HSV: Baumgart legt sich beim Torwart fest und will nichts über „Große oder Kleine in der Liga“ wissen

Schlusslicht zu Gast in Hamburg

Matheo Raab Sven Höh (HSV-Torwart-Trainer) und Daniel Heuer Fernandes laufen auf dem Platz. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Wer am kommenden Sonntag zum Heimspiel des Hamburger SV in der 2. Bundesliga gegen den VfL Osnabrück möchte, sollte wieder einmal viel Zeit und gute Nerven im Gepäck haben. Der S-Bahn-Verkehr ist gestört, denn die Stopps Stellingen oder Eidelstedt werden aus Richtung Innenstadt nicht angefahren. Dafür gibt es von der U-Bahn-Haltestelle Hagenbecks Tierpark zusätzliche Shuttlebusse zum Volksparkstadion. Der Verein teilte am Freitag mit: „Auf den alternativen An- und Abreiserouten kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Es wird deshalb darum gebeten, sowohl vor als auch nach dem Spiel genügend Zeitpuffer einzuplanen.“ Anpfiff ist um 13.30 Uhr und über 56.000 Tickets waren bis zum Mittag schon weg. Selbst der Tabellenletzte ist also ein Highlight an der Elbe. Oder wollen alle den zweiten Saisonsieg von Steffen Baumgart sehen?

Patzer der Konkurrenz nutzen

Der neue Cheftrainer der Rothosen wird die Ergebnisse der Konkurrenz am Freitag mit wohlwollen aufgenommen haben. Der FC St. Pauli verlor auf Schalke und Holstein Kiel rettete in der Nachspielzeit einen Punkt bei Hertha BSC. Sollte der HSV also gegen das Schlusslicht der 2. Liga gewinnen, steht er wieder auf einem direkten Aufstiegsplatz und hat den Abstand auf den Stadtnachbarn bis auf vier Zähler verkürzt.

Top-Bilanz für neuen Chefcoach

Die Sterne stehen dafür schon einmal gut, denn Baumgart hat gegen Osnabrück noch nie verloren. Als Spieler und Trainer kommt der 52-Jähirge auf sechs Siege und zwei Unentschieden. Aber: Im Hinspiel unterlagen die Hamburger mit 1:2, lieferten eine peinliche Leistung ab. Das soll sich auf keinen Fall wiederholen, vor allem nicht mit den Ergebnissen der anderen Aufstiegsanwärter.

Steffen Baumgart (Trainer, Hamburger SV) betitt den Platz. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Warnung vor VfL-Mentalität

Zum Gegner sagte Baumgart in der Pressekonferenz: „Ich kenne Trainer Uwe Koschinat sehr gut und weiß daher, dass seine Mannschaften stets körperlich stark und robust sind. Spiele gegen seine Teams sind immer sehr intensiv. Uwe arbeitet sehr akribisch, erkennt Schwachstellen beim Gegner und kann seine Mannschaften darauf einstellen. Zudem haben die Osnabrücker ein sehr gutes Umschaltspiel und spielen sehr geradlinig, da sie auch das entsprechende Tempo im Team haben. Und: Der VfL hat eine besondere Mentalität, sie sind in dieser Saison schon in vielen Spielen wieder zurückgekommen, sie geben nie auf und werden auch uns alles abverlangen.“

Osnabrücker kommen mit Sieg im Rücken

Die Niedersachsen zu unterschätzen, traut man sich vermutlich nur, wenn die Tabelle nebenbei gelesen wird. 15 Punkte aus 23 Spielen ist eine enttäuschende Statistik für den Aufsteiger, doch acht davon holte der VfL aus den vergangenen acht Begegnungen. In der Vorwoche besiegte man Hannover 96 mit 1:0. Der beste Osnabrücker Torschütze war erfolgreich.

„Wir müssen definitiv aufhören von vermeintlich Großen oder Kleinen in der Liga zu sprechen“

„Wir müssen definitiv aufhören, von vermeintlich Großen oder Kleinen in der Liga zu sprechen. Der VfL ist Tabellenletzter, hat aber gegen die obersten drei Mannschaften der Tabelle kein Spiel verloren und gegen die oberen acht eine sehr gute Bilanz. Weil sie ein sehr kampfstarker und unangenehmer Gegner sind. Das müssen wir genauso an den Tag legen. Fußball ist eine Kampfsportart, diese direkten Duelle musst du annehmen und gewinnen, danach kannst du dann deine spielerische Qualität ausspielen. Dennoch habe ich die Erwartung, dass wir das Spiel gewinnen. Dafür müssen wir aber alles abrufen und eine gute Leistung bringen. Das bedeutet: Volle Attacke auf jeden gespielten Ball des Gegners, von hinten heraus klar und einfach spielen und kein Hexenwerk veranstalten und in der Offensive die große Qualität ausspielen – 30 Spiele am Stück immer ein Tor zu schießen, das muss man erstmal schaffen. Wenn wir all das abrufen, haben wir sehr gute Chancen, dieses Spiel zu gewinnen“, erklärte Baumgart die Marschroute seines Teams.

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HSV-Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Heuer Fernandes bleibt auf der Bank – Nebenmann von Schonlau auch schon klar

Wer wieder auf einen Wechsel im Hamburger Gehäuse hoffte, wurde schon bei der Vorbesprechung auf den Boden der Tatsachen geholt. „Matheo Raab bleibt im Tor. Wir fangen jetzt nicht jede Woche an zu würfeln. Da muss schon eine klare Veränderung sein, die sehe ich nicht. Matheo hat für mich gegen Elversberg ein gutes Spiel gemacht. Die Sachen, die ihm als Unsicherheit angekreidet werden, sehe ich ein bisschen anders. Da sind wir noch in der Auswertung, aus meiner Sicht alles gut. Das bleibt so und das Thema müssen wir nicht jede Woche aufmachen“, stärkt der Trainer dem 25-Jährigen den Rücken. Ähnlich ist es bei Dennis Hadzikadunic. „Er hat aus meiner Sicht keine Fehler mit, sehr gut verteidigt. Er macht es gut und ich sehe daher keine Richtung zu wechseln“, meint Baumgart über den zweiten Mann neben Sebastian Schonlau in der Innenverteidigung.  

Dompe nicht automatisch gesetzt

Auch sonst ist er nicht für „dauerndes Umkrempeln“. Se sieht es auch bei Jean-Luc Dompe aus. „Er ist seit zwei Tagen wieder voll im Mannschaftstraining. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ich deshalb jetzt ein Stühlerücken veranstalten werde. Wir kennen natürlich seine Qualitäten, die kann er aber auch zeigen, wenn er für 30 Minuten eingewechselt wird. Wir werden uns das noch offenhalten, auf die Situation eingehen und am Sonntag entscheiden“, so Baumgart. Bei Stephan Ambrosius schaut man „von Tag zu Tag“. Der Innenverteidiger steh am Wochenende nicht zur Verfügung. „Alle anderen Spieler können dabei sein.“

Jean-Luc Dompe (Hamburger SV) beim Training. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

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Der 24. Spieltag (1.-3.3.2024)

Schalke – St. Pauli 3:1
Berlin – Kiel 2:2
Hannover – Düsseldorf (Sa., 13 Uhr)
Rostock – Kaiserslautern
Nürnberg – Braunschweig
Karlsruhe – Fürth (20.30 Uhr)
Hamburg – Osnabrück (So., 13.30 Uhr)
Paderborn – Magdeburg
Elversberg – Wiesbaden

Die Tabelle

1.FC St. Pauli2444 : 2548
2.Holstein Kiel2446 : 3443
3.Hamburger SV2346 : 3341
4.SpVgg Greuther Fürth2336 : 2938
5.Hannover 962343 : 3137
6.SC Paderborn 072336 : 3837
7.Fortuna Düsseldorf2348 : 3236
8.Hertha BSC2445 : 3934
9.Karlsruher SC2344 : 4032
10.SV 07 Elversberg2335 : 3732
11.1. FC Magdeburg2338 : 3330
12.1. FC Nürnberg2332 : 4230
13.FC Schalke 042437 : 4629
14.SV Wehen Wiesbaden2326 : 3027
15.Eintracht Braunschweig2322 : 3524
16.1. FC Kaiserslautern2335 : 4822
17.F.C. Hansa Rostock2322 : 3822
18.VfL Osnabrück2320 : 4515
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