„Unberechenbarer“ HSV auf unbekanntem Terrain

Hamburg – Ungewisses Terrain am Sonnabend für den Hamburger SV in der 2. Bundesliga. Es geht zum Aufsteiger SV Elversberg (Anpfiff um 13 Uhr). Die Saarländer dürfen ihr drittes Heimspiel an der heimischen Kaiserlinde austragen. Im ersten Saisonspiel empfing man Hansa Rostock noch im Saarbrücker Ludwigspark, da zuhause noch Baustelle war – bzw. ist. In den bisherigen Auftritten der Sportvereinigung kamen rund 8.500 Fans, gegen den HSV ist es ausverkauft. Eine genaue Angabe von Zuschauern im Vorweg gibt es nicht. 10.000 Fans soll das Stadion der Elversberger aktuell fassen. Fakt ist: Die HSV-Fans werden den Gästebereich komplett nutzen und den neuen “Ground“ erkunden.

„Mir ist Energie lieber als Euphorie“

Tim Walter, Trainer der Rothosen, sagte am Donnerstag auf der Pressekonferenz: „Der Club hat in der Region eine große Euphorie entfacht, das Stadion wird ausverkauft sein und alle sind extrem heiß auf dieses Spiel. Aber wir sind auch heiß auf die Partie und grundsätzlich heiß auf Siege. Wir wissen, was auf uns zukommt, sind optimal vorbereitet und werden unsere volle Energie in dieses Spiel legen. Und mir ist Energie lieber als Euphorie, vor allem, wenn wir diese Energie in Gier auf Siege ummünzen.“ Übrigens: Er war schon einmal dort – mit der U17 des FC Bayern München – und gewann.

Noch keine Niederlage

Die Hamburger sind die glasklaren Favoriten, haben zusammen mit dem 1. FC Magdeburg und Stadtrivale FC St. Pauli noch keine Niederlage in dieser Saison kassiert. Das soll sich bei der SVE nicht ändern. „Mein Kollege Horst Steffen arbeitet schon viele Jahre in Elversberg und ist sehr erfolgreich, daher hat sich der Club den Aufstieg auch absolut verdient. Ihre Frische tut auch der gesamten Liga gut, zumal sie wirklich guten Fußball spielen. Das sieht man auch daran, dass nur fünf Mannschaften in der ganzen Liga mehr Ballbesitz haben als die Elversberger. Wir werden ihnen also auf keinen Fall den Gefallen tun, sie zu unterschätzen“, sagt der HSC-Coach.

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„Gefestigter und gleichzeitig etwas unberechenbarer“

Einige seiner Spieler waren mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Walter: „Es ist auch gut, jetzt wieder alle Mann bei uns zu haben. Ich erkenne eine große Freude, Bereitschaft, Intensität und Mentalität im Training. Und ich erkenne, dass wir uns weiterentwickeln: Wir haben unsere Qualitäten im Eins-gegen-eins gesteigert, sind defensiv insgesamt abgeklärter und vereinen offensiv unsere große Power mit der nötigen Ruhe. Insgesamt wirken wir auf mich gefestigter und gleichzeitig etwas unberechenbarer.“

Steffen will drei Punkte

SVE-Trainer Horst Steffen sieht die Hamburger als „aktuell die beste Mannschaft in der Liga“ an, ist allerdings mutig und will gewinnen: „Die Abläufe sind klar beim HSV, da haben sie schon ein Fundament. Sie haben auch ihren Trainer behalten, was sich ausgewirkt hat, weil die Jungs nichts Neues lernen mussten. Und die Spieler, die neu dazugekommen sind, haben offenbar schnell verinnerlicht, was der Trainer möchte. In allen Spielphasen ist eine klare Struktur zu erkennen, dazu kommt eine starke Einzelqualität – wir wissen, dass wir sehr genau arbeiten müssen, um mitzuhalten und gegebenenfalls auch drei Punkte zu holen.“

Der 6. Spieltag (15.-17.9.)

Paderborn – Wiesbaden (Fr., 18.30 Uhr)
Nürnberg – Fürth
Karlsruhe – Kaiserslautern (Sa., 13 Uhr)
Rostock – Düsseldorf
Elversberg – Hamburg
Schalke – Magdeburg (20.30 Uhr)
Berlin – Braunschweig (So., 13.30 Uhr)
St. Pauli – Kiel
Hannover – Osnabrück

Die Tabelle