Lübeck – „Heißt Flagge!“ – mit diesem Signal wird Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe mit Schleswig-Holsteins Innen- und Sportminister Stefan Studt übermorgen um 18 Uhr auf der „Lisa von Lübeck“ die 127. Travemünder Woche eröffnen. Auf den sieben Regatta-Bahnen werden 23 Travemünder-Woche-Sieger ermittelt.
Insgesamt werden rund 1250 Segler in 850 Booten aus 24 Nationen erwartet. Dabei geht es nicht nur um den Erfolg bei einem der größten Segelereignisse der Welt, sondern auch um Titel bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften.
„Es herrscht große Vorfreude und natürlich auch ein bisschen Aufregung“, sagt Andrea Varner-Tümmler, die Vorsitzende des Lübecker Yacht-Clubs. „Es liegt viel Arbeit hinter uns, ein großer Helferstab ist engagiert dabei, und wir haben ein tolles sportliches Programm zu bieten mit vielen Meisterschaften. Ich freue mich dabei besonders auf die Jugendmeisterschaften. Dann sieht man, mit wie viel Leidenschaft und Engagement der Nachwuchs in die Wettkämpfe geht.“
Für Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, ist der Startschuss der Travemünder Woche der Abschluss einer zwölfmonatigen Vorbereitung: „Für dieses Jahr hatten wir einige Klippen zu umschiffen. Denn durch die Veränderungen auf dem Priwall müssen wir uns anpassen, um den Seglern die ausreichenden Campingflächen zur Verfügung zu stellen. Zwar fehlen uns in diesem Jahr auf dem Priwall die gemütlichen Campingplätze, und vielleicht wird es die auch in Zukunft nicht mehr geben. Aber mit der Herrichtung der sogenannten Matzenwiese haben wir eine Fläche von 6000 Quadratmetern auf dem Priwall für Zelte und Campingwagen zur Verfügung stellen können“, so Schärffe. Die Baumaßnahmen auf dem Priwall für das Projekt Priwall Waterfront erfordern aktuell zwar einige Zugeständnisse, doch mit Blick in die Zukunft stehe die Travemünder Woche hinter dem Projekt und bekomme auch viel Unterstützung zurück.
Die Splash- und RS-Klassen nutzen das Event, um sich in Travemünde einem breiten Publikum zu präsentieren und haben die Austragung von Welt- und Europameisterschaften nach Travemünde vergeben. „Die Klassen sind in Deutschland bisher noch gar nicht so bekannt. Und die Travemünder Woche wird immer wieder gern als Möglichkeit genommen, um sich bekannter zu machen. Denn die Aufmerksamkeit ist hoch und die Rahmenbedingungen sehr gut“, sagt Jens Kath, der Sportliche Leiter der TW. Mit den Deutschen Meisterschaften kehren aber auch immer wieder etablierte Klassen an die Trave zurück.
„Die Travemünder Woche kann auf einen Stab sehr guter Wettfahrtleiter zurückgreifen. Dabei haben wir erfahrene Kräfte, aber auch junge, engagierte Wettfahrtleiter in unserem Team“, sagt Gesamt-Wettfahrtleiter Brian Schweder. „Die Bundesliga passt sich mit ihrem Programm sogar der Travemünder Woche an. Das zeigt, wie gut wir aufgestellt sind. Im Fokus sind natürlich auch die Weltmeisterschaften der bei uns noch neuen Klassen und die Deutschen Meisterschaften der Laser“, so Schweder.
Die Laser kommen bereits zum dritten Mal in Folge mit ihren Jugendmeisterschaften an die Lübecker Bucht. „Die Laser und J/22 wissen, was sie an der Travemünder Woche haben. Mit der Übertragung auf dem SAP Media Race Course und dem Tracking der Boote können wir auch medial beste Bedingungen bieten“, so Kath.
Für Stefan Lacher, Leiter für Innovationen im Sponsoring bei SAP, ist die Travemünder Woche das ideale Feld, um die Technologie des deutschen Software-Unternehmens zu etablieren. Im vergangenen Jahr wurde alle Boote mit einem eigenen GPS-Tracker ausgestattet. In diesem Jahr sind es ausgewählte Klassen. Dazu kommt die Möglichkeit des Trackings über eigene Smartphones. „Das ist eine Europa-Premiere“, so Lacher. „Wir gehen damit den nächsten Schritt in die Zukunft. Mit der App können auch kleinere Regatten die SAP Sailing Analytics nutzen und die Vereine die Wettfahrten übertragen. Und jeder Segler hat ein gutes Tool, um sich zu analysieren und zu verbessern.“ Dazu bringt SAP die App „TwoGo“ in die Travemünder Woche ein. Eine Art App-gesteuerte Mitfahrerzentrale, die es den Besuchern möglich macht, sich zu Fahrgemeinschaften zu verabreden und damit kostengünstig, umwelt- und parkplatzschonend zum Regatta-Festival anzureisen.