Hamburg – Der Hamburger SV kann wieder gewinnen! Im vierten Spiel unter Steffen Baumgart holte der HSV am Sonntagmittag in der 2. Bundesliga den zweiten Erfolg beim 3:0 (1:0)-Heimspiel gegen SV Wehen Wiesbaden vor 55.523 Zuschauern. Zuvor verloren die Rothosen zweimal in Folge gegen VfL Osnabrück und Fortuna Düsseldorf. Bakery Jatta feierte sein 200. Pflichtspieleinsatz für den Nordclub.
Die 1. Halbzeit: Viele Ungenauigkeiten – Glück im Abschluss
Taktische Veränderungen waren direkt zu Beginn beim HSV ersichtlich. Ludovit Reis fungierte gegen den Ball als Rechtsverteidger und Levin Öztunali spielte auf dem linken Flügel. Mit der Kugel am Fuß bauten die Hausherren mit einer 3er-Kette auf und Reis schob als Sechser in die Mitte. Nach gerade einmal 50 Sekunden traf Jatta nach einer Ecke und viel Gewühl aus kurzer Distanz den linken Pfosten. Erster Wachmacher für die Zuschauer. Der erste richtige Vorstoß von Wiesbaden folgte bereits in der 3. Minute, jedoch aus abseitswürdiger Entstehung. In der 11. Minute muss es das 1:0 für Wiesbaden sein. Leichte Flanke von der linken Seite, Robin Heußer marschierte viel zu leicht durch die Abwehr und verlegte frei aus elf Metern rechts am Tor vorbei. Öztunali (19.) beinahe mit der Führung durch eine abgefälschte Flanke, die sich fast ins Tor senkte. Dennis Hadzikadunic nur zwei Minuten später mit dem Kopfball aufs Tor. Keeper Florian Stritzel jedoch mit einem Mega-Reflex an die Latte. Dann eine wilde Phase, der HSV reklamierte gleich zweimal Elfmeter durch einen Schubser an Sebastian Schonlau und einen Augenblick später ein angebliches Handspiel im Strafraum. Durch die Aufruhr und Beschwerden liefen die Rothosen in einen Konter, Wiesbaden spielte aber unsauber aus. Wenig Spielfluss auf beiden Seiten nach einer halben Stunde, Wiesbaden versteift sich aufs Kontern und das Team von Baumgart mit einigen Abspielfehlern und Unsauberkeiten. Dann war es so weit. Miro Muheim mit dem 1:0 (33.), einfach mal draufgeschossen aus der Distanz und der Ball wird ins lange Eck abgefälscht, unhaltbar für Stritzel. Muheim ist in der nächsten gefährlichen Aktion direkt wieder im Fokus. Freistoß (39.) von Muheim von Halbrechts, aber gut pariert. Immanuel Pherai keine 30 Sekunden später mit einem Flachschuss an den Pfosten (40.). Der Hamburger SV ist zu Pause besser im Spiel, aber in den entscheidenden Momenten zu ungenau, weshalb das abgefälschte Tor ganz gut zur Halbzeit passt. Wehen Wiesbaden kommt nicht wirklich gefährlich aus der eigenen Hälfte heraus, lauert aber immer wieder auf Kontersituationen.
Nach der Pause: Freistoß der Knackpunkt
Die Gäste stellten zum zweiten Durchgang um und wirkten aktiver in den Anfangssequenzen. Abwehrchef Marcus Mathisen legte Glatzel in aussichtsreicher Position und Laszlo Benes schnappte sich das Leder. Benes verwandelte direkt zum 2:0 halbrechts von der Strafraumkante unter der Mauer durch. Mit einem Kullerball ließ sich Stritzel überwinden, das sah nicht nach einem unhaltbaren Schuss aus. Weitere gute Chancen in der 51. und 58. Minute aus der Distanz für den HSV. Die Wiesbadener gaben noch einen Schuss im Strafraum durch Ivan Prtajin ab, der durch seinen Mitspieler, der die Grundlinie entlang ging und in den Strafraum zurücklegte, in Szene gesetzt wurde, jedoch schlussendlich deutlich übers Tor hinaus. Mehrere Konterchancen ergaben sich zum Ende des Spiels sogar für den Nordclub, allerdings fehlte die letzte Präzision und Entschlossenheit, um den Deckel endlich auf das Spiel zu machen. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit dann das entscheidende 3:0 durch den eingewechselten Ransford-Yeboah Königsdörffer (85.). Eine scharfe Hereingabe von Benes quer durch den Strafraum fand seinen Mitspieler, da kein Wiesbadener auf den Rückraum achtete. Kurz vor Abpfiff dann noch eine sehr starke Parade vom Wiesbadener Schlussmann beim Versuch von Anssi Suhonen (89.).
Fazit: Solider Auftritt, aber keine Freudensprünge
Der Hamburger SV präsentierte sich im Heimspiel am Sonntagmittag ordentlich. Die Hintermannschaft stand bis auf wenige Ausnahmen solide und zeigte sich durch einen Aufbau mit drei Innenverteidigern und Reis als zusätzlicher 6er variabel. Allerdings fehlte in einigen Situationen die nötige Konsequenz und Genauigkeit, denn Wehen Wiesbaden machte alles andere als ein gutes Spiel. Von den Gästen kam wenig bis gar nichts in die gegnerische Hälfte. Laszlo Bénes überragte mit seinem Tor und Assist. Robert Glatzel hingegen hat keinen guten Tag erwischt. Dem Torjäger gelang nicht viel im Angriff, es gab keine nennenswerte Aktion, an der Glatzel beteiligt war, außer dem herausgeholten Freistoß vorm 2:0. Freudensprünge sind nicht unbedingt zu erwarten gewesen nach den vergangenen zwei Niederlagen, aber ein Dreier ist am Ende alles, was zählt. Sicher ist, dass die Leistungskurve und das Selbstvertrauen durch die heutige Begegnung nach oben zeigen. Die Taktik mit Reis gegen den Ball als Rechtsverteidiger ist mit Sicherheit eine Variante für die Zukunft.
Trainer-Stimmen:
Markus Kauczinski (Wiesbaden): „Von Minute zu Minute hat der HSV zugelegt, wurde stärker und wir konnten uns nicht mehr befreien. Wir haben dann die Bälle zu schnell verloren und der Gegner hatte vor der Pause schon mehrere Aluminiumtreffer. Zur zweiten Halbzeit haben wir komplett umgestellt, wollten höhere Ballgewinne haben. Zu Beginn hatten wir einige Momente, wo wir in freien Räumen waren, wo man gefährlich werden kann, aber dann war der zweite Treffer der Killer.“
Steffen Baumgart (HSV): „Wir haben verdient 3:0 gewonnen. Über weite Strecken des Spiel hatten wir viele gute Aktionen, leider in der ein oder anderen Szene nicht klar genug gewesen. Die Stärke der Wiesbadener haben wir gut herausgenommen, indem wir viele zweite Bälle gewonnen haben und immer versucht haben Druck zu machen. Es hätte nicht höher ausgehen müssen, aber die Aktionen hätten besser ausgespielt werden können. Wir nehmen den Sieg heute mit.“
Was soll der VfB Lübeck machen?
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Der 26. Spieltag (15.-17.3.2024)
Osnabrück – Düsseldorf 0:4
Paderborn – Braunschweig 1:2
Rostock – Fürth 1:0
Nürnberg – St. Pauli 0:2
Elversberg – Kiel 0:2
Hannover – Kaiserslautern 1:1
Berlin – Schalke 5:2
Hamburg – Wiesbaden 3:0
Karlsruhe – Magdeburg 7:0
Die Tabelle
1. | FC St. Pauli | 26 | 48 : 25 | 54 |
2. | Holstein Kiel | 26 | 49 : 34 | 49 |
3. | Hamburger SV | 26 | 50 : 37 | 44 |
4. | Fortuna Düsseldorf | 26 | 56 : 34 | 43 |
5. | Hannover 96 | 26 | 47 : 35 | 40 |
6. | SC Paderborn 07 | 26 | 40 : 43 | 39 |
7. | Karlsruher SC | 26 | 55 : 41 | 38 |
8. | SpVgg Greuther Fürth | 26 | 37 : 38 | 38 |
9. | Hertha BSC | 26 | 50 : 43 | 37 |
10. | 1.FC Nürnberg | 26 | 35 : 45 | 36 |
11. | SV 07 Elversberg | 26 | 39 : 43 | 35 |
12. | 1. FC Magdeburg | 26 | 38 : 41 | 31 |
13. | SV Wehen Wiesbaden | 26 | 30 : 34 | 31 |
14. | FC Schalke 04 | 26 | 42 : 54 | 30 |
15. | 1. FC Kaiserslautern | 26 | 42 : 51 | 29 |
16. | F.C. Hansa Rostock | 26 | 24 : 41 | 28 |
17. | Eintracht Braunschweig | 26 | 25 : 39 | 27 |
18. | VfL Osnabrück | 26 | 24 : 53 | 18 |