Timmendorfer Strand – Mit sechs Siegen aus zwei Spielen steht der CE Timmendorf in der Regionalliga Nord auf dem zweiten Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende gab es einen Sieg gegen den Mitkonkurrenten aus Braunlage. Mit dabei einer der wichtigen Neuzugänge der “Beach Devils“, Tobias Bruns. Der 34-jährige Stürmer kam im Sommer von den Hamburg Crocodiles, wo er bisher fast seine gesamte Kariere verlebte. Cheftrainer Sven Gösch, der dort Sportlicher Leiter war, brachte ihn mit. HL-SPORTS traf ihn zum Interview.
„Nicht ohne Grund in der oberen Tabellenregion“
HL-SPORTS: Moin Tobias, 7:3 gegen die Harzer Falken. Damit habt ihr erstmal ein Statement in der Liga gesetzt oder wie siehst du das und was war euer Erfolgskonzept für dieses Spiel?
Tobias Bruns: „Mit dem Sieg haben wir auf jeden Fall ein kleines Statement gesetzt. Wir haben ein gutes Team zusammen, das immer besser zueinander findet. Mit dem Sieg gegen die Falken haben wir gezeigt, dass wir nicht ohne Grund in der oberen Tabellenregion stehen und wir uns da auch ganz wohl fühlen. Das Spiel haben wir gewonnen, weil jeder gearbeitet hat und vor allem defensiv gedacht wurde.“
HL-SPORTS: Du bist das “Krokodil“ unter den Beach Devils und erst seit dieser Saison in Timmendorfer Strand. Was gefällt dir besonders gut und welche Unterschiede gibt es zu Hamburg, wo du deine bisherige Laufbahn verbracht hast?
Tobias Bruns: „In Timmendorf ist alles etwas kleiner, auf eine sehr sympathische Art. Was mir wirklich gut gefällt, ist die Bindung zwischen den Mannschaften. In Hamburg war die Oberliga-Mannschaft zuletzt ziemlich abgekapselt vom Verein. Das ist jetzt natürlich Schnee von gestern.“
„Insgesamt ist es natürlich traurig, wie sich der norddeutsche Eishockeysport entwickelt“
HL-SPORTS: Wie sehr schmerzt noch, dass dein alter Verein nicht mehr das Aushängeschild des Nordens ist und wie siehst du allgemein die Entwicklung in der Region?
Tobias Bruns: „Das schmerzt natürlich noch sehr. Aber es freut mich, dass die Crocodiles immer noch einen überragenden Zuschauerzuspruch haben. Das findet man in der 5. Liga wahrscheinlich kein zweites Mal. Insgesamt ist es natürlich traurig, wie sich der norddeutsche Eishockeysport entwickelt. Gerade im Hinblick darauf, dass die Crocodiles, Adendorf, der HSV, Timmendorf und die Harzer Falken vor ein paar Jahren alle noch in der Oberliga waren.“
HL-SPORTS: Hat Hamburg denn nochmal irgendwann die Chance auf ein zweites Freezers-Zeitalter und was muss dafür passieren?
Tobias Bruns: „Da kommen wir wieder auf das leidige Hallen-Thema. Ich denke, dass es in Hamburg viele Eishockeyfans und Sportbegeisterte gibt. Aber ohne eine entsprechende Arena wird es solch ein Zeitalter eben nicht geben.“
HL-SPORTS: Zurück an die Ostsee. Du bist ganz schön frech, erzählt man sich, nimmst deine Mitspieler gerne mal auf den Arm. Was war da bisher die lustigste Geschichte?
Tobias Bruns: „Mit fällt da gerade wirklich nichts ein (lacht)“
„Ich schreie nicht rum“
HL-SPORTS: Du hast bisher bei allen acht Saisonspielen auf dem Eis gestanden, zwei Niederlagen gab es dabei. Wie seid ihr im Soll mit Platz zwei?
Tobias Bruns: „Wir sind gut im Soll. Die Saison ist natürlich noch lang, aber wir sind super aus den Startlöchern gekommen und haben uns in eine komfortable Situation gebracht.“
HL-SPORTS: Und dann sagst du auch schon “dezent“ deine Meinung, wenn es nicht so läuft. Wie laut wird es dann in der Kabine und hören alle auf dich, geht es dir danach besser und verändert sich die Lage auf dem Eis dadurch?
Tobias Bruns: „Ich schreie nicht rum, sage nur mal meine Meinung, wenn mir etwas nicht passt. Wie viele darauf hören, kann ich nicht beurteilen, aber mir geht es hinterher meistens besser (lacht wieder).“
HL-SPORTS: Du bist Familien-Papa und wohnst in Hamburg. Was machst du beruflich und wie oft bist du beim Training? Das ist ja schon immer ein Ritt, oder?
Tobias Bruns: „Ich habe eine Weiterbildung im Bereich Suchmaschinenmarketing gemacht und bin nun auf der Suche nach einem Job im Bereich Online-Marketing. Zum Training fahre ich zweimal die Woche.“
HL-SPORTS: Jetzt habt ihr ein Wochenende Pause. Ist so etwas gut und was machst du dann in der Freizeit?
Tobias Bruns: „Ich bin kein Freund von Pausen, wenn es gerade gut läuft. Aber dann kann ich mit meinem Sohn rodeln gehen, insofern kann ich damit gut leben.“
„Erstmal eine gute Saison spielen“
HL-SPORTS: Abschlussfrage: Was wünscht du dir persönlich für die Zukunft und ist der Aufstieg ein Thema für euch?
Tobias Bruns: „Dass das Eishockey im Norden wieder breiter und professioneller aufgestellt wird. Der Schritt von der Regionalliga in die Oberliga ist sehr groß. Ich glaube, wir sollten erstmal eine gute Saison spielen und uns eine gute Ausgangslage für die Playoffs schaffen. Und dann sehen wir, was dabei rauskommt.“
HL-SPORTS: Danke für das Interview und weiterhin alles Gute.
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Bildquellen
- Bruns: Marcel Garbusinski/oH
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