1. FC Phönix Lübeck: Offensivspieler blüht auf – „Ich kann Spiele mitentscheiden“

Jonathan Stöver im exklusiven Interview mit HL-SPORTS

Jonathan Stöver (1. FC Phönix Lübeck) ist der Mann der Stunde Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Jonathan Stöver kam im Sommer 2022 vom SV Eichede zum 1. FC Phönix Lübeck. Im vergangenen Jahr war der Offensiv-Akteur von Verletzungen geplagt und auch seine große Stärke, die Torgefährlichkeit, brachte Stöver noch nicht auf den Platz. In dieser Saison änderte sich vieles für den 24-Jährigen. Ein neuer Coach und das wichtigste: Er ist endlich wieder Top-Fit.

Stöver überragt

Der BWL-Student befand sich zuletzt auf einem echten Höhenflug. In der „perfekten Woche“ von Phönix war Stöver bei allen drei Siegen maßgeblich am Erfolg der Adler beteiligt. Gegen Lohne erzielte er kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich und leitete das Comeback ein. In der Partie gegen Tetuonia holte er clever einen Elfmeter raus und gegen Spelle-Venhaus war er erneut selber erfolgreich, traf zum Sieg. Aktuell kommt der Offensivspieler auf starke neun Torbeteiligungen in 509 Regionalliga-Minuten. Im exklusiven Interview mit HL-SPORTS erzählt Stöver, wie groß der Unterschied zwischen Ober- und Regionalliga ist, was ihn in letzter Zeit so beflügelt und wie hart die lange Zwangspause war.

„Musste mich anpassen“

HL-SPORTS: Moin Jonathan. Sag mal, wie bist du eigentlich zum Fußball gekommen?

Jonathan Stöver: „Ich habe schon mit zwei oder drei Jahren angefangen, mein Vater hat früher selber gespielt und war nebenbei Trainer bei Tralau. Er hat mich oft mitgenommen. Ich bin dann zur D-Jugend zu Hagen Ahrensburg gewechselt und in der C-Jugend bin ich zum VfB Lübeck gegangen. Die nächsten sechs Jahre, also den gesamten Jugendbereich, habe ich dann dort verbracht. Danach bin ich in die Herren von Eichede gegangen.“

HL-SPORTS: Du warst beim VfB Stammspieler und hast auch bei Eichede sehr viel gespielt. War es für dich eine große Umstellung bei Phönix nicht jedes Spiel gesetzt zu sein?

Jonathan Stöver: „Ja, absolut. In Eichede war ich, bis auf das erste Jahr, komplett gesetzt, dann war es die erste Zeit bei Phönix nicht so leicht, aber das ist einem natürlich irgendwo bewusst, wenn man in eine höhere Liga wechselt. Das Niveau war nochmal ganz anders. Da musste ich mich erst einmal anpassen.“

HL-SPORTS: Welche Unterschiede zwischen der Oberliga und der Regionalliga hast du wahrgenommen?

Jonathan Stöver: „Die individuelle Qualität aller Gegenspieler ist viel höher. In jeder Mannschaft ist jeder Spieler auf Top-Niveau. Der größte Unterschied für mich war das Spieltempo. Da habe ich mich zuerst ein paar Wochen umgeguckt und brauchte auch ein wenig, um mich daran zu gewöhnen.“

„Ein perfekter Start“

HL-SPORTS: Im Gegensatz zur vergangenen Saison läuft es bei dir persönlich deutlich besser. Was hat sich im Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit verändert?

Jonathan Stöver: „Erst einmal bin ich endlich fit. Die komplette Rückrunde in der vergangenen Saison habe ich aufgrund einer angerissenen Achillessehne verpasst. Ich fühle mich gut und mir hat der Trainerwechsel geholfen, da jetzt ein bisschen mehr mein Fußball gespielt wird. Wir spielen offensiven Ballbesitzfußball und das kommt mir zugute.“

HL-SPORTS: Wie viel Selbstbewusstsein hat dir die vergangene Woche gegeben?

Jonathan Stöver: „Für mich, aber auch für das Team, war das Spiel gegen Lohne ein perfekter Start in die Rückrunde. Am Anfang ist man logischerweise ein bisschen angefressen, wenn man auf der Bank sitzt, aber umso besser, wenn man dann einen erheblichen Anteil kurz vor Schluss zum Sieg hat. Ich habe dann immer mehr Selbstvertrauen getankt und gegen Spelle gestartet. Das zeigt, dass der Trainer einem auch das Vertrauen gibt und die Leistungen, die man gezeigt hat, anerkennt. Wenn man das Vertrauen dann abermals zurückzahlen kann, ist das natürlich top.“

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HL-SPORTS: Wie siehst du deine Rolle im Team?

Jonathan Stöver: „Ich sehe mich als Offensivspieler durch und durch und weiß, dass ich Spiele mitentscheiden kann. Dass das in so kurzer Zeit gleich dreimal passiert, ist überragend.“

Die große Winterpause

HL-SPORTS: Wie habt ihr als Mannschaft die lange Pause erlebt?

Jonathan Stöver: „Jeder hat gebrannt und wollte, dass es endlich wieder losgeht. Dann gab es von Woche zu Woche immer wieder Dämpfer. Wir haben immer gedacht, dass es endlich so weit ist, und dann die ständigen Absagen sind natürlich schwierig für den Kopf. Wir haben das als Mannschaft aber gut gemeistert.“

HL-SPORTS: Gegen St. Pauli II wart ihr schon auf dem Weg als die Absage kam, oder?

Jonathan Stöver: „Ein Teil der Mannschaft war schon beim Treffpunkt in Lübeck, als dann die Absage kam. Zum Glück war ich noch nicht los, aber einige Jungs waren schon 45 Minuten unterwegs und dann den Spielausfall zu hören, ist bitter.“

Blick in die Zukunft

HL-SPORTS: Was hat das mit der Mannschaft gemacht, zu hören, dass ihr offiziell für die 3. Liga gemeldet habt?

Jonathan Stöver: „Es offiziell zu hören, ist ein großer Ansporn. Erst einmal ist es ein Vertrauensbeweis vom Verein. Da steckt logischerweise ein bisschen mehr hinter, als nur zu sagen „Wir würden den Schritt gehen“. Wir haben umso mehr Bock, von Woche zu Woche das Maximum rauszuholen. Wofür es am Ende dann reicht, wird man dann sehen.“

HL-SPORTS: Angenommen ihr spielt in der nächsten Saison im DFB-Pokal. Wäre das ein Highlight deiner Karriere?

Jonathan Stöver: „Natürlich. Es ist auf jeden Fall eine Profimannschaft, auf die man da trifft. Wer kann behaupten, dass man gegen einen Erst- oder Zweitligisten ein Pflichtspiel bestritten hat? Da brennt jeder drauf. Todesfelde ist aber kein Gegner, wo man zu viele Gedanken an den DFB-Pokal verschwenden sollte. Wir müssen die Partie erst einmal gewinnen.

Steigt der FC Hansa Rostock in die 3. Liga ab?

  • Ja, Rostock steigt ab (49%, 884 Votes)
  • Nein, Rostock steigt nicht ab (24%, 439 Votes)
  • Es reicht zum Relegationsplatz (19%, 342 Votes)
  • Ist mir egal (6%, 110 Votes)
  • Ich weiß es nicht (2%, 38 Votes)

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