Lübeck – „Tief bestürzt möchten wir euch davon in Kenntnis setzen, dass heute unser Vorsitzender Markus Hellwich plötzlich und völlig unerwartet verstorben ist. Trotz seiner schweren Krankheit hatte Markus immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen und war für uns ein sehr wichtiger Fürsprecher und Unterstützer. Wir verlieren mit Markus nicht nur einen gern gesehenen Gast in der Sporthalle, sondern besonders einen ehrlichen und aufrichtigen Menschen, einen Freund. Das gesamte Raubmöwen-Team hat Markus sehr viel zu verdanken und wird ihn immer in guter Erinnerung behalten. Wir wünschen seiner Familie und seinen engsten Freunden die nötige Kraft für diese schweren Stunden.“
Diese Worte finden sich auf der Homepage der Travemünder Raubmöwen über den Verlust des TSV-Vorsitzenden Markus Hellwich. Vor diesem Hintergrund rückt das Sportliche sicherlich nicht in den primären Travemünder Fokus, aber auch hier dürfte es nur wenig Grund zur Freude geben, denn mehr als holprig lief das vergangene Wochenende. Bis zum Saisonstart ist noch ein weiter Weg zu gehen.
Eigentlich war geplant, dass die Raubmöwen am Samstag ein Turnier bei der TSG Wismar spielen. Doch auf Grund von Absagen des VfL Bad Schwartau und des ATSV Stockelsdorf, die keine Mannschaft für das Turnier stellen konnten, wurde es nichts mit dem Turnier. Dafür gab es gemeinsame Trainingseinheiten mit dem Ligakonkurrenten aus Mecklenburg inklusive zweier Testspiele. 23:34 und 25:23 hießen die Ergebnisse aus Sicht der Raubmöwen.
Am Sonntag folgte ein weiteres Trainingsspiel gegen die SG Todesfelde/Leezen, das die Raubmöwen klar mit 13:22 verloren. Das Ergebnis war für Trainer Christoph Nisius zwar zweitrangig, doch er hob mahnend den Zeigefinger: „Nach den ersten drei Trainingseinheiten und bei den vielen Verletzten war an diesem Wochenende nicht viel zu erwarten. Mehr als das Austesten von Positionen und Abläufen war nicht drin. Die beiden Spiele in Wismar haben Kraft gekostet, was sich am Sonntag deutlich bemerkbar machte. Trotzdem wurde deutlich, dass in den nächsten Wochen viel zu tun ist und die Saison schwierig ist.“ Vor allem das Fehlen einer echten Rückraum-Shooterin machte sich gegen Todesfelde bemerkbar.
Sorgenfalten bereiten dem jungen Coach der Travemünder Handballfrauen vor allem die langfristigen Ausfälle. So fehlen mit Lara Fischer (Blinddarm-OP) und Lena Reich (Infektion) gleich zwei wichtige Stützen mehrere Wochen lang. Auch Rike Claasen steht dem Trainer auf Grund einer Muskelverletzung für mindestens vier Wochen nicht zur Verfügung.
Vor diesem Hintergrund dürfte Nisius die wenigen Lichtblicke des Wochenendes mit noch größerer Zufriedenheit vermerkt haben. Positiv stach das Torhüter-Duo Lina Pooch/Hanna Patalas hervor,- vor allem am Sonntag. Und auch der polnische Neuzugang Aleksandra Adamczewska überzeugte mit Vielseitigkeit und gutem Führungsverhalten. So spielte die 26-Jährige bei den Tests in Wismar nicht nur auf Außen, sondern auch auf der Rückraum Mitte.
Doch trotz der Lichtblicke: Zum Glück für die Raubmöwen sind es noch 32 Tage bis zum Saisonstart, denn es wartet noch viel Arbeit auf Christoph Nisius und seine Mannschaft.