Rostock – Ein Vorhang sowie ein Pufferblock trennt die Heim- von den Gäste-Fans im Ostseestadion. Pöbeleien, Böllerwürfe oder Raketenbeschuss gehören schon fast zum regelmäßigen Stadionbesuch beim F.C. Hansa Rostock dazu. Und nun sogar gab es fast ein Aufeinandertreffen zwischen Chaoten (HL-SPORTS berichtete).
Schalker und Rostocker stehen sich gegenüber
Im Spiel gegen den FC Schalke 04 durchbrachen Gäste-Fans das Sicherheitsglas, arbeiteten sich “gemütlich“ durch die Trennwand und standen den Rostockern gegenüber. Ordnungsdienst und Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um eine Katastrophe zu verhindern.
Wie lange geht das noch gut?
Das muss in der Hansestadt doch irgendwann ein Ende haben, denn dieser Vorfall war bisher die Spitze des Eisbergs. Warum der Verein die beiden Fangruppen nebeneinander positioniert, ist nach wie vor unbegreiflich. Anscheinend hat es mit den Zuwegungen zu tun, doch dann muss sich am Ostseestadion etwas Bauliches tun. So zumindest kann es doch nicht weitergehen. Oder möchte man warten, bis ein Mensch zu Tode kommt? Ein Polizist und zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes wurden am Sonntag verletzt, ein Sanitäter im Schalke-Block körperlich angegriffen.
Marien überlegt
Auch am Montag war auf der Hansa-Homepage keine Stellungnahme zu der über halbstündigen Unterbrechung zu finden. Im “NDR“ gab Vorstandsvorsitzender Robert Marien dafür allerdings folgendes bekannt: „Wir werden uns die baulichen Gegebenheiten anschauen und überlegen, wie wir die Glasfront verstärken können. Das Problem sollte bis zum nächsten Liga-Heimspiel im Januar behoben sein.“ Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) forderte einen Ausschluss von gewissen Fangruppen in den Stadien. Fromme Worte von beiden Seiten, doch das Problem wird sich so nicht ändern. Davon muss man ausgehen, denn nirgendwo anders gibt es so viele Risikospiele wie an der Ostsee.
S04-Fans angegriffen
Die Krawall-Anhänger von Schalke 04 durften übrigens alle wieder nach Hause. Festnahmen durch die Polizei gab es keine einzige vor, während oder nach der Begegnung. Dabei kamen zwei Gäste-Fans nach einem Restaurantbesuch am Abend zu schaden, wurden von 15 vermummten Personen angegriffen und ausgeraubt. Der Vorfall ereignete sich um 19.10 Uhr im Bereich der Tiergartenallee. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.
Fans fahren mit Mannschaftsbus nach Hause
Zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft der “Knappen“ auf der Rückreise. Die hatte übrigens für einige ihrer Fans eine belohnende Wirkung. Einer ihrer Busse fiel defekt aus und so entschied der Verein, dass man den eigenen Team-Bus zur Verfügung stellt. 30 Personen durften so Richtung Heimat fahren. Die “BILD“ berichtete, dass dabei „in Wahrheit einige polizeibekannte Problem-Fans an Bord“ waren. Dazu gab es eine Stellungnahme des Tagessiegers: „Damit bestand ein realistisches Szenario, dass Fans in Rostock hätten bleiben müssen. Deshalb wurden diese Fans im Mannschaftsbus, der sonst leer zurückgefahren wäre, nach Gelsenkirchen transportiert. Diese Maßnahme wurde zwischen Verein und Fans vereinbart, nachdem es auch eine Rücksprache mit der Polizei vor Ort gegeben hatte.“ Zudem teilte der Club mit, dass man in der Aufarbeitung der Vorfälle innerhalb des Stadions sei.
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Bildquellen
- Ostseestadion: Lobeca/Ines Hähnel
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