Hamburg – Am heutigen Freitagabend (3.5.) um 18.30 Uhr wird das Spiel der Spiele im Volksparkstadion angepfiffen. Der Hamburger SV empfängt im Stadtderby der 2. Bundesliga den FC St. Pauli. Die Ausgangslage, drei Spieltage vor Saisonende, ist klar. Gewinnen die Gäste, sind sie sicher in der Bundesliga und die Hausherren müssen auf den 1. FC Nürnberg hoffen, dass dieser bei Fortuna Düsseldorf gewinnt. Siegt der HSV, ist er weiter im Geschäft für den Relegationsplatz. 56.100 Zuschauer (wegen Pufferzonen bei Risikospielen) werden die Begegnung live im Stadion verfolgen. Offiziell sind es 5.576 St. Pauli-Anhänger, doch es dürften weitaus mehr sein. Einlass ist ab 16.30 Uhr. Sky überträgt das Spiel exklusiv.
Die Stimmung könnte kippen
Auf dem Rasen soll die Partie entschieden werden, doch das hängt von den Protagonisten darauf ab. Auf den Rängen wird man sich das Treiben anschauen, ganz besonders auf der Nordtribüne. Dort sind die Fans des HSV zuhause und die wollen von der ersten Minute ihre Mannschaft bedingungslos unterstützen. Läuft es auf dem Spielfeld nicht nach ihren Vorstellungen, könnte die Stimmung kippen. Alles ist möglich, sogar eine längere Unterbrechung oder ein Spielabbruch. Die Polizei ist mit Unterstützung aus Bayern, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein rund um das Stadion sowie in der Stadt im Einsatz.
„All das berücksichtigen wir natürlich, wenn wir uns auf so einen Einsatz vorbereiten“
Zwei Fanmärsche sind geplant. Um 15 Uhr treffen sich die HSV-Anhänger am Bahnhof Stellingen. Für die Braun-Weißen geht es um 16 Uhr von der Trabrennbahn Bahrenfeld zum Stadion. Anders als am Millerntor dürfte ein Aufeinandertreffen im Umfeld der Arena schwierig werden. Eher möglich, dass es nach der Begegnung auf dem Kiez zur Sache gehen könnte. „Provozierter Spielabbruch, Platzsturm: Es gibt viele Spekulationen, die da jetzt im Raum sind. All das berücksichtigen wir natürlich, wenn wir uns auf so einen Einsatz vorbereiten“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth im “NDR“.
Baumgart-Zukunft hängt auch vom Ergebnis ab
Beim HSV schaut man genau auf das Ergebnis, alles andere dürfte sekundär sein. Der Aufsichtsrat wird danach womöglich entscheiden, wie es mit Sportvorstand Jonas Boldt und Trainer Steffen Baumgart weitergeht. Auch hier kann es in alle Richtungen gehen. Man scheint sich, wie so oft, nicht einig zu sein. Der Daumen bei beiden dürfte runtergehen, sollte es eine Niederlage geben. Dabei ist es hanebüchen, dass Felix Magath und Ex-Star Raul die Rothosen als Sportvorstand und Trainer im Sommer übernehmen.
Schmadtke bleibt übrig – mit Boldt zusammen?
Wie es also um die Zukunft von Boldt aussieht, ist weiterhin offen. Er ist selbstbewusst und meint von sich der Richtige zu sein, nur hat er in seinen gesamten fünf Jahren einen Makel. Ihm fehlt der Aufstieg, sonst sprechen alle anderen Punkte für den 42-Jährigen. Der Verein ist gesund, nur eben das sportliche i-Tüpfelchen wies er bisher noch nicht nach. Ralf Rangnick ist zudem raus aus der Verlosung. Er sagte dem FC Bayern München ab, bleibt in Österreich. Ein Kandidat Jörg Schmadtke wäre möglichweise zu schwach für die erste Reihe in der Hansestadt. Als Sportdirektor vielleicht sogar besser gedacht, hinter Boldt. Der könnte bleiben, da es keinen geeigneten Nachfolger gibt.
Wer hat den größeren Druck?
Die Frage nach dem Druck ist im 111. Stadtderby noch zu klären. Wer hat ihn? Ist er wirklich bei den Hausherren oder doch bei den Kiezkickern? Die Chance im Wohnzimmer des Rivalen aufzusteigen und das auch zu wollen, könnte den Druck beim Team von Fabian Hürzeler hoch ansiedeln. Im Hinspiel führte man 2:0 zur Pause, hatte alles im Griff und teilte sich am Ende die Punkte mit dem Stadtnachbarn.
Steigt der FC St. Pauli am kommenden Freitag im Volksparkstadion des Hamburger SV auf?
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Der 32. Spieltag (3.-5.5.)
Hamburg – St. Pauli (Fr., 18.30 Uhr)
Düsseldorf – Nürnberg
Rostock – Karlsruhe (Sa., 13 Uhr)
Fürth – Braunschweig
Osnabrück – Schalke
Kaiserslautern – Magdeburg (20.30 Uhr)
Hannover – Paderborn (So., 13.30 Uhr)
Elversberg – Berlin
Wiesbaden – Kiel
Die Tabelle
1. | FC St. Pauli | 31 | 57 : 33 | 63 |
2. | Holstein Kiel | 31 | 61 : 37 | 61 |
3. | Fortuna Düsseldorf | 31 | 65 : 36 | 56 |
4. | Hamburger SV | 31 | 59 : 42 | 52 |
5. | Karlsruher SC | 31 | 62 : 45 | 49 |
6. | Hannover 96 | 31 | 53 : 39 | 46 |
7. | SC Paderborn 07 | 31 | 49 : 50 | 46 |
8. | Hertha BSC | 31 | 63 : 52 | 45 |
9. | SpVgg Greuther Fürth | 31 | 45 : 46 | 45 |
10. | SV 07 Elversberg | 31 | 45 : 55 | 40 |
11. | 1. FC Magdeburg | 31 | 43 : 47 | 37 |
12. | FC Schalke 04 | 31 | 47 : 57 | 37 |
13. | 1. FC Nürnberg | 31 | 38 : 57 | 37 |
14. | Eintracht Braunschweig | 31 | 33 : 45 | 34 |
15. | 1. FC Kaiserslautern | 31 | 49 : 60 | 33 |
16. | SV Wehen Wiesbaden | 31 | 35 : 46 | 32 |
17. | F.C. Hansa Rostock | 31 | 27 : 51 | 31 |
18. | VfL Osnabrück | 31 | 28 : 61 | 25 |