Chaos vor Weihnachten: FCD II ohne Trainer, Rausschmiss in der Kreisliga – Seemann doch schon bald bei Rapid?

Tim Kreutzfeldt sagt am Steinrader Damm ab und wird neuer Chefcoach in Schlutup

Mark Seemann wurde am Palinger Weg freigestellt. Archivfoto: Lobeca/Michael Raasch

Lübeck – Vier Tage vor Heiligabend ist in der Hansestadt das Chaos ausgebrochen. Dabei sind gleich drei Vereine betroffen: FC Dornbreite, TSV Schlutup und SC Rapid. Weihnachtsbäumchen wechsele dich. Der Brandherd entstand in den vergangenen Tagen am Palinger Weg.

Seemann freigestellt

Mark Seemann wurde am Dienstagabend bei den Schlutupern von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden. Vor zwei Wochen wurde sein Wechsel zum kommenden Sommer zum SC Rapid bekanntgemacht. Eigentlich wollte der 34-Jährige gerne noch seine Aufgabe beim Kreisligisten bis zum Saisonende zu Ende machen, doch der Verein entschied sich anders.

TSV mit Dankesworten  

„Unserem bisherigen Trainer sind wir für die geleistete Arbeit mehr als dankbar. Mark hat jeden einzelnen Spieler besser gemacht und auch menschlich weiterentwickelt. Das kann man so einem relativ jungen Trainer gar nicht hoch genug anrechnen. Mark hat sich immer hervorragend eingebracht und ist auch beim Umfeld und unseren Fans überaus beliebt. Mark wird daher am Palinger Weg immer gerne gesehen bleiben“ hieß es beim TSV Schlutup auf Anfrage von HL-SPORTS.

„Ich bin enttäuscht über die Entscheidung“

Seemann war natürlich enttäuscht und sagt: „Die Freistellung kam für mich und das Trainerteam zum jetzigen Zeitpunkt sehr überraschend. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir dachten, dass es bei dem Gespräch nur darum geht, mal den Namen des neuen Trainers zu hören. Auf der Weihnachtsfeier vergangene Woche haben wir uns noch alle eingeschworen, das bis zum Sommer bestmöglich auszuführen und wir Trainer waren da absolut gewillt das auch zu tun. Das waren auch für Rapid Sachen, die mir ganz wichtig waren, um in Schlutup einen guten Abschluss zu haben, weil der Verein bis dato immer hinter uns stand und uns alles versucht hat uns zu ermöglichen. Ich glaube, dass wir auch im Umfeld sehr positiv gesehen worden sind. Jetzt sind wir natürlich extrem darüber enttäuscht. Ich persönlich glaube, dass das so nicht Not getan hätte und es sind ja auch Jungs dabei, mit denen ich sieben Jahre zusammengearbeitet habe. Nun wird das abrupt beendet. Die Art und Weise hat mich schon sehr traurig gemacht und da kennt mich auch jeder, dass ich meine Meinung immer sage. Menschen wie Fabi, dem Vereinswirt, oder Marlis, die alles für uns gemacht hat und den Jungs sowie dem gesamten Team natürlich wünsche ich nur das Beste. Es war eine super Zeit und wir werden alle sehr vermissen. Das muss nun erstmal sacken, denn das geht mir schon Nahe. Ich bin enttäuscht über die Entscheidung, wie sie jetzt getroffen wurde.“

Auch Co-Trainer weg

Doch nicht nur Seemann ist weg. Der spielende Co-Trainer Stefan Utescher gab sofort seinen Rücktritt bekannt. Er wird im Sommer ebenfalls zum SC Rapid wechseln.

Schlutups Liga-Manager Christian Clasen und der neue Trainer Tim Kreutzfeldt.

Kreutzfeldt wird Nachfolger am Palinger Weg

Der Nachfolger beim Tabellenvierten ist bereits gefunden. Tim Kreutzfeldt übernimmt zum Jahreswechsel. Die Entscheidung ist den Verantwortlichen in Schlutup nicht einfach gefallen. Liga-Manager und Abteilungsleiter Christian Clasen dazu: „Um dem neuen Trainer die Möglichkeit zu geben, die Mannschaft möglichst schnell kennen zu lernen, die Spieler von seiner Herangehensweise überzeugen und jeden einzelnen Spieler mitnehmen zu können, haben wir uns entschieden, den Trainerwechsel bereits zum 1. Januar zu vollziehen. So gerne wir auch die Saison mit Mark zu Ende gebracht hätten, damit er beim TSV Schlutup einen erfolgreichen Abschluss finden kann, steht hier jetzt der Verein im Vordergrund. Uns ist es wichtig, erst gar keine Unruhe aufkommen zu lassen und weiter erfolgreich Fußball zu spielen. Tim Kreutzfeldt ist dafür der richtige Mann. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Rückrunde und alles, was dann folgt.“

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„Ich bin mir der großen Fußstapfen bewusst“

Kreutzfeldt zu seinem neuen Job: „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und bin mir der großen Fußstapfen bewusst. Der TSV hat sich in den letzten Jahren unter Marks Regie super entwickelt und ich bin überzeugt, dass wir die erfolgreiche Arbeit fortsetzen können.“

Absage an FC Dornbreite

Allerdings hinterlässt er beim FC Dornbreite auch eine Lücke, denn als Koordinator für Leistungsfußball und Talentförderung war er am Steinrader Damm stark eingebunden. Zusätzlich stand er als Nachfolger für das Traineramt bei der Reserve-Mannschaft in der Verbandsliga fest. Eigentlich sollte das in der vergangenen Woche bekanntgegeben werden. Dazu meinte er: „Warum ich in Dornbreite abgesagt habe, hat viele verschiedene Gründe. Da ging es beispielweise um die Ausrichtung, aber nichts Dramatisches. Am Ende war es eine Gefühlsentscheidung, da ich nicht mehr überzeugt war. Dass das jetzt alles so schnell geht, habe ich nicht erwartet, aber so ist das manchmal.“

Die Suche nach einem Trainer für die Oberliga-Reserve beginnt am Sportanlage am Steinrader Damm aufs Neue. Foto: sr

Mindestens zwei Fragezeichen bleiben  

Die Konstellation zwischen Seemann und Kreutzfeldt war schon in den vergangenen Wochen spannend, denn bei Landesligist SC Rapid waren beide zu Gesprächen. Seemann machte das Rennen. Beide sehen das allerdings sportlich. Die Frage, wie es am Kasernenbrink und beim FC Dornbreite weitergeht, bleibt nun offen. Beim SCR wurde mit Dario Bilic ein “Übergangstrainer“ installiert, der bis zum Sommer die Mannschaft von Christian “Alu“ Arp übernimmt. Der war Anfang November zurückgetreten. Seemann wird dort zur Saison 2023/2025 einsteigen. Oder doch schon früher? Und natürlich: Wen holt nun der FC Dornbreite II für den Abstiegskampf in der Verbandsliga. Der Weihnachtsstress ist also voll in Gange…

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