Hamburg – Wieder ist es nichts geworden mit dem Aufstieg in die 1. Liga. Der Hamburger SV verlor auch zu Hause gegen den VfB Stuttgart in der Relegation zur Bundesliga. Trotz guter Leistung gingen die Rothosen mit gesenktem Kopf und einer 1:3 (1:0)-Niederlage vom Platz. Die Schwaben nutzten die Fehler und Unachtsamkeiten der Hamburger aus und verbleiben verdient im obersten Haus des deutschen Fußballs. Somit steht dem HSV ein sechstes Jahr 2. Liga bevor.
Die 1. Halbzeit: Gierige Rothosen in der Anfangsphase
Deutlich besser als im ersten Spiel kam der Hamburger SV in die Begegnung. Der HSV startete mit viel Druck, Intensität und Aggressivität in die Partie. Die Schwaben hatten wenig Zeit zu reagieren und versuchten die anfängliche Druckphase durch Unterbrechungen zu verlangsamen. Jean-Luc Dompé scheiterte in der 3. Minute per Freistoß an Keeper Florian Müller. Bereits kurz darauf traf Sonny Kittel aus der Distanz zum verdienten 1:0 (6.). Die ersten 15 Minuten gingen deutlich an das Team von Tim Walter. Dann kippte die Begegnung ein wenig durch zwei Schockmomente. Serhou Guirassy erzielte kurzfristig den Ausgleich aus dem Nichts durch einen Hacken-Treffer (17.). Zuvor allerdings eine Abseitsstellung an der Mittellinie. Kurz darauf spielte HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes mit dem Feuer und dribbelte im eigenen Strafraum gegen Enzo Millot, rutschte dabei weg und klärte den Ball liegend in letzter Not. Das Spiel wurde offener, Offensivaktionen auf beiden Seiten, ohne die große Gefahr vor dem Tor auszustrahlen. Die Spannung allerdings war weiterhin zum Greifen nahe. Kurz vor dem Pausengang gab es noch Chancen durch Robert Glatzel (39.) und Bakery Jatta nach Hereingabe von Dompé, allerdings parierte Schlussmann Müller.
Nach der Pause: Früher Dämpfer für den HSV
Die Antwort auf den Ausgleich hat nicht lange auf sich warten lassen. Die Stuttgarter kamen mit viel Tempo aus der Kabine. Guirassy schob den Ball quer durch den Sechzehner zum frei stehenden Millot, der nur noch einschieben musste (48.). Die Hamburger strahlten zu Beginn der 2. Halbzeit keine Torgefahr aus. Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß hingegen beruhigte das Spiel und hielt den Ball zunehmend vom eigenen Tor fern. In der 64. Minute dann der Genickbruch für den Hamburger Sportverein. Heuer Fernandes unterlief ein eklatanter Fehler. Nach einer scharfen Rückgabe trat er über den Ball und Millot belohnte sich durch sein engagiertes Anlaufen und musste erneut nur noch ins Tor einschieben. Nach dem Führungstreffer für den VfB kam es zu einer kurzzeitigen Rudelbildung, nachdem einige Stuttgarter provozierend vor den Fans des HSV gejubelt hatten. Die Rothosen gaben sich nicht auf, sondern versuchten mit allen Mitteln auf das gegnerische Tor Gefahr auszustrahlen, allerdings ohne Erfolg. Glatzel (74.) und Kittel (76.) vergaben jeweils knapp aus guten Schusspositionen im Strafraum. Am Ende schloss Silas (97.) in der letzten Möglichkeit der siebenminütigen Nachspielzeit das Kapitel Relegation mit dem 3:1-Führungstreffer für die Schwaben ab.
Fazit: Kampfgeist trotz Rückstand
Der Hamburger SV verkaufte sich wacker im Rückspiel und kämpfte um jeden Meter, dennoch hat sich die spielerische Qualität und Überlegenheit der spielstarken Stuttgarter verdient nach Hin- und Rückspiel durchgesetzt. Der Optimismus war den Spielern und Fans nach der Führung anzusehen. Bei einem weiteren Tor hätte das Spiel in Richtung der Norddeutschen kippen können, allerdings kassierten sie die Gegentreffer zu einfach, was die individuellen Qualitäten der VfBer widergespiegelte.
Statistik
VfB Stuttgart: Müller, Mavropanos (Zagadou 46.), Anton, Ito, Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa (Nartey 67.), Millot (Tomas 67.), Guirassy (Pfeiffer 67.), Führich
Hamburger SV: Heuer Fernandes, Heyer (Mikelbrencis 69.), Schonlau, Montero (Königsdörffer 72.), Muheim, Meffert (Bilbija 67.), Reis, Kittel, Jatta, Glatzel, Dompe
Tore: 1:0 Kittel (6.), 1:1 Millot (48.), 1:2 Millot (64.), 1:3 Silas (96.)
Zuschauer: 55.500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Gelbe Karten: Mavropanos, Guirassy, Führich, Sosa, Tomas, Karazor / Kittel, Muheim, Bilbija, Mikelbrencis, Schonlau
Rote Karten: – / –
Bildquellen
- Stuttgart/HSV: Lobeca/Felix Schlikis
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