Poker als Denksport im Verein

Symbolbild. Foto: rk

Beim Pokern geht es um mehr als nur Glück. Geschick, Taktik, analytisches Denken, Mathematikkenntnisse, und vieles mehr gehören zu dem Kartenspiel, das weltweit solch enorme Popularität feiert. Genauso, wie auch das Strategiespiel Schach eine Sportart ist, gehört auch das Kartenspiel Poker zu den Denksportarten. Seit 2010 wird dies auch offiziell durch das International Olympic Committee anerkannt. Damit ist es offiziell möglich, Poker sportlich im Verein zu spielen. Auch in der Region warten Pokervereine auf begeisterte Spieler, die ihre Fähigkeiten am Pokertisch verbessern und mit Gleichgesinnten spielen wollen.

Punkte statt Preisgeld: Was ist Vereinspoker?

Doch wie genau funktioniert das Pokern im Verein und wie unterscheidet es sich vom Spiel in der Spielbank? Der wohl größte Unterschied liegt darin, dass Poker im Verein ohne Geldeinsatz gespielt wird. Stattdessen stellen die Jetons Spielgeld dar. Die Spieler spielen im Turnier damit in der Regel nicht um ein großes Preisgeld, denn hier geht es um den sportlichen Wetteifer, Ruhm und Ehre. In Ligen und Turnieren erhalten Spieler statt Preisgeldern daher in der Regel Punkte, mit denen sie die Tabelle hinaufklettern können. Wer es am Ende an die Spitze schafft, wird dann meist mit Sachpreisen und/oder einem Pokal belohnt, um ihre denksportliche Leistung zu ehren.

Zudem bieten Pokervereine eine herausragende Möglichkeit für Pokerfans, um in geselliger Runde mit Gleichgesinnten zu spielen und voneinander zu lernen. Poker in der Gruppe zu lernen, bietet schließlich diverse Vorteile. So sind Poker-Lerngruppen sowohl online als auch offline besonders gut geeignet, um gemeinsam zu üben, einander zu helfen und voneinander zu lernen. Hände können analysiert und Handverläufe diskutiert werden, Spieler können einander Fragen stellen, Tipps geben und Ratschläge einholen. Zudem bietet das gemeinsame Spielen ohne Geldeinsatz sowohl online als auch offline eine hervorragende Möglichkeit, um das neu Gelernte anzuwenden und Skills und Strategien ohne Risiko zu verfeinern. Eben genauso, wie man andere traditionelle Sportarten im Verein ausübt, um gemeinsam zu trainieren und sich zu verbessern, ist dies auch beim Vereinspoker der Fall.

Sportliches Pokern in der Region

Pokerbegeisterte, die in Norddeutschland mit Gleichgesinnten im sportlichen Wettkampf spielen wollen, finden diverse Pokervereine. In Hamburg treffen sich die Mitglieder des Pokervereins Slowplay e.V. regelmäßig, um gemeinsam zu spielen, zu üben und Hände zu diskutieren und zu analysieren. An regelmäßigen Turnieren stößt hier auch das Team der Poker Piranhas dazu, die Pokersparte des tus Berne. Dieser hat als einer der ersten Großsportvereine in Deutschland eine Pokersparte ins Leben gerufen, um den Denksport zu fördern. Mit Turnieren, die auch Gäste willkommen heißen, kann hier jeder Pokerbegeisterte in der Region regelmäßig mitspielen.

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Der Slowplay Pokerverein und die Pokersparte des tus Berne sind zudem zwei der über 30 Mitglieder im deutschen Pokersportbund, die in der HeadsUp Bundesliga im Ligasystem gegeneinander spielen. Gespielt wird im Team HeadsUp No-Limit Hold’em Poker, eine besondere und sehr herausfordernde Art des traditionellen Kartenspiels. Anstatt mit mehreren Gegenspielern zu spielen, sitzen hier nur zwei Spieler gegenüber. Bei der letzten Meisterschaft konnte sich 2023 der Hamburger Verein der Bulldozers Poker Piranhas tus Berne bereits zum vierten Mal in Folge durchsetzen, den Meistertitel verteidigen und erneut die große Trophäe gen Himmel stemmen. Das Training im Verein scheint sich da also bezahlt gemacht zu haben.

Poker in der Spielbank

Pokerspieler, die gern in der Spielbank mit Geldeinsätzen spielen wollen, können dies im Casino Lübeck. Wöchentlich werden hier Cash-Games mit bis zu zehn Spielern abgehalten, an denen Spieler aus der Region teilnehmen können. Gespielt wird Texas Hold’em Poker. Auch in der Spielbank Esplanade in Hamburg finden regelmäßig Cash-Games und Turniere statt, bei denen Pokerbegeisterte mit Geldeinsatz mitspielen können. Anders als im Verein, wird hier ein Buy-in fällig, das Spieler zahlen müssen, um sich in den Tisch „einzukaufen“ und um den Pott spielen zu können.

Beim Pokern wird den Spielern einiges abverlangt. Mit ausgeklügelten Strategien, analytischem Denken und mathematischen Kenntnissen gilt es am Pokertisch, geschickt zu handeln, um die Gegner ausspielen zu können. Um das Kartenspiel im sportlichen Wettkampf ohne Geldeinsatz trainieren und mit Gleichgesinnten üben zu können, stehen in der Region einige Pokervereine bereit, bei denen der sportliche Aspekt des Pokerns im Vordergrund steht.

Bildquellen

  • Karten: Lobeca
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