Sereetz holt 5. Azadi-Cup – Debütant sorgt für Mega-Kulisse

Zweitvertretung vom Kasernenbrink gewinnt Vormittagsturnier

Die Fans des TSV Schönwalde beim 5.Azadi-Cup. Foto: Niklas Runne

Lübeck – Ab 9.30 Uhr rollte der Ball in der Lübecker Hansehalle. Die Hallensaison wurde am vergangenen Sonnabend mit dem fünften Azadi-Cup eröffnet und zunächst traten acht Teams im Vormittagsturnier an. Gesucht wurde der Nachfolger der SG Reinfeld/Kronsforde, die sich im Vorjahr sich den sicherte. Gastgeber SV Azadi Lübeck (Team A) startete gegen die zweite Mannschaft des SC Rapid Lübeck. Nach den gespielten elf Minuten war es eine klare Angelegenheit für die Rapid-Reserve. Das Team um Ugur Sari und Tino Arp, die beide beim 4:0-Auftaktsieg trafen, sorgte früh für ein erstes Ausrufezeichen. Es sollte nicht der letzte deutliche Sieg der Mannschaft vom Kasernenbrink sein, denn am Ende der Vorrunde standen sie an der Tabellenspitze der Gruppe A. Mit einer Maximal-Punkteausbeute von neun Zählern und 14:2 Toren, zog man ins Halbfinale ein und galt schon früh für einige als Top-Favorit. Hinter dem Kreisligisten ordnete sich aufgrund mehr geschossener Tore die Mannschaft des SV Azadi Lübeck (A) ein. In Gruppe B grüßte der TSV Schlutup von der Tabellenspitze. Mit sechs Punkten zogen sie ins Semifinale ein, obwohl das Auftaktspiel gegen Azadi (B) noch knapp verloren wurde (0:2). Aufgrund des direkten Vergleichs hatte man die Nase gegenüber der SG Reinfeld/Krosnforde vorne. Etwa um 12.30 Uhr ging es ins erste Halbfinale und der SC Rapid Lübeck II forderte die SG Reinfeld/Kronsforde. Gegen die bis dahin defensiv stabile SG gewann man deutlich und zog mit 6:0 ins Endspiel ein. Der Gegner wurde im zweiten Halbfinale ermittelt und es war eine deutlich engere Angelegenheit. Nach der regulären Spielzeit stand es Remis, sodass es ins Entscheidungsschießen ging. Beim Gastgeber versagten die Nerven, sodass es am Ende 3:2 für den TSV Schlutup stand. Im Spiel um Platz drei folgte das nächste Entscheidungsschießen und erneut hatte der SV Azadi Lübeck das Nachsehen. Durch ein 4:3 sicherte sich der Vorjahressieger den Bronze-Platz. Das Endspiel stand an und es dauerte nicht lange, bis die Zuschauer die ersten Tore sahen. Nach einem Distanzschuss der Schlutuper stand es zwischenzeitlich 1:1, doch am Ende war es ein deutlicher 5:1-Sieg von Rapid II. Der Titel des Vormittagsturniers ging an den Kasernenbrink, doch dabei sollte es nicht bleiben. Sie stellten mit Unterschiedkicker Tino Arp den „Spieler des Turniers“. Doch auch der Zweite aus Schlutup sollte einen kleinen Titel mitnehmen. Andre Marcel Bade sicherte sich mit starken Paraden und mehreren gehaltenen Neunmetern den Preis zum „Torhüter des Turniers“.

Der SC Rapid Lübeck II gewinnt das Vormittagsturnier des 5.Azadi-Cups. Foto: Niklas Runne

Oberligist holt Gruppensieg, Underdog folgt…

Um 14.45 Uhr erfolgte der Startschuss des Hauptturniers und der TSV Schönwalde hatte es mit Oberligist FC Dornbreite Lübeck zu tun. Das Team vom Bungsberg wurde unterstützt von einigen Fans und sorgte für ordentlich Lärm in der Hansehalle. Mit Schlachtgesängen und vielen rot-weißen Fahnen peitschten sie ihr Team voran. Die Mannschaft nahm es an und zeigte gegen den Oberligisten eine überragenden Kampf,- und Mannschaftsleistung. Hinten stand der Verbandsligist sicher und nach vorne war man mit einem extremen Tempo enorm gefährlich. Immer wieder waren es die schnellen Silas Bünning und Julian Hagedorn, die die FCD-Defensive schwindelig spielten und deutlich mit 4:0 gewannen. Es war zum Auftakt gleich ein dickes Ausrufezeichen und die Zuschauer kamen kaum aus dem Staunen heraus. Im Parallelspiel forderte Grün-Weiß Siebenbäumen den für viele Top-Favoriten VfB Lübeck II. Die U23 des VfB setzte sich knapp mit 1:0 durch.
Der TSV Schönwalde läutete die zweiten Vorrundenspiele ein. Erneut wurde es laut in der Halle und die Rot-Weißen hatten mehr von der Partie. Sie bekamen gute Torchancen, doch der SV Grün-Weiß Siebenbäumen traf. Schönwalde zeigte allerdings Moral und drehte diesen Rückstand. Die Lauenburger antworteten dennoch nur wenige Sekunden später zum 2:2-Ausgleich. In einer sehr hitzigen Partie teilten sich beide Teams die Punkte. Für den FC Dornbreite wollte nach einem schwachen Auftritt im ersten Spiel eine Reaktion folgen. Die Zweitvertretung des VfB Lübeck gewann allerdings mit 2:0. Dornbreite war damit schon raus und die Drittligareserve von der gegenüberliegenden Loh,mühle sicherte sich das erste Ticket für das Halbfinale. Siebenbäumen mochte dieser gerne folgen, doch sie brauchten einen deutlichen Sieg gegen den FCD. Nach wenigen Sekunden führten die Lauenburger schon mit 1:0 und eröffneten damit eine derbe Pleite Sascha Strehlaus alter Liebe. Am Ende hieß es 6:1 für GWS und der TSV Schönwalde stand damit unter Druck. Gegen den feststehenden Halbfinalisten VfB Lübeck II wurde man früh hinten reingedrängt, doch man hielt leidenschaftlich und geschlossen dagegen. Lübeck verpasste den Führungstreffer und schluckte hinten den ersten Gegentreffer überhaupt. Julian Hagedorn, der ein überragendes Turnier spielte, brachte den „Publikumsliebling“ in Führung. Das Halbfinale rückte immer näher, doch der Oberligist glich aus. Beide verpassten den Sieg, sodass es am Ende 1:1 hieß. Damit qualifizierte sich der TSV Schönwalde für das Halbfinale hinter der VfB-Reserve.

Extrem enges Rennen

Die Gruppe B galt beim genauen Hinsehen als eine echte Hammergruppe. Schon zum Auftakt kam es zum Duell der Landesligisten zwischen Eutin 08 und Sereetzer SV. Es war ein offenes Spiel, das bis in die Schluss-Sekunden 2:2 stand. Vier Sekunden vor dem Ende gelang dem Sereetzer SV der Siegtreffer zum 3:2. So hieß es auch im Duell des Gastgebers gegen die SOS-Kinderdorf Allstars. Ein unterhaltsamer Schlagabtausch endete mit dem glücklicheren Ende für die Allstars. Sowohl Eutin 08, als auch der SV Azadi gaben sich im ersten Spiel geschlagen. Nun sollte für einen der beiden der erste Sieg her. Die Ostholsteiner hatten Vorteile und führten mit 2:0. Zwar verkürzten die Gastgeber noch, doch am Ende war es die zweite Pleite. Mit dem Duell der Allstars gegen den Sereetzer SV, kam es zu einem echten Top-Spiel in der Gruppe B. Es war eng, doch mit 2:1 für die SOS-Kinderdorf Allstars endete das Spiel. Sereetz bekam also etwas Druck im letzten Spiel und war gegen den SV Azadi zum Siegen gezwungen. Es war ein wilder Schlagabtausch, bei dem die torhungrigen Ostholsteiner sich mit 6:4 durchsetzten. Den Allstars genügte ein Punkt gegen Eutin, um in die nächste Runde einzuziehen, doch das Team aus der Rosenstadt hatte etwas dagegen. Man selbst war ebenfalls in der Verlosung zum Halbfinaleinzug und ging mit 1:0 in Führung. Anschließend wurden sie von der starken Offensive der Allstars unter Druck gesetzt. Am Ende blieb es allerdings dabei, sodass die Eutiner mit 1:0 gewannen. Dies hatte zur Folge, dass der Titelfavorit in der Vorrunde ausschied. Der direkte Vergleich brachte den Eutinern den zweiten Platz und den SOS-Kinderdorf Allstars den Absturz auf Rang drei. Den Gruppensieg sicherte sich der Sereetzer SV mit der besten Offensive in der ganzen Vorrunde (zehn Tore). Für Gastgeber SV Azadi Lübeck gab es wie schon im Vorjahr den vierten Platz in der Gruppenphase.

Gruppensieger setzen sich durch

Nachdem die Vorrunde beendet war, bekamen die vielen Zuschauer des fünften Azadi-Cups eine Aufführung der Folklore-Gruppe zu sehen. Aufmerksam verfolgten die vielen Fußballbegeisterten die Show und begleiteten diese mit tobendem Applaus. Anschließend standen die Halbfinalspiele an und der VfB Lübeck II hatte es als Gruppensieger der Gruppe A mit Eutin 08 zu tun. Die Lübecker setzten sich am Ende mit 3:1 durch und buchten das erste Finalticket. Im zweiten Halbfinale spielte TSV Schönwalde gegen die Tormaschine aus Sereetz. Anfangs stand das Team von Trainer Christopher Kordts noch stabil, doch gegen die Offensive um Vico Dombrowski war das über die gesamte Spielzeit nahezu unmöglich. Am Ende war der Traum des Underdogs geplatzt. Sereetz zog durch einen 4:0-Sieg ins Endspiel ein, während der TSV Schönwalde um den dritten Platz ran durfte. Der Gegner war der Rivale aus der Rosenstadt, der schon mit einigen leichten Schmähgesängen begrüßt wurde. Nach der regulären Spielzeit hieß es 1:1. Beide Teams hatten Torchancen, doch die Eutiner waren dem zweiten Tor etwas näher. Es ging also ins Entscheidungsschießen. Eutin verschoss einmal, Schönwalde allerdings doppelt, sodass man ein starkes Turnier auf dem vierten Platz beendete.
Man war definitiv die Überraschung des Turniers und hatte aufgrund einer starken Atmosphäre einen großen Anteil an einem tollen Fußballhallennachmittag. Turnierorganisator und Fußballabteilungsleiter Torben Schmidt sagte nach dem Turnier zu HL-SPORTS über die Atmosphäre: „Die Stimmung, vor allem beim Hauptturnier, war bombastisch. Die Fanbase vor allem vom TSV Schönwalde ist wirklich überragend. So eine Stimmung zu machen mit so viel Leidenschaft kann man sich als Spieler nur wünschen.“ Auch Sereetz-Stürmer Dombrowski fand lobende Worte für den Anhang aus Schönwalde: „Es ist natürlich geil, dass kann man sich nur wünschen, dass einige Vereine so eine Fankulisse mitbringen. Das heizt so ein Turnier natürlich nochmal an.“ Das Finale stand an und der Sereetzer SV traf auf den VfB Lübeck II. In einem unterhaltsamen Spiel führten die Ostholsteiner mit 2:0. Lübeck holte auf und es deutete sich ein Entscheidungsschießen an. Doch ein hoher Ball der Sereetzer landet auf dem Kopf von VfB-Verteidiger Alkin Tümer, sodass der Ball über den Torwart ins eigene Tor fällt. Ein irres Eigentor entscheidet das Finale und sorgt für den Turniersieg des Sereetzer SV.

Der Sereetzer SV gewinnt den 5. Azadi-Cup. Foto: Niklas Runne

Parallelen zum Vorjahr

Zur Siegerehrung wurden auch die Einzeltitel für besonders starke Spieler gekürt. Die Teams stimmten ab und die Entscheidung in der Rubrik „Torhüter des Turniers“ fiel wie im Vorjahr auf Denis Klassen vom Turniersieger. Auch die Torjägerkanone ging an den gleichen Spieler, wie im Vorjahr. Mit neun Turniertoren schnappte sich Vico Dombrowski (Sereetzer SV) den Titel. Auch der Titel des Azadi-Cups ist für den Stürmer nichts Neues. Bei der Ausgabe 2022 gewann er mit dem 1. FC Phönix Lübeck II an gleicher Stelle. Dombrowski sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Es ist jedes Jahr wieder ein gutes Turnier. Halle ist immer geil, man kann ein bisschen zaubern und viele Tore schießen.“ Der „Spieler des Turniers“ wurde Yasin Varol vom VfB Lübeck II. Während der Siegerehrung wurde zudem ein Spendencheck an das SOS-Kinderdorf in Höhe von 1.000 Euro übergeben.

„Der beste Azadi-Cup der Vereinsgeschichte“

Die Turnierleitung zeigte sich sehr zufrieden mit der fünften Ausgabe des Azadi-Cups. Bereits bei der Siegerhrung fand Schmidt dankende Worte für alle ehrenamtlichen Helfer und auch HL-SPORTS bestätigte er diese: „Ich bin unfassbar stolz auf das gesamte Team. Vor allem im organisatorischen Bereich ziehe ich echt mein Hut vor jedem einzelnen und bin sehr dankbar, dass wir ausschließlich positives Feedback von Spielern und Zuschauern erhalten haben. Das ist eine großartige Bestätigung für uns als Verein und gleichzeitig eine wahnsinnige Motivation für die kommenden Turniere. Ich denke, dass wir uns jedes Jahr weiter gesteigert haben und vor allem dieses Jahr absolut überragend gewesen ist. Da wir die internen Abläufe im Verein immer weiter professionalisiert haben, kann man wirklich sagen, dass dies der beste Azadî Cup, der noch jungen Vereinsgeschichte, gewesen ist.

Gruppe A im Überblick

TSV Schönwalde – FC Dornbreite 4:0
SV Grün-Weiß Siebenbäumen – VfB Lübeck II 1:0
TSV Schönwalde – SV Grün-Weiß Siebenbäumen 2:2
VfB Lübeck II – FC Dornbreite 2:0
FC Dornbreite – SV Grün-Weiß Siebenbäumen 1:6
VfB Lübeck II – TSV Schönwalde 1:1

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Pl. TeamPunkteToreDiff.
1. VfB Lübeck II74:13
2. TSV Schönwalde57:34
3. GW Siebenbäumen48:44
4. FC Dornbreite01:12-11

Gruppe B im Überblick

Eutin 08 – Sereetzer SV 2:3
SV Azadi – SOS-Kinderdorf Allstars 2:3
Eutin 08 – SV Azadi 2:1
SOS-Kinderdorf Allstars – Sereetzer SV 2:1
Sereetzer SV – SV Azadi 6:4
SOS-Kinderdorf Allstars – Eutin 08 0:1

Pl. TeamPunkteToreDiff.
1. Sereetzer SV610:82
2. Eutin 0865:41
3. Allstars65:41
4. SV Azadi07:11-4

Halbfinale im Überblick

VfB Lübeck II – Eutin 08 3:1
TSV Schönwalde – Sereetzer SV 0:4

Spiel um Platz drei

Eutin 08 – TSV Schönwalde 4:3 n.e

Finale

VfB Lübeck II – Sereetzer SV 2:3

Wie geht es mit Tim Walter beim HSV weiter?

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