Hansühn – In Ostholstein ist man sauer auf den Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV), ganz besonders beim SV Hansühn. Bei der Nachrücker-Regelung gibt es Zoff zwischen Verein und Verband. Hansühns 2. Vorsitzender Mario Adeberg ist richtig sauer, spricht davon, dass „man den Kreis benachteiligt, obwohl es jahrelang anders gehandhabt wurde“.
Kreisliga?
Die Saison 2022/2023 ist beendet und die Hansühner beendeten diese in der Kreisklasse A auf dem dritten Tabellenplatz. Für Adeberg war da die Welt noch okay, immerhin durfte man sich nach dem Aufstieg vor vier Jahren über das beste Ergebnis freuen. An einen Startplatz in der Kreisliga dachte man im Stadion an der Ostseestraße noch gar nicht. Doch dann war schnell klar, dass der SHFV einige Nachrücker aus der A-Klasse für den Aufstieg braucht.
Lensahn darf nicht, aber Hansühn guckt in die Röhre
In der A-Klasse-Staffel Ost wurde SVG Pönitz II Meister und qualifizierte sich sportlich für die Kreisliga. Der zweitplatzierte SG Amt Lensahn wäre in der Reihenfolge für die Quotiententabelle der Nächste. Alle Zweitplatzierten aller A-Klasse-Staffeln des Landes machen so die Rangliste für die Nachrücker aus. Nur dürfen die Lensahner nicht aufsteigen, denn sie laufen federführend unter dem TSV Lensahn mit der Erstmannschaft, die allerdings aus der Verbandsliga abgestiegen sind. In der Kreisliga dürfen keine zwei Mannschaften aus “einem Verein“ spielen – und nun kommt der SV Hansühn ins Spiel. Der wäre als Dritter auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt, doch das hat der Verband einfach nicht berücksichtigt. Wichtiger Hinweis: Dieses Mal hat sich der SHFV, Entgegen der vergangenen Jahre, dazu entschieden, das so nicht zu tun. Hansühn nahm als in der Staffel Ost also nicht Platz zwei ein und tauchte dementsprechend nicht in der Quotiententabelle auf.
Ganz Ostholstein ist sauer
Die Hansühner bekamen Rückendeckung aus dem gesamten Kreis Ostholstein und legten beim Verband Beschwerde ein. Der Spielausschuss gab das an den Ausschuss für Satzung und Recht des SHFV ab und der gab sein Urteil ab. Darin heißt es auszugsweise: „Im flexiblen Spielbetrieb gibt es für diese Fälle keine Möglichkeit, einen zusätzlichen Aufstiegsplatz einem Zweitplatzierten einer bestimmten Staffel zuzuweisen. Vielmehr sind alle Zweitplatzierten der Staffeln der Kreisklasse A zu betrachten. Die Reihenfolge kann entweder durch Relegationsspiele oder – wie in Ziffer 7.2.4 der Durchführungsbestimmungen der Herren geschehen – durch die Quotientenregelung ermittelt werden. Wenn – wie im vorliegenden Fall geschehen – bereits ein Zweitplatzierter ausscheidet, weil er entweder das Aufstiegsrecht des Meisters wahrnimmt oder nicht aufsteigen kann bzw. will, dann geht dessen Anwartschaft entgegen der Rechtsauffassung des Beschwerdeführers nicht auf den Drittplatzierten der Staffel über. Dies würde die Zweitplatzierten der anderen Staffel benachteiligen. Vielmehr sind zunächst alle Zweitplatzierten zu betrachten. Erst wenn danach noch Aufstiegsplätze vorhanden sind, sind die Drittplatzierten der Staffel zu betrachten.“
„Wir sind stinksauer!“
Der Beschluss ist übrigens nicht anfechtbar. Somit wird dem SV Hansühn suggeriert, dass man diese „Kröte so schlucken muss, wie Hansühn-Vize Adeberg zu HL-SPORTS sagte. Und weiter meint er: „Es ist doch ein Unding, dass einmal so und einmal so verfahren wird. Das ist ein Schlag ins Gesicht für den Amateursport und für den ganzen Kreis. Mir kann niemand plausibel erklären, warum das die vergangenen Jahre so und nun wieder so gehandelt wird. Wenn eine Mannschaft nicht aufsteigen kann oder will, dann rückt die nächste Mannschaft in der Staffel an dessen Stelle – immer so gewesen, immer so gehandhabt. Und nun ist alles ganz anders. Die Personen des Spielausschusses sind zum allergrößten Teil, die gleichen wie in der Vergangenheit. Es gibt auch noch die “Arbeitsgruppe Spielbetrieb“, die das Ganze kontrolliert. Und da ist das nie aufgefallen, dass das so gemacht wurde? Wir sind stinksauer!“
Bleibt SVH in der Kreisklasse?
Vermutlich an diesem Wochenende wird die Staffeleinteilung der Kreisklassen an die Vereine versendet, dort wird ziemlich sicher der SV Hansühn in der A-Klasse aufgeführt. Ob es hier eine Ausnahme geben wird und am Ende der SVH doch noch irgendwie in der Kreisliga landet, ist derzeit nicht klar.
Bildquellen
- SHFV: Lobeca/Michael Raasch
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