Die Europameisterschaft warf bereits am 1. Spieltag einen negativen Aspekt auf die größte Veranstaltung des Kontinents. Ausschreitungen vor, während und nach der Partie zwischen England und Russland (auch Franzosen sollen dabei gewesen sein) sorgten für Entsetzen bei Offiziellen und Fans. Doch muss man sich glatt die Frage stellen: „Sind die Franzosen so blauäugig an das Thema herangegangen?“

Explizit die Hooligan-Szenen in England und Russland gelten als die krassesten der Welt. Da kann man sich als französische Behörde schon einmal darauf einstellen. Die Sicherheitspolitik der Veranstalter sollte schnellstmöglich überdacht werden. Die UEFA drohte im Wiederholungsfall einen möglichen Ausschluss der Länder an. Das wäre fatal, aber es geht auch anders…

Deutsche „Sonder-“Fans hielten sich bisher in Sachen Randale zurück. In Lille gab es wohl einen Angriff auf ukrainische Fans, doch dieser wurde schnell unterbunden. Viele friedliche Anhänger der schwarz-rot-goldenen Farben bekamen davon nichts mit und es erweckte eher den Eindruck, dass Ukrainer und Deutsche gemeinsam feierten. Bleibt zu hoffen, dass bei der „Bühne der Unverbesserlichen“ der Vorhang fällt und sich alle auf Tore und Emotionen auf dem Rasen konzentrieren. Wichtig ist auf’m Platz!

Einer, der das macht, ist Manuel da Silva. Der Team-Manager des Lübecker Verbandsligisten 1. FC Phönix ist mit Leib und Seele Portugiese. Sein Heimatland hat es heute Abend mit dem Fußballzwerg Island zu tun. Gegenüber HL-SPORTS sprach er über seine Eindrücke vor der Partie: „Ronaldo macht seine Show und wir bekommen Schwierigkeiten? Nein, ich glaube es wird nicht einfach gegen Island, aber am Ende werden wir das Spiel für uns entscheiden. Wir haben eine gute Truppe beim Turnier und da wir nicht gleich auf Deutschland treffen, sollte es fürs Weiterkommen reichen. Die K.o.-Spiele sind abhängig vom Gegner und der Tagesform! Das erste Spiel ist das schwerste. Das hat man bis jetzt bei allen Teams gesehen. Das beste Spiel bis jetzt war Deutschland gegen Ukraine, weil die Ukrainer das richtig gut gemacht haben und sehr gute Chancen hatten.“

Den 46-Jährigen beschäftigt aber auch die Gewalt rund um das Turnier. „So eine Scheiße gehört da überhaupt nicht hin. Gewalt allgemein! Unschuldige Menschen kommen in Gefahr weil einige nur auf Krawall aus sind. Die sollen sich die Köpfe einhauen auf dem Feld, aber unschuldige daraus lassen oder in einen Boxverein eintreten. Solche Sachen müssen meiner Meinung nach härter bestraft werden, auch so wie es angedroht wurde mit Ausschluss aus dem Turnier. Man hat Angst bei so einer tollen Veranstaltung, dass was schlimmeres passiert. Bombenattentate oder sonstiges…  und einige Idioten prügeln sich und vergessen, dass sie ihrer Nation schaden. Traurig so etwas“, sagt er.

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Der heutige Abend hat in Gruppe F zwei Partien zu bieten. Um 18 Uhr spielt Österreich gegen Ungarn in Bordeaux und um 21 Uhr sitzt da Silva vor dem Fernseher und drückt seinen Landsleuten die Daumen in Saint Etienne (Portugal gegen Island).

Was brachte der Montag überhaupt?

Spaniens Pique (87.) sorgte mit seinem Tor des Nachmittags für den Sieg in Toulouse für die Rettung seines Teams in der Begegnung gegen Tschechien. Die Iberer rannten zuvor gegen die Abwehrmauer der Tschechen an. Die Spanier mühten sich somit zum ersten Vorrundensieg.

Für Zlatan Ibrahimovic und sein Team war es kein guter Start ins Turnier. Nach der Pause gerieten sie in Rückstand weil Hoolahan (48.) für Irland traf. Die Insel-Kicker hatten zuvor große Möglichkeiten, die sie ungenutzt ließen. Die Skandinavier schafften nach einer Flanke ihres Superstars den Ausgleich. Clarke (71.) sorgte mit einem Kopfballeigentor für den Ausgleich in Saint Denis vor 74.000 Fans.

Für den Geheimfavortiten Belgien ging es am Abend gegen Italien. Die Roten Teufel verloren mit 0:2 nach Toren von Giaccherini (32.) und Pelle (93.). Für die Belgier ein herber Rückschlag.

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