Hamburg – „Sexy“ nannte Tim Walter die 2. Bundesliga vor dem Auftakt-Knaller am Freitag gegen den FC Schalke 04 im Volksparkstadion und er wiederholte diesen Begriff nochmal nach dem Spiel. Grund genug hatte der Cheftrainer des Hamburger SV auf jeden Fall, denn sein Team gewann nach einer tollen Leistung mit 5:3 gegen die Knappen aus Gelsenkirchen vor 57.000 begeisterten Zuschauern – das Ganze nach einem 1:2-Pausenrückstand. Den Rothosen fielen mehrere Steine von den Herzen, als sie von der Siegesfeier mit den Fans vor der Nordtribüne in die Katakomben verschwanden und einer strahlte mehr als der andere.
„Es war alles drinnen, was einem Fußballer Spaß macht“
Einer der Doppeltorschützen war Laszlo Benes, der danach sagte: „Es ist wirklich sehr schön und ich habe unfassbare Gefühle, dass wir erstmal gewonnen haben, weil es wichtig ist in so einem ersten Spiel und dann gegen so einen Gegner wie Schalke. Volles Stadion und unfassbare Unterstützung und dann noch die letzte Minute mit dem Tor. Es war alles drinnen, was einem Fußballer Spaß macht. Und dann natürlich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren geholfen habe. Das war ein sehr schöner Abend.“
Fast ein Hattrick
Dabei sorgte der Slowake nach der Führung von Robert Glatzel aus der 17. Minute und dem Rückstand zur Halbzeit für die Wende, denn erst verwandelte er in der 56. Minute einen Foulelfmeter trocken ins untere linke Eck und sorgte nur vier Minuten später für die 3:2-Führung des HSV. Fast wäre ihm sogar ein lupenreiner Hattrick gelungen, denn der Ball in der 80. Minute schon im Netz, doch der Mittelfeldspieler stand im Abseits. Darüber schaute der 25-Jährige allerdings hinweg.
Top-Bewertung für Slowaken
„Die Mannschaft hat eine unfassbare Qualität und haben sie noch verstärkt. Natürlich hoffe ich, dass die verletzten Spieler schnell zurückkommen, denn wir brauchen jeden. So kann es aber weitergehen, wie wir das heute gemacht haben“, so Benes, der mit der Note 1 den ersten Spieltag beendete.
„Ich habe gespürt, dass jeder dieses Spiel gewinnen will“
Doch er wusste sofort, dass noch nicht alles reibungslos lief: „In ein paar Situationen haben wir nicht die richtigen Lösungen in der Defensive und Offensive gefunden, aber wir haben in der Halbzeit ganz klar angesprochen, was wir verbessern müssen. Wir wollten noch effektiver sein, weil wir in der ersten Hälfte schon viele Torchancen hatten. Es war unfassbar viel Energie nach vorne und ich habe gespürt, dass jeder dieses Spiel gewinnen will, auch die Zuschauer. Das hat viel Spaß gemacht. Wir wissen, dass es das erste Spiel war und wir müssen so weitermachen.“
Walter ließ sich nicht vom Weg abbringen
Dabei war die Leistung der Hamburger so nicht zu erwarten. Die Vorbereitung lief durchwachsen, vor allem, weil die Verletztenliste lang war. Ohne Kapitän Sebastian Schonlau sowie Kreativarbeiter Ludovit Reis war man am Werk. Walter vertraute dem Kader, auch das bestätigte ihn in seinem Handeln. Die Sterne standen vor dem Anpfiff nicht gut, doch was die Norddeutschen daraus gemacht haben, war klar und deutlich – optimal.