Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat das Vier-Punkte-Spiel beim VfL Gummersbach vor 4.132 Zuschauern in der Crunch-Time knapp mit 23:24 (13:12) verloren. In einem über 60 Minuten sehr ausgeglichenen Spiel wurde das Torhüterduell zwischen Jens Vortmann (9 Paraden) und Daniel Rebmann (13) zum Zünglein an der Waage.
Nach schnellem Rückstand kam Hamburg besser ins Spiel
Das Spiel begann mit je einer Torwartparade auf beiden Seiten, zuerst Jens Vortmann und auf der Gegenseite Daniel Rebmann. Anschließend schafften es die beiden Hamburger Außen (Casper Ulrich Mortensen und Frederik Bo Andersen) nicht, den Ball im Tor von Rebmann unterzubringen und der VfL Gummersbach zog auf 3:0 in der 5. Minute davon, bevor Niklas Weller den ersten Hamburger Treffer zum 1:3 (6.) erzielte. Nach dem 2:5 kamen die Hanseaten besser ins Spiel, die Abwehr zeigte sich beweglicher und Vortmann vereitelte gute Chancen des VfL. Mit einem 4:0-Lauf machte der Handball Sport Verein Hamburg aus dem 5:7 (15.) ein 9:7 (19.) durch drei Tore von Casper Ulrich Mortensen und einen von Jacob Lassen. Erneut zwei Treffer von Mortensen, sowie zwei Gegentreffer und es hieß 11:9 (21.). Während einer Zeitstrafe gegen Weller schloss der VfL auf 10:11 auf und legten doppelt zum 12:11 (27.) nach. Trainer Torsten Jansen nahm seine Auszeit, die Wirkung zeigte. Hamburg netzte durch Leif Tissier und Andreas Magaard doppelt zur 13:12-Führung. Fast mit der Schlusssirene parierte Rebmann noch einen Gegenstoß.
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Torhüter Daniel Rebmann wird zum Matchwinner
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste, die durch Tissier noch in der 31. Minute das 14:12 erzielten und durch Mortensen und Lassen auf 16:13 (36.) ein klein wenig davonzogen. In dieser Phase war es erneut Vortmann, der mit seinen Paraden den VfL-Angreifern den Zahn zog. Auch in der Folgezeit, in einer gleichwertigen Partie, behielten die Hamburger die Nase vorne. Mit zunehmender Spieldauer fand Torhüter Rebmann wieder besser ins Spiel und wurde für die Hamburger Angreifer streckenweise schier unüberwindlich. Selbst Mortensen scheiterte beim 20:19 (48.) von der Siebenmeterlinie. Rebmann wurde zum Faktor – hatte am Ende vier Paraden mehr gegenüber Vortmann.
Nach der Auszeit des VfL netzte Lassen zum 21:19 (50.), wenig später erhielt Mortensen einen Zwei-Minuten-Strafe, in der der Anschlusstreffer zum 20:21 für die Gastgeber fiel und Trainer Jansen Gesprächsbedarf anmeldete. Die Crunch-Time war eingeläutet. Gummersbach versenkte zwei weitere Treffer im Hamburger Gehäuse zur 22:21-Führung. Jetzt war es Hamburgs Haupttorschütze Mortensen, der nicht nur seinen Siebenmeter verwandelte, sondern das 23:22 (57.) nachlegte. Beim 23:23 nahm Trainer Sigurdsson seine letzte Auszeit, die das 24:23 (59.) zur Folge hatte. Als noch 55 Sekunden auf der Hallenuhr standen, die letzte Auszeit von Toto Jansen. Im finalen Hamburger Angriff passierte ein technischer Fehler, dass der VfL Gummersbach in Ballbesitz kam und den knappen Erfolg ins Ziel brachte.
„Wir verlieren leider jetzt schon das dritte oder vierte Spiel mit nur einem Tor. Das ist natürlich ärgerlich und geht hoffentlich nicht zu sehr in den Kopf der Jungs“, sagte Trainer Jansen nach dem Spiel. „Aber wir machen weiter. Und wenn wir das nächste Spiel mit einem Tor gewinnen, soll mir das auch recht sein. Wir müssen nur zusehen, dass wir das am Saisonende zumindest ausgeglichen haben.“
Leif Tissier sprach nach dem Spiel von vielen guten Ansätzen im Spiel, auf die sich in Angriff und Abwehr aufbauen lässt, ärgerte sich aber dennoch über die Niederlage. „Wie in den letzten Spielen gab es heute viel, was Mut macht. Aber es ist am Ende ein Ergebnissport und wenn du heute wieder mit null Punkten nach Hause gehst, ist das natürlich ernüchternd“, sagte der Spielmacher. „Es wiederholt sich momentan bei uns. Wir spielen eigentlich ganz gut, haben uns vielleicht sogar zwei Punkte verdient. Aber dann gibt es immer wieder Phasen, wo wir nicht wach sind und deshalb nicht als Sieger vom Platz gehen. Das ist momentan ein bisschen ärgerlich.“
Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann, Finn Grundel – Andreas Magaard (1), Casper Ulrich Mortensen (9/3), Leif Tissier (3), Jacob Lassen (7), Niklas Weller (3), Frederik Bo Andersen, Max Niemann, Alexander Hartwig, Tomislav Severec, Thies Bergemann, Zoran Ilic, Lennard Brekendorf, Azat Valiullin