Hannover – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat vor 10.099 Zuschauern in Hannover in der ZAG-Arena im dritten und entscheidenden Qualifikationsspiel für die Olympischen Spiele dieses Jahres in Frankreich gegen Österreich im Endspurt noch die Fahrkarte nach Paris gelöst. Beide Mannschaften waren vor der Partie punktgleich und mit der gleichen Tordifferenz auf Augenhöhe, nur durch einen Treffer mehr auf der Habenseite von einander getrennt. Es war ein spannungsgeladenes Spiel, in dem Deutschland zwar viele Fehler produzierte, sich am Ende über eine geschlossene Mannschaftsleistung durchsetzte. Neben Kroatien, das bereits vorher als Olympiateilnehmer feststand, qualifizierte sich das DHB-Team als zweite Mannschaft und verhalf gleichzeitig Bundestrainer Alfred Gislason zu seiner Vertragsverlängerung bis nach der Heim-Weltmeisterschaft 2027.
Nach kurzen Startschwierigkeiten souveräner Auftritt des DHB-Teams
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft startete mit zwei Ballverlusten, die zum schnellen 0:2 in der 2. Minute führten. Über eine bewegliche Abwehr mit einem gut aufgelegten Andreas Wolff im Tor, erarbeitete sich das DHB-Team einen Vorteil und konterte mit einem 4:0-Lauf, der durch Lukas Zerbe von der Siebenmeterlinie zum 4:2 (7.) vollendet wurde. Die Abwehr blieb beweglich und machte den Österreichern zu schaffen, was sich beim 7:4 (10.) per Gegenstoß durch Marian Michalczik auszahlte und die erste Drei-Tore-Führung brachte. Die Eidgenossen ließen sich aber nicht abschrecken, konterten ihrerseits zum 6:7 (11.) und hielte das Spiel offen. Österreich stellte nach der Auszeit beim 10:13 auf einen Sieben-gegen-Sechs-Angriff um und verkürzte prompt auf 12:13 (23.). Lukas Mertens und Renars Uscins stellten beim 15:12 (24.) den alten Abstand wieder her. Auf den nächsten Gegentreffer reagierte Deutschland mit drei Toren – zweimal Uscins und einmal Johannes Golla – in Folge zum 18:13 (29.) und der ersten Fünf-Tore-Führung. Beim 18:15 wechselten die Seiten.
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Deutschland hat immer eine passende Antwort parat
Zu Beginn der zweiten Hälfte verkürzte Österreich auf zwei Tore, bevor Deutschland sich wieder ein wenig Luft verschaffte, nachdem David Späth für Wolff zwischen die Pfosten gekommen war und sich gleich mit zwei Paraden einführte. Beim 22:18 parierte Wolff, der für diesen Siebenmeter wieder ins Tor kam, in der 38. Minute den Siebenmeter. Im nächsten Angriff war es Julian Köster, der nach einem Ballgewinn per Gegenstoß zum 23:18 traf. Die Österreicher gaben sich nicht geschlagen, sie öffnen ihre Deckungsformation, um die deutschen Angriffe zu stören. Es schlichen sich leichte Fehler ein und Österreich verkürzte auf 24:27 (47.), alles blieb weiterhin offen.
Mit dem Beginn der Crunch-Time war es Christoph Steinert, nachdem Zerbe zuvor einen Siebenmeter gegeben hatte, der von der Linie zum 28:25 (51.) einnetzte. Die Eidgenossen ließen sich aber nicht abschütteln, verkürzten immer wieder, doch das DHB-Team behielt die Nerven, auch als die Angreifer sich einer immer offensiveren Abwehr gegenübersahen. Nach einem technischen Fehler und dem Gegentreffer zum 31:29 nahm Trainer Gislason seine letzte Auszeit, um noch einmal daran zu erinnern, den Vorsprung nicht zu verwalten. Mit dem 32:29 (59.) machte Juri Knorr endgültig den Deckel drauf, so dass die Partie am Ende mit 34:31 in trockenen Tüchern war.
Fazit: Auch wenn bei der deutsche Handball-Nationalmannschaft nicht alles rund lief, war der Erfolg am Ende verdient und die Teilnahme an der Olympischen Spielen gesichert, wie auch die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Alfred Gislason. Renars Uscins war nicht nur, neben Julian Köster – beide 8 Tore – der erfolgreichste Schütze im DHB-Team, sondern er wurde auch in allen drei Partien zum „Man of the Match“ gewählt.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (1), Sebastian Heymann (1), Juri Knorr (3), Lukas Zerbe (7/1), Julian Köster (8), Marian Michalczik (1), Renars Uscins (8), Franz Semper, Rune Dahmke, Lukas Mertens (2), Christoph Steinert (2/2), Timo Kastening, Jannik Kohlbacher (1)
In der zweiten Begegnung des Tages setzte sich Kroatien, in dem für das Endergebnis belanglosen Spiel, mit 34:22 (15:11) gegen Algerien durch. Kroatien stand vor der Partie als Gruppensieger und Algerien als Letzter bereits fest.
Alle Ergebnisse der Qualifikation
Deutschland | – | Algerien | 41:29 |
Kroatien | – | Österreich | 35:29 |
Deutschland | – | Kroatien | 30:33 |
Algerien | – | Österreich | 26:41 |
Österreich | – | Deutschland | 31:34 |
Kroatien | – | Algerien | 34:22 |
Die Abschlusstabelle
1 | Kroatien | 6 | : | 0 | 102 | : | 81 | 21 |
2 | Deutschland | 4 | : | 2 | 105 | : | 93 | 12 |
3 | Österreich | 2 | : | 4 | 101 | : | 95 | 6 |
4 | Algerien | 0 | : | 6 | 77 | : | 116 | -39 |