Lübeck – Am Brüder-Grimm-Ring waren am Ende alle Beteiligten froh, dass die Saison 2015/2016 endlich zu Ende gegangen war. Zwar gerieten die Lübecker nie ernsthaft in Abstiegsgefahr, doch das war dann auch schon das Positive. Ansonsten startete schon in der Winterpause eine absolute Abwanderungswelle. So stehen die Rot-Weißen nun vor einem absoluten Neuanfang, mussten viel improvisieren, um überhaupt noch einen einigermaßen tauglichen Kader für die anstehende Spielzeit in der Verbandsliga Süd-Ost auf die Beine zu stellen.
Co-Trainer Ewald Piep im Interview mit HL-SPORTS.
HL-SPORTS: Hallo Ewald. Was war und ist denn bei euch los gewesen?
Ewald Piep: „Das in Worte zu fassen ist schwer. Ehrlich gesagt standen wir sogar fast davor ganz abzumelden. So etwas habe ich eigentlich noch nie erlebt, was da passiert ist. Geschweige denn davon gehört, dass so etwas anderen Clubs wiederfahren ist.“
HL-SPORTS: Kannst du das bitte konkretisieren. Was genau meinst du?
Ewald Piep: „Na ja, 15 Kicker haben den Verein verlassen. Das allein ist hart für uns. Etliche Spieler die danach bei uns anheuern wollten, mit denen wir eigentlich gute Gespräche geführt haben, machten dann wieder einen Rückzieher. Das ist schon krass. Aber vor allem die Art und Weise, wie das Ganze von statten ging, stößt mir richtig auf.“
HL-SPORTS: So schlimm? Wie muss ich mir das vorstellen?
Ewald Piep: „Leistungsträger sind gegangen, einige ihnen gefolgt. Das passiert, auch wenn es natürlich nicht schön für einen Vereins ist. Das aber vermeintliche Neuverpflichtungen erst zusagen, dann sich nicht mehr melden und auch noch bei einem anderen Verein plötzlich auflaufen, geht doch gar nicht. Genauso wenig, wie per sozialer Medien, also nicht einmal persönlich, uns zu informieren das sie keine Lust haben für uns zu spielen. Für mich ist so ein Umgang unfassbar.“
HL-SPORTS: Klingt alles nicht wirklich ideal. Dann wäre es wohl auch nicht vermessen von mir zu behaupten, dass es für Rot-Weiß nach der Sommerpause lediglich um Schadensbegrenzung geht, oder?
Ewald Piep: „Das kann man so sagen. Für uns bleibt das einzige Ziel in dieser Saison den Klassenerhalt zu schaffen. Und selbst das wird schwer. Doch aufgeben werden wir auch nicht. Wir haben einige Spieler jetzt dabei, die Potenzial besitzen, sich aber noch an die Gangart in der 6. Liga gewöhnen müssen. Doch ich denke, dass klappt schon.“
HL-SPORTS: Danke Ewald, dass du zur Verfügung gestanden hast.
Kader von Rot-Weiß Moisling in der Spielzeit 2016/2017:
Torwart: Marco Henschel (28), Andreas Rimer (22). Abwehr: Mirco Barten (25), Marc Bornemann (31), Alexander Kuznik (31), Jan Levermann (22), Deyby Ozuna (27), Torben Potrykus (22), Mark Reimers (31). Mittelfeld: Afonso Don-Marie-Hugo (24), Raid Al-Hamani (29), Deniz Karakus (22), Christian Nieselke (26), Dennis Persson (26), Ridvan Sare (30), Tom Szmkowiak (20), Denizhan Yayla (20). Angriff: Abbas Abbasi (19), Jan Bornemann (26), Tobias Chyrek (25), Rosario Confalone (22), Hendrik Lindacher (22). Trainer: Sven Sercander (49).
Zugänge: Abbas Abbasi (SV Sülfeld), Afonso Don-Marie-Hugo (TSV Kücknitz), Tobias Chyrek (Strand 08), Deniz Karakus (Türkischer SV), Christian Nieselke (SSV Jersbek), Andreas Rimer (Kronsforder SV), Raid Al-Hamani, Jan Levermann, Dennis Persson, Mark Reimers, Torben Potrykus (alle 2. Herren).
Abgänge: Christian Jakubiak (Groß Grönau), Michael Saar (1. FC Phönix), Patrick Warnemünde (GW Siebenbäumen), Sven Bischkopf (1. FC Phönix), Martin Rehberg (GW Siebenbäumen), Memet Dogan (LSC), Thomas Frank und Meikel Skordos (beide Eichholzer SV), Daniel Suew (Viktoria 08 Lübeck), Can Moray (Sereetz), Faruk Dogan (VfB Lübeck II) Sascha Dallmann (FC Dornbreite), Ertugrul Özdemir (1. FC Phönix), Samet Sayilgan (SC Buntekuh), Moritz Buchholz (Ziel unbekannt).