HSV: Die Boldt-Falle

Sportvorstand gibt sich kämpferisch

Jonas Boldt (Hamburger SV) im Interview. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Ein Fünkchen Hoffnung ist beim Hamburger SV wieder aufgelodert. Durch das Unentschieden von Fortuna Düsseldorf auf Schalke und dem eigenen Sieg in Braunschweig beträgt der Rückstand vor dem Stadtderby am kommenden Freitag nur noch vier Punkte auf Platz drei. Man glaubt an sich, genauso wie Jonas Boldt. Der Sportvorstand äußerte sich vor der Partie bei den Niedersachsen zu seiner Person und dem aktuellen Stand.

„Wenn man meine Rolle einzuschätzen weiß, dann weiß ich nicht, ob diese Personen dazu passen“

Dabei gab er klar zu verstehen, dass er keine Gedanken an Spekulationen verschwendet. „Ich bin jetzt fünf Jahre beim HSV und das habe ich gefühlt jedes Frühjahr erlebt, bin da ganz gelassen. Natürlich kenne ich das Geschäft und stehe aber auch im Austausch mit dem Aufsichtsrat. Wenn man meine Rolle einzuschätzen weiß, dann weiß ich nicht, ob diese Personen dazu passen“, sagte Boldt in einem “Sky“-Interview. Er spielte darauf an, dass Felix Magath und Jörg Schmadtke bereits als seine Nachfolger gehandelt werden.

Alles ist möglich

„Wir sind alle nicht happy mit der Situation, sportlich trotten wir den ersten drei Plätzen hinterher, auch wenn noch alles möglich ist. Nach der Saison werden wir sicherlich genau hinschauen, welche Dinge nicht so aufgegangen sind, welche wir vielleicht gar nicht beeinflussen konnten und wo wir wieder angreifen können. Wir befinden uns in der Planung für die neue Saison, für beide Szenarien und was Entscheidungen zu meiner Person angeht, bin ich ja erstmal weniger involviert und das tangiert mich auch nicht“, führte der 42-Jährige weiter fort.

Sportvorstand will „weiter vorangehen“

„Selbstverständlich“ geht er davon aus, dass er im kommenden Jahr noch im Volkspark ist. „Ich habe Vertrag und ich glaube, dass man in fünf Jahren Dinge sehr gut einschätzen kann.“ Dazu zählt „auch wenn man die Medienberichterstattung in dieser Woche, auch über Vorgänger, verfolgt hat, was das eben der HSV bedeutet. Es geht um Fußball und das ist unser Kernprodukt und darum sollte es zukünftig wieder gehen. Da werde ich weiter vorangehen. Die Klarheit habe ich für mich und alles andere liegt nicht in meinen Händen“, so Boldt. Der Sportvorstand glaubt noch an das „Wunder“ und sieht das Ziel noch „nicht verfehlt“.

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Das i-Tüpfelchen fehlt

Eine mögliche Nachfolge scheint allerdings zu stocken. Im Aufsichtsrat scheint man sich nicht einig zu sein. Und ist Boldt vielleicht doch die beste Lösung für die Rothosen. Die Arbeit, die er nach seiner Zeit in Leverkusen leistete, muss man von zwei Seiten beleuchten. Die Machtkämpfe gingen bisher immer zu seinen Gunsten aus, sei es Bernd Hoffmann und Thomas Wüstefeld. Boldt überlebte sie alle, auch Ex-Sportdirektor Michael Mutzel (aktuell Arminia Bielefeld). Finanziell hat er einen großen Anteil, dass der HSV gesund und attraktiv ist, nur eben mit dem geforderten Aufstieg in die 1. Liga klappte es eben nicht.

Umfrage leicht zu Gunsten von Boldt

Die Fans sind geteilter Meinung. In einer aktuellen Umfrage von HL-SPORTS sehen ihn 46 Prozent weiter in seiner Position, 39 Prozent nicht. So scheint es wohl ebenfalls im Aufsichtsrat zu sein. Eine Boldt-Nachfolger muss mehr auf dem Kasten haben, genauso viel Energie und vor allem so ein Durchhaltevermögen. Ist Boldt sogar das Beste, was dem Hamburger SV in den vergangenen Jahren passiert ist? Fehler gehören zum täglichen Menschsein, wenn eben das Thema Aufstieg nicht immer dabei wäre… Ist Boldt weg, muss sein Nachfolger besser sein und das garantieren können. Bleibt er, hat er einen weiteren Machtkampf gewonnen. Der HSV steckt also in einer “Boldt-Falle.“

Soll Sportvorstand Jonas Boldt beim HSV bleiben?

  • Ja, soll er (47%, 745 Votes)
  • Nein, soll er nicht (37%, 589 Votes)
  • Ist mir egal (12%, 195 Votes)
  • Weiß ich nicht (4%, 66 Votes)

Total Voters: 1.595

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