Hamburg – Die Zukunft von Tim Walter beim Hamburger SV scheint eine Tendenz zu bekommen. Der 48-Jährige stand in den vergangenen Wochen stark in der Kritik, ist angezählt und muss um seinen Job bangen. Dabei sieht es so aus, als ob der Cheftrainer eine letzte Chance bekommt. Vor Weihnachten soll alles klar sein.
Nord-Süd-Konferenzen vor dem Tannenbaum
Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa sind aktuell im regen Austausch mit dem Coach, der von zuhause in München per Telefon oder Video-Konferenz mit Hamburg kommuniziert. Walter ist bei seiner Familie und wollte eigentlich die Weihnachtstage angehen. Doch nun geht es um seinen Arbeitsplatz. Da ist keine Zeit für Tannenbaum und Geschenke packen. Dabei kennt er die Situation bereits während seines Engagements beim VfB Stuttgart. Dort wurde er einen Tag vor Heiligabend freigestellt.
In alte Muster verfallen
Die “BILD“ berichtet, dass dieses Mal die Entscheidung “pro Walter“ ausfallen könne. Dennoch steht der gebürtige Badener, wie schon bei den Schwaben vor vier Jahren, mit dem Rücken zur Wand. Dass der Druck immer größer wurde, sah man ihm zuletzt an. Die Außendarstellung änderte sich schlagartig in der Vorwoche, denn er war in den Pressekonferenzen nicht mehr so selbstdarstellerisch, dafür viel zugänglicher. Er muss vielleicht bemerkt haben, dass er mit seiner Art nun den Bogen überspannte. Aussagen, wie nach der Niederlage in Karlsruhe im vergangenen März gegenüber dem “NDR“ „die, die sagen ‚HSV, immer Zweite Liga‘, die wissen nicht, dass wir nächstes Jahr in der ersten Liga spielen“ fielen schon länger nicht mehr. Walter verlor danach zum Saisonende beide Relegationsspiele zur Bundesliga gegen seinen Ex-Club.
Das muss sich bei Walter ändern
Die Themen liegen klar auf dem Tisch und wurden nicht erst seit den vergangenen Wochen immer wieder angemarkert. Fehlende Absicherung, zu einfache Gegentore und Patzer wie im Stadtderby gegen den FC St. Pauli müssen ein Ende haben. Werden diese Dinge nicht abgestellt, könnte die Bewährung vorbei sein und Walter doch noch freigestellt. Fakt ist: Sollte es eine Gnadenfrist geben, muss sich der HSV-Coach über die Feiertage Gedanken machen, wie er sein System flexibler macht. Gelingt ihm das nicht, wird er den 34. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg im Volksparkstadion nicht auf der Bank sitzen.
Die fehlenden Alternativen
Zudem wurde schon überall gerätselt, wer Walter ersetzen könnte. Viele Namen fielen, doch so richtig warm wurde mit ihnen keiner. Das muss man dem (noch)-Trainer lassen. Die Kabine hinter sich bringen und die eigenwillige DNA kann so schnell niemand kopieren. Ein neues System in der Mannschaft zu installieren, würde möglicherweise zu viel Zeit kosten. 18 Tage hätte man bis zum Rückrundenstart beim FC Schalke 04, um alles auf links zu drehen. Zeit, die der HSV nicht hat.
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