe nun wieder der Ligaalltag. Am Sonntag um 15 Uhr sind die Oldesloer zu Gast beim FC Ahrensburg. Ein Spiel um die goldene Ananas. Der FCA steht auf dem fünften Tabellenplatz. Zuletzt beendete man die „Krise“ durch einen 5:3-Auswärtssieg beim Bargfelder SV. Das Hinspiel-Ergebnis drehten die Oldesloer nach einem 0:2-Rückstand. Nach sechs Minuten führten die Ahrensburger mit, bevor in der 8. Minute der SVT-Anschlusstreffer fiel. Mit dem Pausenpfiff glich man aus. Im zweiten Durchgang gelang dem Meister der Siegtreffer. Vor dem Rückspiel sagt Oldesloes Coach Patrick Matysik: „Am Wochenende ist gegen den FC Ahrensburg wieder Alltag angesagt. Nachdem wir frühzeitig unsere Meisterschaft gefeiert und am vergangenen Montag das Kreispokalfinale bestritten haben, möchten wir uns nun wieder in der letzten Phase der Saison konzentrieren, um weiter unsere Punkte zu sammeln. Wir erwarten ein gut eingestellten und schwierigen Gegner, der uns alles abverlangen wird.“
Kampfansage von Gremersdorf
Nach der schwachen Form von Tabellenführer TSV Schönwalde entfachte in der Kreisliga Ost nochmals Spannung um den Aufstieg. Dies liegt auch an der sehr starken Form des TSV Gremersdorf. 2023 gab es erst eine Pflichtspielniederlage und überzeugende Siege, wie das 4:0 beim Spitzenreiter. Bei zwei Punkten Rückstand und einem Spiel mehr will man in Gremersdorf in den verbleibenden drei Begegnungen die Hausaufgaben machen. Co-Trainer Sven Puls machte vor dem kommenden Spiel bei der Zweitvertretung von Eutin 08 bei HL-SPORTS eine Kampfansage: „Vorletztes Heimspiel gegen die Wundertüte Eutin 08 II. Wenn ich an das Hinspiel denke, wird mir immer noch schlecht. Das war eine der schlechtesten Spiele dieser Saison. Klares Ziel sind wie immer die drei Punkte und da gehe ich auch von aus, dass es uns gelingen wird. Nach der Niederlage gegen unseren Nachbarn haben wir uns gut zusammen gerauft und sind uns einig, dass wir die 50 Punkte haben wollen.“ Der Gegner aus der Kreisstadt Ostholsteins steht in der Tabelle auf dem zehnten Platz. Gerettet ist man definitiv noch nicht, sodass die Eutiner unter Druck stehen. Die letzten beiden Spiele verloren sie deutlich, mit jeweils vier Gegentoren. Dass sie nicht zu unterschätzen sind, zeigen aber auch Siege wie gegen den Aufstiegsaspiranten TSV Lütjenburg. Das angesprochene Hinspiel gewannen die Eutiner mit 3:1, trotz Führung des TSV Gremersdorf.