Hamburg – Uwe Seeler verstarb fast vor einem Jahr im Alter von 85 Jahren. Das ganze Land trauerte um den Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und ehrte ihn mit einer würdigen Trauerfeier, die sogar live in der ARD übertragen wurde. Der Ehrenbürger von Hamburg lebt spätestens jetzt allerdings im Volksparkstadion weiter. Sein Enkel Levin Öztunali unterschrieb am Dienstag einen Vierjahresvertrag beim HSV, dort wo er im Alter von zehn Jahren von Eintracht Norderstedt kam und bis zur A-Jugend blieb. Danach ging es für den heute 27-Jährigen zu Bayer Leverkusen, weiter zu Werder Bremen, Mainz 05 und zuletzt Union Berlin.
Berlin keine Reise wert
In der Hauptstadt ging für Öztunali nicht viel. In zwei Jahren kam er bei den “Eisernen“ nur insgesamt 26 Einsätzen (national und international). Der Vertrag lief in diesem Jahr, eine Verlängerung gab es nicht. Die Rückkehr zum Hamburger SV möglicherweise ein Segen für den Seeler-Enkel. Der wünschte sich immer, dass der Sohn seiner Tochter Frauke für die Rothosen im Volksparkstadion aufläuft – nun wäre er stolz.
Ein Traum wird wahr
„Ich möchte meine Leistung bringen und der Mannschaft mit meiner Schnelligkeit und meiner Stärke in Eins-gegen-eins-Situationen helfen, viele Spiele zu gewinnen und die Ziele zu erreichen. Ich denke, dass ich gerade auch den jüngeren Spielern mit meiner Erfahrung helfen und Sicherheit geben kann. Ich habe den HSV natürlich immer verfolgt, war aber bislang nur als Gegner oder Fan im Volksparkstadion. Jetzt hier als HSV-Spieler auflaufen zu dürfen, ist für mich ein absoluter Traum. Deshalb freue ich mich einfach, wieder da zu sein, so der Neuzugang an der Elbe.
„Gemeinsame Geschichte“
Der 74-fache U-Nationalspieler, der allein 30 Partien für die U21 der deutschen Nationalmannschaft absolvierte und mit dieser 2017 Europameister wurde, verlor den HSV also nie aus den Augen. Und es ist auch ein Wiedersehen mit Jonas Boldt. Der Sportvorstand sagt: „Meine gemeinsame Geschichte mit Levin begann vor zehn Jahren – umso mehr freue ich mich, dass wir Levin jetzt nach Hause holen konnten. Mit seiner professionellen Einstellung, seiner Power und der hohen Identifikation mit dem HSV stellt er einen wichtigen Faktor in unserer Kaderzusammenstellung dar.“
Auftaktspiel im Olympiastadion?
Auf der Geschäftsstelle im Volkspark herrschte allerdings nicht nur wegen des Hauchs von Uwe Seeler gute Laune, sondern auch, weil das Gesamtkontingent von 22.900 Dauerkarten für die Saison 2023/2024 in der 2. Bundesliga verkauft wurden. Am kommenden Freitag soll der Spielplan veröffentlicht werden. Vielleicht kommt es ja zu einem Eröffnungsspiel Hertha BSC gegen den Hamburger SV. Vor einem Jahr standen sich beide in der Relegation zur Bundesliga gegenüber. Die Berliner setzten sich nach einer 0:1-Niederlage im Olympiastadion mit einem 2:0-Sieg im Rückspiel durch und schafften so den Klassenerhalt. In der gerade abgelaufenen Saison stiegen sie als Tabellenletzter direkt ab. Die Hamburger verpassten den Aufstieg erneut nach zwei Pleiten gegen den VfB Stuttgart.
Bildquellen
- Choreo: Lobeca/Norbert Gettschat
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