Hamburg – Ein dickes, fettes Grinsen. Das dürften alle FC St. Pauli-Anhänger nach dem perfekten Wochenende im Gesicht haben. Zuerst verlängerte Erfolgscoach Fabian Hürzeler nach langen, zähen Verhandlungen seinen auslaufenden Vertrag, danach verlor der HSV am vergangenen Freitagabend in Düsseldorf und am Sonntag gewannen die Kiezkicker selber in einem ausverkauftem Millerntor-Stadion gegen Hertha BSC Berlin mit 2:0 (2:0).
Die erste Hälfte: Distanzschüsse zur Vorentscheidung
Es dauerte keine Minute, bis die Gastgeber das erste Mal gefährlich wurden. Der Abschluss von Treu war jedoch zu ungenau. Nach einer Ecke der Hausherren wurde es erneut brenzlich im Berliner-Strafraum. Über Umwege landete der Ball vor den Füßen von Emmanouil Saliakas (16.). Dieser nahm die Kugel direkt und traf zur Führung. Ein perfekter Einstand für St. Pauli. In der Folge kamen die Hamburger zu etlichen weiteren Chancen. Die bis dato größte verwertete Hartel mit Kopf allerdings nicht. Hertha ließ sich komplett hinten hineindrücken und fand keine Lösungen. Kurz vor der Pause klingelte es erneut. Dieses Mal war der Top-Scorer der St. Paulianer zur Stelle. Marcel Hartel (44.) erwischte mit seinem Distanzschuss Gersbeck auf dem falschen Fuß und sorgte für gute Laune am Millerntor.
Nach der Pause: Verwaltungsfußball
Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte erneut Torschütze Saliakas und das (Oh Wunder) per Fernschuss. Berlin-Schlussmann Gersbeck schätzte den Schuss völlig falsch ein, so sprang dieser vom Querbalken ins Toraus. Hertha meldete sich in Person von Scherhant nach über einer Stunde dann auch mal bei Vasilj an. Insgesamt hatte der Bosnier fast gar nichts zu tun. Die starke Defensive glänzte auch gegen Hertha wieder. Wenngleich der vermeintliche wichtigste Mann, Eric Smith, verletzungsbedingt fehlte. Zum Ende plätscherte die Partie vor sich hin. St. Pauli ging über in den Verwaltungsfußball und die Gäste blieben ungefährlich.
Das Fazit: Souveräner Auftritt baut Polster aus
St. Pauli scheint der einzige Zweitliga-Club in Hamburg zu sein, der weiß, wie man Patzer der Konkurrenz nutzt. Mit dem 2:0-Erfolg gaben die „Boys in Brown“ die perfekte Antwort auf die Niederlage auf Schalke am vergangenen Wochenende. Hürzeler feierte seinen ersten Sieg nach der Vertragsverlängerung und auf dem Kiez schweben alle Anhänger des Vereins auf Wolke sieben. Auf Platz drei hat man nun zehn Punkte Vorsprung und der Spitzenreiter macht nicht den Anschein, als würde er sich den Aufstieg in die Bundesliga noch nehmen lassen.
Die Stimmen zum Spiel
Fabian Hürzeler (Trainer von St. Pauli): „Das entscheidende Wort war heute Handlungsschnelligkeit. Es ging darum, dass wir eine gute Positionierung und enge Abstände zueinander schaffen, damit man gut im Gegenpressing ist. Das ist uns heute speziell in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen. Im Großen und Ganzen hatten wir, wenn auch etwas weniger in der zweiten Halbzeit, eine gute defensive Stabilität. So haben wir es geschafft, zu Null zu spielen. Das wird auch immer unsere Basis bleiben. Wir haben es wieder geschafft, zurück zu unserer Identität und zurück zu den Basics zu kommen. Mit den ersten 60 Minuten heute bin ich sehr zufrieden, den Rest werden wir noch aufarbeiten.“
Pal Dardai (Trainer von Hertha BSC): „St. Pauli hat gespielt, wie wir sie erwartet haben. Fabian hat sein Team aber sehr gut eingestellt und so war es sehr schwer für uns hier. Wir haben uns mit dem Plan, mit einer aggressiven Zweikampfführung nach vorne zu verteidigen, vorbereitet. Wir kassieren zwei Tore, wo man das Bein dazwischenhalten muss und sich nicht wegdrehen darf. In der Saison reagieren wir nach Standardsituationen viel zu spät und bekommen immer wieder Gegentore. Es waren viele Tore, die schmerzhaft waren.“
Der 25. Spieltag (8.-10.3.2024)
Düsseldorf – Hamburg 2:0
Braunschweig – Rostock 0:1
Schalke – Paderborn 3:3
Kiel – Karlsruhe 1:0
Wiesbaden – Hannover 1:1
Magdeburg – Nürnberg 0:1
St. Pauli – Berlin 2:0
Kaiserslautern – Osnabrück 3:2
Fürth – Elversberg 1:4
Die Tabelle
1. | FC St. Pauli | 25 | 46 : 25 | 51 |
2. | Holstein Kiel | 25 | 47 : 34 | 46 |
3. | Hamburger SV | 25 | 47 : 37 | 41 |
4. | Fortuna Düsseldorf | 25 | 52 : 34 | 40 |
5. | Hannover 96 | 25 | 46 : 34 | 39 |
6. | SC Paderborn 07 | 25 | 39 : 41 | 39 |
7. | SpVgg Greuther Fürth | 25 | 37 : 37 | 38 |
8. | 1 .FC Nürnberg | 25 | 35 : 43 | 36 |
9. | Karlsruher SC | 25 | 48 : 41 | 35 |
10. | SV 07 Elversberg | 25 | 39 : 41 | 35 |
11. | Hertha BSC | 25 | 45 : 41 | 34 |
12. | 1. FC Magdeburg | 25 | 38 : 34 | 31 |
13. | SV Wehen Wiesbaden | 25 | 30 : 31 | 31 |
14. | FC Schalke 04 | 25 | 40 : 49 | 30 |
15. | 1. FC Kaiserslautern | 25 | 41 : 50 | 28 |
16. | F.C. Hansa Rostock | 25 | 23 : 41 | 25 |
17. | Eintracht Braunschweig | 25 | 23 : 38 | 24 |
18. | VfL Osnabrück | 25 | 24 : 49 | 18 |
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