Kiel – Spitzenreiter für mindestens eine Nacht ist Holstein Kiel. Im letzten Heimspiel des Jahres gewann das Rapp-Team gegen Hannover 96 klar mit 3:0 (3:0). Doppel-Torschütze Arp wurde zur Pause verletzt ausgewechselt. Für die “Störche“ war es nicht nur der fünfte Sieg in Folge, sondern auch das beste Hinrunden-Ergebnis seit Zugehörigkeit der 2. Bundesliga. Am Sonntagmittag kann der FC St. Pauli noch vorbeiziehen, braucht dazu einen Sieg gegen SV Wehen Wiesbaden.
Die 1. Halbzeit: Arp mit erstem Doppelpack der Kariere
Schon nach zwei Minuten gaben die Kieler ihre erste Visitenkarte ab, Machino scheiterte jedoch an 96-Schlussmann Zieler. Wie schon in den anderen Stadien gab es nach zwölf Minuten eine Unterbrechung. Hannover-Fans warfen Schokolade auf das Feld. Damit wollten sie ihren Protest gegen die Investorenpläne der DFL zum Ausdruck bringen. Kurz danach rollte der Ball wieder und es sollte in der nächsten Szene Elfmeter für die Hausherren geben. Porath wurde von Leopold (19.) im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Florian Exner zeigte sofort auf den Punkt. Der “Kölner Keller“ meldete sich und die Entscheidung wurde zurückgenommen. Grund: Abseits. Den Holsteinern schien das egal, denn per Doppelschlag ebneten sie den Weg zum Erfolg des Abends. Timo Becker (26.) nutzte eine Vorlage von Porath zur Führung und nur eine Minute später erkämpfte Porath den Ball, passte weiter zu Holtby und der steckte zu Fiete Arp (27.) durch. Der gebürtige Segeberger zog in die Strafraummitte und versenkte den Ball im linken Toreck zum 2:0. Die Niedersachsen erholten sich bis zur Pause nicht mehr davon und kassierten sogar einen dritten Gegentreffer. Wieder war es Fiete Arp (45.), der von Becker angespielt wurde und den Ball locker einschob. Durchatmen in der Kabine.
Nach der Pause: Hannover kommt nicht zurück und geht dezimiert vom Platz
Ohne Arp ging es allerdings nach dem Seitenwechsel weiter. Der 23-Jährige ging schon mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Pause rein. Nicht viel war in der zweiten Hälfte gespielt, da leuchtete es im Kieler Fanblock und Bengalo-Blinker flogen in den Strafraum. Eine kurze Unterbrechung und weiter ging es. Das Feuerwerk hielt allerdings noch bis zur Mitte der Halbzeit und der Rauch zog durch das Stadion. Exner ließ die ganze Zeit weiterspielen und machte keine Anstalten nochmal zu unterbrechen. Ansonsten ist der letzte Abschnitt schnell zusammengefasst, da es keine Veränderungen mehr gab. Kiel spielte es absolut souverän ins Ziel. Die Hausherren erzielten zwar noch einen vierten Treffer durch Patrick Erras (68.), doch der wurde vom VAR wegen Abseits einkassiert. Da waren die Hannoveraner schon in Unterzahl, denn Max Christiansen (68.) sah die Gelb-Rote Karte wegen wiederholtem Foulspiel. Und das war es dann wirklich. Nach 94. Minuten jubelten die Kieler über die vorläufige Herbstmeisterschaft.
Wie geht es mit Tim Walter beim HSV weiter?
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Das Fazit: Verrückte Störche
Man muss Marcel Rapp in seinem dritten Jahr bei der KSV schon Respekt zollen. Er hat den “Störchen“ neue Flügel verpasst, die sie nun auf einem direkten Aufstiegsplatz zur Bundesliga in die Winterpause fliegen lassen. Wie er das gemacht hat, liegt auf der Hand: Mit Ruhe und Konstanz. Insbesondere schafft man es an der Förde aus kleinen Dingen größeres herauszuholen. Rapp ist kein “Schnacker“ sondern ein ruhiger Vertreter. Der „totgeglaubte“ Fiete Arp erstrahlt zu neuem Licht und das wohl nicht nur, weil er einen neuen Vertrag braucht, denn sein aktueller läuft im Sommer des nächsten Jahres aus. Er hat richtig Bock. Noch vor zwei Monaten sah das ganz anders aus. Eine tolle Entwicklung, die es nun für ihn heißt fortzuführen. Lewis Holtby ist der Lenker und Denker. Der 33-Jährige verlängerte nicht umsonst seinen Vertrag gerade erst vor der Begegnung vorzeitig bis 2025, ebenfalls übrigens wie Torwart Timon Weiner – der sogar bis 2027. Holstein Kiel in der Bundesliga? Was Markus Anfang und Ole Werner in den vier Relegationsspielen der Vorjahre nicht schafften, könnte der 44-jährige Rapp packen. Wie verrückt wäre das nur?
Der 17. Spieltag (15.-17.12.2023)
Schalke – Fürth 2:2
Paderborn – Rostock 3:0
Berlin – Osnabrück 0:0
Magdeburg – Düsseldorf 2:3
Nürnberg – Hamburg 0:2
Kiel – Hannover 3:0
St. Pauli – Wiesbaden (So., 13.30 Uhr)
Karlsruhe – Elversberg
Braunschweig – Kaiserslautern
Die Tabelle
1. | Holstein Kiel | 17 | 33 : 23 | 35 |
2. | FC St. Pauli | 16 | 30 : 14 | 32 |
3. | Hamburger SV | 17 | 33 : 22 | 31 |
4. | Fortuna Düsseldorf | 17 | 37 : 21 | 30 |
5. | SpVgg Greuther Fürth | 17 | 27 : 20 | 29 |
6. | SC Paderborn 07 | 17 | 28 : 28 | 27 |
7. | Hertha BSC | 17 | 33 : 26 | 25 |
8. | Hannover 96 | 17 | 30 : 23 | 24 |
9. | SV 07 Elversberg | 16 | 24 : 26 | 24 |
10. | 1. FC Nürnberg | 17 | 24 : 33 | 24 |
11. | SV Wehen Wiesbaden | 16 | 18 : 21 | 21 |
12. | 1. FC Magdeburg | 17 | 30 : 28 | 20 |
13. | FC Schalke 04 | 17 | 31 : 35 | 20 |
14. | Karlsruher SC | 16 | 27 : 28 | 18 |
15. | 1. FC Kaiserslautern | 16 | 27 : 34 | 18 |
16. | F.C. Hansa Rostock | 17 | 17 : 28 | 17 |
17. | Eintracht Braunschweig | 16 | 14 : 30 | 11 |
18. | VfL Osnabrück | 17 | 15 : 38 | 9 |
Bildquellen
- Fans: Lobeca/Marcus Kaben
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