Nordduell zwischen FC St. Pauli und Holstein Kiel eine Klasse für sich – Rätselraten um Fiete Arp beendet

Sieben Tore an der Förde – Kiezkicker bauen Tabellenvorsprung aus

Oladapo Afolayan jubelt für den FC St. Pauli. Archivfoto: Lobeca/Andreas Hannig

Kiel – Ausverkauftes Haus an der Förde und eine Nachricht Minuten vor dem Anpfiff im Spitzenspiel der 2. Bundesliga zwischen Holstein Kiel und FC St. Pauli ließ die Fans der “Störche“ höherschlagen. Die Hausherren gaben die Vertragsverlängerung von Fiete Arp bekannt. Der gebürtige Segeberger bleibt bis zum Sommer 2026 beim Tabellenzweiten. Er sah allerdings mit an, wie der Tabellenführer die Begegnung mit 4:3 (3:0) vor 15.000 Zuschauern für sich entschied und einen ganz wichtigen Schritt Richtung Aufstieg machte.

Die 1. Halbzeit: Eiskalter Spitzenreiter

Während die Kiezkicker im ersten Durchgang richtig Laune auf Tore schießen hatten, waren die Gastgeber zuerst an der Führung dran. Porath (5.) scheiterte mit einem Lupfer an St. Paulis Torwart Vasilj. Beschweren durfte sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther nicht, denn der bekennende KSV-Anhänger sah nochmal eine Chance des Tabellenzweiten. Dieses Mal verfehlte Machino (9.) die Führung nur knapp, als er sah, dass Vasilj zu weit vor seinem Kasten stand. Jubel gab es dafür kurz danach auf der anderen Seite. Oladapo Afolayan (11.) vernaschte erst Becker und Porath und schloss zum 1:0 für die Braun-Weißen ab. Die Gäste beflügelte das und nur eine Minute später klärte Kleine-Bekel per Kopf die nächste gefährliche Situation. Kiel machte trotz des Rückstandes weiter und Skrzybski (18.) scheiterte am gegnerischen Schlussmann. Kurz danach Glück für St. Pauli: Schulz (19.) setzte einen Eckball auf die Latte und beim Nachschuss von Rothe trudelte die Kugel vom Innenpfosten auf der Linie längs. Vasilj fasste nach und hatte das Spielgerät sicher. War der Ball hinter der Linie? Von der Seite sah das fast so aus, allerdings eben nur fast, komplett nicht. Schiedsrichter Jöllenbeck ließ weiterspielen und schaute sich die Szene nicht nochmal an. Weiter ging es – Szenenwechsel: Afolayan (25.) schoss knapp vorbei. Der Vorlagengeber dieser Chance war Marcel Hartel (34.) und der erzielte knapp zehn Minuten später das 2:0 für den FC St. Pauli aus Nahdistanz. Doppelschlag: Zwei Minuten später war Oladapo Afolayan (36.) wieder zur Stelle. Hartel legte wieder auf – 3:0. Die St. Paulianer trafen nach Belieben.

Nach der Pause: Vier Tore in Halbzeit zwei

Tennisbälle gab es in diesem Spiel nicht auf dem Spielfeld, dafür sorgten die Akteure selbst für ein Spektakel. St. Pauli hatte die erste Chance, doch Irvine (47.) wurde noch von Erras geblockt. Die “Störche“ wollten sich nicht geschlagen geben und verkürzten durch Shuto Machino (53.) schnell nach Porath-Vorlage. Die Freude dauerte nur kurz, denn Connor Mecalfe (57.) stellte den Pausenabstand wieder her. Irvine flankte das Leder in die Mitte, wobei Kiel-Keeper Weiner keine Figur machte. 1:4 aus Sicht seines Teams, doch dabei blieb es nicht. Holstein setzte nach und traf erneut. Dieses Mal war Joshua Mees (65.) nach einer Ecke erfolgreich – 2:4. Es entwickelte sich ein hochinteressantes Kampfspiel, denn die KSV wollte mehr – und bekam mehr. 3:4 durch Alexander Bernhardsson (82.). Sie schnupperten am Punkt, doch die Hamburger kamen zu Kontermöglichkeiten. Zwei davon landeten in der Nachspielzeit sogar noch an der Latte. Erst Boukhalfa (92.) und dann nochmal Hartel (94.). Dabei hatte Bernhardsson kurz vor den beiden Situationen die große Chance zum Ausgleich, doch sein Schuss flog über Vasiljs Kasten. Schluss. Das Nordduell gewann der FC St. Pauli bei Holstein Kiel mit 4:3 (3:0) und baute die Tabellenführung auf zehn Punkte vor dem Hamburger SV auf Platz drei aus. Sechs Zähler sind es nun Rückstand für die Schleswig-Holsteiner auf Rang eins.

Das Fazit: Wow! Echtes Duell zweier Top-Teams

Der Pausenstand von 3:0 für St. Pauli ließ vermuten, dass Kiel nichts auf die Kette brachte. Dem war nicht so, denn die “Störche“ hatten das Pech auf ihrer Seite. Aluminium und ein Tor, was keines war. Sie stellten es in der zweiten Halbzeit klar und kamen zurück, bewiesen Moral. Die wurde am Ende nicht belohnt und die Braun-Weißen fliegen weiter Richtung Bundesliga. Die Partie war top! Ein echtes Spitzenspiel.

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Der 23. Spieltag (23.2.-25.2.)

Kiel – St. Pauli 3:4
Wiesbaden – Paderborn 1:2
Kaiserslautern – Karlsruhe
Braunschweig – Berlin (Sa., 13 Uhr)
Osnabrück – Hannover
Magdeburg – Schalke (20.30 Uhr)
Hamburg – Elversberg (So., 13.30 Uhr)
Düsseldorf – Rostock
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