Lübeck – Mit Dramen kennt sich Oliver Zapel inzwischen sehr gut aus. Der Fußball-Lehrer war der Dompteur des 1. FC Phönix Lübeck in der Herren-Regionalliga am letzten Spieltag gegen Werder Bremen II und schaffte mit einem Turnaround in den letzten Minuten der Saison den Klassenerhalt. Hätten Haris Hyseni und Hendrik Wurr einen 1:2-Rückstand nicht in einen 3:2-Sieg verwandelt, wären die Adlerträger jetzt in der Oberliga. Ende gut, alles gut. Phönix kann weiter von der 3. Liga träumen. Doch für den 55-jährigen Chefcoach von der Travemünder Allee geht es nun zum letzten Auftritt in diesem Sommer an der Seitenlinie. Der JFV Lübeck braucht ihn in der A-Jugend. Der Regionalliga-Nachwuchs steht auf einem Abstiegsplatz und reist am letzten Spieltag zum Tabellenführer VfL Osnabrück. Für Zapel und seine Mannschaft ist es die Hercules-Aufgabe schlechthin.
Oberliga statt Oberhaus?
Gewinnen die Lübecker nicht, spielt der JFV in der kommenden Saison nicht nur mit der U17-Auswahl in der Oberliga (dort ist das Team bereits abgestiegen) sondern auch mit der U19. Für die Ziele einzelner Spieler sowie dem Verein wäre das eine Katastrophe. Ursprünglich war der Plan in naher Zukunft die A-Jugend-Bundesliga.
Auswärts beim Tabellenführer
Dabei werden die Gastgeber nicht klein beigeben, denn ihr Vorsprung auf den Zweitplatzierten Eintracht Braunschweig beträgt nur zwei Punkte. Die Tordifferenz spricht im direkten Vergleich mit dem Verfolger nicht für Osnabrück, also würde ein Unentschieden möglicherweise den direkten Aufstieg verhindern. Also wird Vollgas-Fußball von beiden Seiten erwartet.
Vier Teams im Fernduell
Die Konstellation beim Zapel-Club sieht nicht besser aus. Direkt vor den Lübeckern steht der SV Eichede mit zwei Punkte Vorsprung auf einem Nichtabstiegsplatz. Die Tordifferenz spricht für die Stormarner und sie reisen zum sicheren Tabellendritten Eimsbütteler TV. Hinter den Lübeckern stehen noch der TSV Havelse (zwei Punkte Rückstand, aber das bessere Torverhältnis und spielt gegen JFV Nordwest) und der FC Oberneuland (drei Punkte Rückstand, gleiches Torverhältnis und in Braunschweig zu Gast).
Letzte Hoffnung bliebe der Tabellenzweite
Mit ganz viel Chance könnte es sogar noch für den “besten“ sportlichen Absteiger doch noch reichen. Dazu müsste allerdings der Vizemeister der Regionalliga Nord gegen den Zweitplatzierten der Nordost-Staffel Hallescher FC in der Bundesliga-Relegation (18. und 25. Juni) gewinnen. Dann wäre der Tabellenelfte des Nordens gerettet. Diesen Platz belegt aktuell der JFV Lübeck. Der komplette letzte Spieltag wird am Sonntag um 13 Uhr angepfiffen.
Die Tabelle
1. | VfL Osnabrück | 25 | 57 : 20 | 57 |
2. | Eintracht Braunschweig | 25 | 73 : 24 | 55 |
3. | Eimsbütteler TV | 25 | 65 : 40 | 49 |
4. | JFV Nordwest | 25 | 66 : 47 | 41 |
5. | SC Vorwärts Wacker | 25 | 55 : 52 | 41 |
6. | JFV A/O/B/H/H | 25 | 54 : 50 | 38 |
7. | JFV Calenberger Land | 25 | 45 : 38 | 37 |
8. | FC Eintracht Norderstedt | 25 | 58 : 51 | 35 |
9. | Niendorfer TSV | 25 | 39 : 53 | 30 |
10. | SV Eichede | 25 | 34 : 52 | 28 |
11. | JFV Lübeck | 25 | 32 : 56 | 26 |
12. | TSV Havelse | 25 | 32 : 45 | 24 |
13. | FC Oberneuland | 25 | 37 : 61 | 23 |
14. | JFV Bremerhaven | 25 | 22 : 80 | 7 |