Phönix-Sportdirektor: „Das Herz, was wir auf den Platz gebracht haben, hat gewonnen“

Haris Hyseni hält 1. FC Phönix Lübeck in der Regionalliga

Nach Abpfiff gab es beim Oliver Zapel (vorne) und seinem 1. FC Phönix Lübeck kein Halten mehr. Foto: Lobeca

Lübeck – Es waren keine vier Minuten am letzten Spieltag der Regionalliga Nord absolviert, da sah es so aus, dass der 1. FC Phönix Lübeck bereits direkt abgestiegen war. Der Bremer SV führte zuhause gegen Teutonia Ottensen, hatte die Adlerträger in der Tabelle überholt. Das sorgte am “Flugplatz“ für wenig Nervosität, denn die Hausherren bestimmten ihr Heimspiel gegen Werder Bremen II. Zehn Minuten später tickerte die Doppelmeldung durch: Teutonia glich aus und ging mit 2:1 in Führung. Die Lübecker standen also wieder auf Relegationsplatz. Die machten weiter, gingen durch Haris Hyseni nach 23 Minuten selbst in Führung und waren auf einmal gerettet. Der Werder-Ausgleich änderte das etwas, denn ab der 34. Minute waren die Gastgeber wieder auf dem Relegationsplatz. Nach der Pause sogar das 2:1 für den Bundesliga-Nachwuchs von der Weser, doch zu diesem Zeitpunkt sickerte die Meldung an der Travemünder Allee vom Spielabbruch beim Bremer SV durch (HL-SPORTS berichtete). Auch die Spieler bekamen das mit, doch sie gaben nicht auf, kämpften sich vier Minuten vor Schluss zum 2:2-Ausgleich, erneut durch Hyseni. Und sie kamen sogar noch zum erlösenden Siegtreffer in der Nachspielzeit durch Hendrik Wurr. Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr, denn der 1. FC Phönix Lübeck war damit gerettet und sicherte sich den direkten Klassenerhalt.

Haris Hyseni legte den Grundstein zum Klassenerhalt. Foto: sr

Aus der Verletzung zum Entscheider

HL-SPORTS sprach danach mit dem Lübecker Doppeltorschützen Haris Hyseni und der war überglücklich: „Ich war vier Wochen verletzt, haben die letzten zwei Einheiten erst wieder trainiert und dabei wohl einen guten Eindruck gemacht. Bei so einem Finale weiß der Trainer, was ich leisten kann und meine Stärken vorne sind, so ein Spiel drehen kann. Ich bin aber jetzt auch stehend K.o. Ich bin sehr froh, dass ich meinen Verein mit meinen beiden Toren in der Regionalliga halten konnte. Jetzt werden wir einfach nur noch feiern und können nächste Saison weiter Regionalliga spielen. Ich habe auch gehört, dass der VfB Lübeck Meister geworden ist und freue mich für die Jungs und den Verein, herzlichen Glückwunsch.“

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„Scheiße, ich darf am Mittwoch noch nach Wolfsburg fahren“

Sportdirektor Frank Salomon: „Es war alles dabei, was man sich als Fußballfan wünscht. Daran werden wir alle noch lange denken, die mit uns gefiebert und die daran beteiligt waren. Ich habe mir im Vorweg nicht ins Höschen gemacht, auch wenn es ganz eng war. Ich muss aber auch nicht so tun, dass ich der Coolste aller Zeiten bin. Es war ein Wechselbad der Gefühle, wo ich zwischendurch gedacht habe “Scheiße“, ich darf am Mittwoch noch nach Wolfsburg fahren und auch die Mannschaft hatte zwischendurch Schwächen. Bremen hatte einige Vorteile, aber das Herz, was wir auf den Platz gebracht haben, hat gewonnen und so kann ich mich jetzt auch freuen und alles ist gut. Auch viele Grüße an alle, die nicht für uns waren, heute hat der Fußball gewonnen und wie ich es schon oft gesagt habe, der Rest interessiert mich gar nicht. Es ist nichts geplant gewesen, nur ein paar Shirts, dass wir zusammenstehen und der Rest kommt jetzt bestimmt.“

Phönix-Sportdirektor Frank Salomon ist erleichtert. Foto: sr

Erst Party, dann Analyse

Der 1. FC Phönix Lübeck hat eine sehr schwere Saison hinter sich gebracht und den vielen Problemen im Hintergrund getrotzt. Die Hansestadt Lübeck darf weiterhin einen Regionalligisten beherbergen und der Verein kann nun sicher planen. Vertragsverlängerungen, die auf Eis gelegt waren, dürften nun schnell eingetütet werden und vor allem wird man in die Analyse gehen, warum es in diesem Jahr nach einem Platz sieben bis acht Spieltage vor Schluss am Ende noch so knapp wurde.

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