Lübeck – Zum Abschluss der englischen Woche empfängt der VfL Lübeck-Schwartau am Samstagabend den TSV Bayer Dormagen zum Duell der punktgleichen Tabellennachbarn. Sowohl die Lübecker als auch die Dormagener haben 27 Pluspunkte auf dem Konto. Für VfL-Trainer David Röhrig ist die Partie ein Wiedersehen mit vielen Weggefährten. Anwurf in der Lübecker Hansehalle ist am Samstag um 19.00 Uhr.
Ausgangslage kurz vor Saisonende
Auch wenn das Spiel gegen Bayer Dormagen für beide Teams nach dem gesicherten Klassenerhalt kaum noch eine sportliche Relevanz für die Tabellenposition hat, ist es doch für David Röhrig eine besondere. Der VfL-Coach trainierte verschiedene Jugendmannschaften in Dormagen und war dort in der vergangenen Saison auch als Co-Trainer der Bundesligamannschaft aktiv. „Ich kenne die meisten Spieler dort teilweise seit der C- oder B-Jugend“, sagt Röhrig. „Deshalb ist es schon ein spezielles Spiel. Ich freue mich auf das Wiedersehen, in der Vorbereitung oder während der Partie spielt das allerdings keine Rolle.“
Während der VfL vor allem in der Hinrunde Probleme hatte und in den Tabellenkeller abrutschte, sammelte Dormagen bereits im Herbst des Jahres wichtige Punkte und geriet so nie in ernsthafte Abstiegsgefahr – obwohl die Rückrunde nicht mehr so erfolgreich verlief. „Sie haben in der Hinserie ein sehr gutes Abwehrspiel gezeigt und darüber ihre Spiele gewonnen. Zuletzt ist auch das Angriffsspiel stärker geworden, sie agieren sehr temporeich. Vor allem Sören Steinhaus befindet sich in herausragender Form.“
Das Hinspiel in Dormagen verloren die Lübecker knapp mit 23:24, vergaben im letzten Angriff die Chance auf den Ausgleich. „Wir sind dort personell extrem geschwächt angetreten“, erinnert sich Röhrig. „Seitdem hat sich sowohl bei uns als auch bei Dormagen einiges verändert, deshalb hat das Spiel keine Bedeutung mehr. Trotzdem wollen wir uns für die Niederlage natürlich revanchieren.“
Auch im Rückspiel am Samstag muss der VfL wieder einige Ausfälle verkraften. Wie schon in Großwallstadt werden Finn Kretschmer, Jan-Eric Speckmann, Max Horner und Paul Skorupa verletzungsbedingt fehlen. Dennis Klockmann kehrt in den Kader zurück und auch Mex Raguse meldete sich nach einer Erkältung wieder einsatzbereit.
Für den VfL ist es bereits das vorletzte Heimspiel der Saison. Es folgen zwei Auswärtsspiele in Hüttenberg und Rostock ehe die Spielzeit am 7. Juni mit dem Heimspiel gegen TUSEM Essen endet.
Blum beendet Karriere
Matthis Blum wird seine professionelle Handballkarriere nach dieser Saison beenden. Der 19-Jährige möchte sich zukünftig auf sein Studium konzentrieren und hat den VfL Lübeck-Schwartau um die Auflösung seines bis 2024 datierten Vertrages gebeten. Mattis Potratz wechselt zur kommenden Saison fest zur HSG Ostsee.
Als frischgebackener deutscher A-Jugendmeister kam Matthis Blum vor einem Jahr von den Rhein-Neckar-Löwen zum VfL Lübeck-Schwartau und gehörte fortan zum Kader der Bundesligamannschaft. Unter Trainer David Röhrig, der Blum bereits in der Jugend bei Bayer Dormagen trainierte, bekam Blum erste Einsatzzeiten in der 2. HBL. Nach einem Jahr in Lübeck hat sich der 19-Jährige entschieden, seine professionelle Handballkarriere zu beenden.
„Die Entscheidung ist mir wirklich sehr schwergefallen, aber ich habe einfach festgestellt, dass ich neben dem Handball meinem Studium kaum nachkommen kann“, sagt Matthis Blum. „Ich möchte mich zukünftig voll auf das Studium konzentrieren und meinen beruflichen Werdegang vorantreiben.“
Matthis Blum kehrt nach der Saison in seine Heimat Bottrop zurück und wird dort neben seinem Studium der Elektromobilität bei einem unterklassigen Verein Handball spielen.
VfL-Trainer David Röhrig sagt: „Matthis ist bereits in der Winterpause auf uns zugekommen und hat um eine Auflösung seines Vertrages am Saisonende gebeten. Das ist für mich sehr schade, weil ich ihn als Spieler sehr schätze. Dennoch respektieren wir seinen Wunsch und wünschen Matthis alles Gute für seine Zukunft.“
Potratz wechselt fest zur HSG Ostsee
Mattis Potratz wird nach Ablauf seines Vertrages im Sommer fest zur HSG Ostsee wechseln. Der 21-Jährige spielte bereits in dieser Saison per Zweitspielrecht beim Drittligisten und möchte zukünftig ausschließlich für die HSG Ostsee auf Torejagd gehen.
„Ich habe in der vergangenen Saison bereits viel Spielpraxis bei der HSG Ostsee gesammelt und fühle mich in der Mannschaft sehr wohl“, sagt Mattis Potratz. „Daher habe ich mich dazu entschieden, zukünftig ausschließlich bei der HSG zu spielen und ein fester Bestandteil des Teams zu werden.“
„Für Mattis ist es der richtige Schritt, sich jetzt bei der HSG Ostsee zu etablieren und sich auf diese Aufgabe zu fokussieren“, sagt Geschäftsführer Daniel Pankofer. „In der 3. Liga wird Mattis die nötige Spielpraxis bekommen und kann seine Qualitäten unter Beweis stellen.“