Lübeck – Am kommenden Sonntag (5.11.) steht in der Hansestadt Lübeck die Bürgermeisterwahl an. Dabei ist das Thema Sport für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig. Die CDU schickt Melanie Puschaddel-Freitag ins Rennen. HL-SPORTS traf sie zu einem Interview.
HL-SPORTS: Frau Puschaddel-Freitag, was möchten Sie als erstes anpacken, sobald Sie Bürgermeisterin von Lübeck sind?
„Lübeck ist aktuell Stauhauptstadt des Nordens. Durchschnittlich zwei ganze Tage pro Jahr stehen die Lübeckerinnen und Lübecker im Stau. Aktuell behindern über 60 Baustellen zeitgleich den Verkehr – das werde ich als Bürgermeisterin nicht tolerieren. Mit einer guten Planung, rechtzeitigen Information und Maßnahmen wie der „Grünen Welle“ auf Zufahrtsstraßen werde ich für Entlastung sorgen und das marode Rad- und Fußwegenetz bedarfsorientiert modernisieren. Die Verkehrsteilnehmer dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Hierfür brauchen wir eine bedarfsgerechte Aufteilung des Verkehrsraums, so dass sich alle Verkehrsteilnehmer sicher und ohne lange Staus fortbewegen können.“
HL-SPORTS: Welche Pläne haben Sie für bezahlbaren Wohnraum?
„Lübeck hat aktuell viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Daher werde ich mit allen Akteuren dafür sorgen, dass für 8.300 Wohnungen bis 2030 Planungsrecht geschaffen wird. Durch Nachverdichtung und Umwandlung von Brachen werden wir zusätzlichen Wohnraum schaffen. Mir ist wichtig, dass hierbei alle Bevölkerungsgruppen und Wohnformen berücksichtigt werden. Vor allem braucht Lübeck eine schnellere Bearbeitung von Bebauungsplänen, damit jene, die Wohnraum schaffen wollen, zügiger als bisher Planungssicherheit erhalten und neue Wohnungen schneller entstehen können.“
HL-SPORTS: Wo sehen Sie noch dringenden Handlungsbedarf?
„Mit mir als Bürgermeisterin wird die Hansestadt Lübeck die bestehende Schullandschaft bedarfsgerecht weiter ausbauen. Das Schulbauprogramm wird konsequent umgesetzt. Für mich haben Schulbaumaßnahmen oberste Priorität. Jede Schule ist so zu sanieren bzw. umzubauen, dass ein moderner zeitgemäßer Unterricht stattfinden kann. Dazu gehört auch die erforderliche Anzahl an modernen Fachräumen und natürlich die Sanierung der WC-Anlagen. Jede Schule erhält die notwendige technische Ausstattung, um Unterricht in digitaler Form zu ermöglichen. Die Lehrbücher werden auch, sofern auf dem Markt vorhanden, in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Um die Schulen im Bereich der Digitalisierung zu unterstützen, werde ich die entsprechenden IT-Fachkräfte bei der Hansestadt Lübeck zur Verfügung stellen, so dass Lehrkräfte von dieser Aufgabe entlastet werden.“
HL-SPORTS: Wie möchten Sie den Breitensport in der Hansestadt Lübeck fördern?
„Mir sind eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Vereinen sehr wichtig. Sporthallen- und plätze sowie Vereinsheime müssen bedarfsgerecht modernisiert werden. Hierbei dürfen die Vereine nicht allein gelassen werden. Der Sportentwicklungsplan muss endlich umgesetzt werden. Ziel muss es sein, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen. Desweitern setze ich mich dafür ein, dass Sportveranstaltungen in den verschiedenen Sportarten von der Hansestadt Lübeck gefördert werden. Eine erneute Schließung von Sporthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen darf es nicht geben. Hierfür müssen rechtzeitig andere Lösungen gefunden werden.“
HL-SPORTS: Welche Handlungsfelder sehen Sie für die Hansestadt Lübeck beim Leistungssport?
„In Lübeck hat der Leistungssport noch nicht die Wertigkeit, die er haben sollte. Die Finanzierung ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg im Leistungssport. Das wird in Lübeck aktuell hauptsächlich durch private Sponsoren ermöglicht. Doch bei der Anzahl der aktiven Sponsoren ist noch Luft nach oben: Ich werde mich gezielt dafür einsetzen, mehr und auch große Unternehmen zu motivieren, in das Thema einzusteigen. Die Aufgabe der Hansestadt Lübeck ist es darüber hinaus, für ausreichende Ressourcen in Lübeck zu sorgen: Wir haben zu wenig Hallenkapazitäten und Sporthallen, wo Leistungssport auch sichtbar gemacht werden kann. Die Verwaltung hat bei Neubauten bislang immer auf Zuschauertribünen verzichtet. Die Hansehalle, auch wenn es jetzt mit der Erweiterung und Sanierung losgehen soll, hat zu wenig Zuschauerplätze. Es besteht immer ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Sportstätten und dem Erfolg des Leistungssports. Andere Städte sind da viel weiter als wir. Da würde ich ansetzen.“
Vielen Dank für das Interview.
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