Köln – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat im dritten und wichtigen Hauptrundenspiel gegen Ungarn in der mit 19.750 Zuschauern erneut ausverkauften Kölner Lanxess-Arena in einem temporeichen Spiel die Ungarn mit 35:28 (18:17) besiegt. Mit diesem Sieg stieß die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason das Tor zum Halbfinale weit auf, welches sie aus eigener Kraft erreichen kann, dort würde Dänemark warten. Im letzten Hauptrundenspiel geht morgen noch gegen das Schlusslicht Kroatien.
Wie weit kommt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bei dieser EM noch?
- Sie wird Dritter in der HR und gewinnt das Spiel um Platz 5 (25%, 97 Votes)
- Sie scheidet in der Hauptrunde aus (20%, 75 Votes)
- Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz drei (18%, 71 Votes)
- Sie gewinnt im Halbfinale und wird Europameister (16%, 60 Votes)
- Sie gewinnt im Halbfinale und wird Vize-Europameister (9%, 34 Votes)
- Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz vier (8%, 29 Votes)
- Sie wird Dritter in der HR und unterliegt im Spiel um Platz 5 (5%, 18 Votes)
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Offener Schlagabtausch ohne Torhüterleistung in der ersten Halbzeit
Nach dem schnellen 1:0 im ersten Angriff kassierte Deutschland ebenso zwei schnelle Gegentore und lag mit 1:2 in der 2. Minute zurück. Von nun an lief das DHB-Team einen Rückstand hinterher, glich anfangs immer wieder aus. Nach dem 3:3 netzte Ungarn doppelt zum 5:3 (6.), da die Abwehr gegen den dynamischen Rückraum nicht schnell genug das Spiel unterbrach. Auch Andreas Wolff im Tor bekam nichts an die Finger und überließ ab der 13. Minute David Späth das Tor. Doch der robuste Rückraum der Ungarn bereitete weiter Probleme, hinzu kam der körperlich stabile Kreis, der sich auch immer besser in Szene setzte. So lief Deutschland weiter hinterher. Nach dem 12:12 (20.) durch Kai Häfner setzte Sebastian Heymann mit seinem dritten Treffer zur 12:11-Führung nach. Doch die Ungarn ließen sich nicht aufhalten, nutzen ihre Durchschlagskraft im Rückraum und übernahmen beim 15:14 (24.) selbst wieder die Führung. Jetzt wurde Jannik Kohlbacher immer wieder ins Spiel gebracht und er erzielte die letzten drei Tore vor der Pause, in die Deutschland mit einer 18:17-Führung ging.
Vollgas-Handball bis zum Schluss – Köster und Wolff werden zum Faktor
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason kam wie ausgewechselt zurück auf die Platte, die Abwehr beweglich und aggressiv arbeitend gegen den gefährlichen Rückraum. Dieses provozierte gleich in der Anfangsphase bei Ungarn Fehler, die Deutschland konsequent mit zwei schnellen Toren von Juri Knorr zum 20:17 nutzte. Knorr erhöhte von der Siebenmeterlinie auf 21:18, bevor er eine Zeitstrafe absitzen musste, weil er durch den Anwurfkreis lief und so eine schnelle Mitte verhinderte. Julian Köster erzielte mit einem mächtigen Schlagwurf das 23:19 (40.) die erste Vier-Tore-Führung und Wolff parierte anschließend. Ungarn verkürzte zwar, aber weiter als auf drei Tore kamen sie nicht heran.
Aus dem 25:22 machten Köster, Rune Dahmke und Christoph Steinert ein 28:22 (49.), was der Vorentscheidung gleichkam. In dieser Phase entschärfte Wolff wichtige Bälle und wurde zum Faktor für die deutliche Führung. Nach der letzten Auszeit von Ungarn stellten sie eine sehr offensive Deckung, eine 3:2:1- beziehungsweise fast eine 3:3-Deckung, die Deutschland kurzfristig aus dem Tritt brachte und Ungarn auf 24:28 (53.) verkürzen ließ. Nun kam wieder Bewegung mit und ohne Ball ins Spiel und Deutschland machte den Sack beim 31:25 (55.) endgültig zu, erneut durch den Top-Torschützen Köster. Am Ende stand ein äußerst deutlicher 35:28-Erfolg auf der Anzeige und die ganze Halle feiert das DHB-Team.
Durch diesen Erfolg machte Deutschland Frankreich vorzeitig zum Gruppensieger und hielt sich selbst das Erreichen des Halbfinales gegen Dänemark aus eigener Kraft offen. In den 60 Minuten zeigte das DHB-Team Vollgas-Handball besonderer Güte und ließ den Adler wieder fliegen. Nach dem Spiel wurde Julian Köster als „Man of the Match“ geehrt.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (4), Sebastian Heymann (4), Justus Fischer, Juri Knorr (4/2), Lukas Zerbe, Julian Köster (8), Philipp Weber, Renars Uscins, Kai Häfner (4), Rune Dahmke (3), Lukas Mertens, Christoph Steinert (4/1), Jannik Kohlbacher (4)
Alle bisherigen Ergebnisse mit Tabelle der HRG I
Mitnahme aus Vorrunde | Ergebnis | ||
Frankreich | – | Deutschland | 33:30 |
Kroatien | – | Österreich | 28:28 |
Island | – | Ungarn | 25:33 |
Ergebnisse Hauptrunde | |||
Ungarn | – | Österreich | 29:30 |
Frankreich | – | Kroatien | 34:32 |
Deutschland | – | Island | 26:24 |
Frankreich | – | Island | 39:32 |
Ungarn | – | Kroatien | 29:26 |
Deutschland | – | Österreich | 22:22 |
Kroatien | – | Island | 30:35 |
Frankreich | – | Österreich | 33:28 |
Deutschland | – | Ungarn | 35:28 |
Punkte | Tore | Diff | |||||||||
1 | Frankreich | 8 | : | 0 | 139 | : | 122 | 17 | |||
2 | Deutschland | 5 | : | 3 | 113 | : | 107 | 6 | |||
3 | Österreich | 4 | : | 4 | 108 | : | 112 | -4 | |||
4 | Ungarn | 4 | : | 4 | 119 | : | 116 | 3 | |||
5 | Island | 2 | : | 6 | 116 | : | 128 | -12 | |||
6 | Kroatien | 1 | : | 7 | 116 | : | 126 | -10 |
So geht es morgen am letzten Spieltag weiter
Tabelle