FC Anker Wismar in der abgelaufenen Saison das Maß aller Dinge

Nordwestmecklenburger schaffen Aufstieg in die Oberliga

Nach dem letzten Spieltag wurde beim FC Anker Wismar die Meisterschaft gefeiert. Foto: Foto: Bernhard Knothe

Wismar – Der FC Anker Wismar war mit dem festen Vorsatz, Aufstieg in die Oberliga Nordost, in die abgelaufenen Saison der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern gestartet. Das Team der Sportlichen Leitung um Danny Pommerenke und Trainer Matthias Fink hatte im Vorfeld eine sehr gute Grundlage geschaffen und Spieler verpflichtet, die diese große Aufgabe meistern können.

Nach dem Abstieg im Sommer 2019 gab es dann zwei “wilde Corona-Jahre“. Im Sommer 2020 verzichteten die Hansestädter auf einen Aufstieg. Daraufhin folgte der Weggang von Trainer Christiano Dinalo Adigo zum Rostocker FC.

Nach Tabellenrang vier in der Vorsaison wurde nun das neue Ziel “fünfter Oberligaaufstieg“ angegangen. Mit Julian Hahnel, Florian Esdorf, Bill Willms, Eric Birkholz und Niklas Tille kamen gestandene Spieler in die Hansestadt. Mit Lares Kodanek wurde zudem ein ganz junges Talent aus der Region verpflichtet, der gleich 25 Partien absolvierte.

Und das Konzept ging auf, denn das Team fand ganz schnell zusammen. Schon im ersten Punktspiel gelang ein wichtiger 1:0-Sieg gegen den späteren Vizemeister aus Ueckermünde. Als dann am vierten Spieltag ein 5:2-Erfolg in Neubrandenburg gelang, lief das Team langsam “heiß“. Erst am 10. Spieltag gegen den Nordwestrivalen FC Schönberg 95 wurden beim 2:2-Unentschieden im heimischen Kurt-Bürger-Stadion die ersten Zähler abgegeben. Das sollten aber für sehr lange Zeit die einzigen sein.

Die Rückrunde begann mit einem 2:0-Sieg bei Schneetreiben in Ueckermünde, es war die einzige Niederlage der Vorpommern in der Rückrunde. Als dann ein 7:0-Auswästssieg in Kühlungsborn gelang, stieg die Spannung vor der Rückrundenpartie gegen Neubrandenburg zusätzlich. Florian Esdorf und Patrick Nehls schossen in dieser Partie die Treffer und brachten die Hansestädter mit sieben Punkten Vorsprung deutlich in Vorhand. Als die Vier-Tore-Städter am 24. Spieltag zu Hause beim 1:1 gegen Bentwisch patzten, war die Meisterschaft praktisch entschieden.

Torfestival vor Meisterfeier

Und so wurde das Team von Trainer Matthias Fink nach dem 3:1 in Schönberg und dem 1:0 gegen Malchow auf der Couch Meister, da am gleichen Wochenende Ueckermünde mit 2:0 in Neubrandenburg siegreich blieb. Den zweiten kleinen schwarzen Punkt auf der ansonsten weißen Weste der Anker-Crew gab es dann im letzten Auswärtsspiel beim 2:2 in Bentwisch. Aber das tat der großen (Saison-) Leistung des Teams keinen Abbruch und nach dem 9:0-Heimsieg gegen Absteiger TSV Bützow folgte eine tolle Meisterfeier im heimischen Stadion.

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Bisher hatte der FC Schönberg 95 mit 27 Siegen und drei Remis (Punktdurchschnitt 2,8) den Verbandsliga-Rekord inne. Mit dem Sieg gegen Bützow kam der FC Anker Wismar dann auf 26 Siege und zwei Remis, was einem Punktdurchschnitt 2,85 entspricht.

„Wir werden auf einigen Positionen nachschärfen“

Für die kommende Saison sieht der Sportliche Leiter Danny Pommerenke keine großen Veränderungen. Vor dem letzten Punktspiel wurden mit Mirco Seide, Patrick Nehls und Denny Kambs nur drei Aktive verabschiedet. „Wir werden auf einigen Positionen nachschärfen, aber die Mannschaft bleibt im Kern komplett. In der Rückrunde gab es im Team einige schwere Verletzungen. Mit Bill Willms (Bruch des Sprunggelenks Ende Januar), Marcel Ottenbreit (Mittelfußbruch in Siedenbollentin), Marco Bode (schwere Knieverletzung gegen Neubrandenburg) und Paul Raffel (Herzmuskelentzündung) fehlten vier Stammspieler über einen längeren Zeitraum. Aber auch das haben wir super kompensiert und so denke ich, dass wir ein sehr würdiger Meister geworden sind“, so Pommerenke.

Fink will es passend

Trainer Matthias Fink hat ein Händchen für den Nachwuchs und immer wieder Spieler aus den A-Junioren in den Trainingsbetrieb integriert und in einigen Punktspielen eingesetzt. So kamen beispielsweise Finn Jahnke, Henry Mura und Theo Siggelkow zum Einsatz. Eine Wichtige Änderung wird es auf der nach dem Weggang von Mirco Seide nach Hamburg auf der Torhüterposition geben. Mit Hajo Kurth (drei Einsätze) und Dave Kairies sind zwei starke Schlussleute im Kader. Die Position als Stammkeeper wird Fink in der Vorbereitung festlegen. „Wir halten natürlich die Augen offen und würden Spieler, die in unser Profil passe, natürlich auch verpflichten. Vor allem ein dritter Keeper soll noch verpflichtet werden“, so Fink.

FC Anker ist zurück

Das Aussehen der neuen Oberliga steht fest. Nach dem Abstieg des FC Mecklenburg Schwerin und des MSV Pampow aus der Oberliga und dem gleichzeitigen Aufstieg des FC Hansa Rostock II in die Regionalliga schrumpft die Anzahl der Vereine aus Mecklenburg-Vorpommern auf ein Quartett zusammen, dem Landespokalsieger Rostocker FC, der TSG Neustrelitz, der SG Dynamo Schwerin und FC Anker Wismar. In Schwerin gab es einen spektakulären Trainerwechsel, denn auf Jano Klempkow folgt nun Torsten Gütschow, früher langjähriger Spieler bei Dynamo Dresden (HL-SPORTS berichtete).

Da der MSV Neuruppin in der Relegation an dem Vertreter aus Thüringen, dem FC Fahner Höhe Dachwig scheiterte und aus der Brandenburg-Liga kein Verein sein Aufstiegsrecht wahrnimmt, sind jetzt mit dem FSV Optik Rathenow, RSV Eintracht von 1949 Stahnsdorf und FSV Union Fürstenwalde nur noch drei Vereine aus Brandenburg vertreten.

Dazu kommen aus Berlin die beiden Regionalligaabsteiger Tennis Borussia Berlin und Lichtenberg 47, TuS Makkabi Berlin, Hertha 03 Zehlendorf, CFC Hertha 06 Charlottenburg, dem BSV Eintracht Mahlsdorf, der SV Tasmania Berlin, Sparta Lichtenberg und dem SV Staaken neun Vereine aus der Hauptstadt.

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