„Wir sind eins“: Zwei Erfolgsmacher zum Aufstieg des SV Todesfelde ehren das Ehrenamt

Party bis 3.30 Uhr, Werder II vor der Tür und einige Baustellen… aber alles in Ruhe

Aufstieg geschafft. Der SVT gewinnt in Altona. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Todesfelde – Party, Party, Party. Der SV Todesfelde hat es geschafft und spielt in der kommenden Saison in der Regionalliga Nord. Nach vier Meistertiteln in den vergangenen fünf Jahren wurde der Aufstieg nach dem 5:3-Sieg in der Relegationsrunde am Mittwoch bei Altona 93 perfekt gemacht. Gefeiert wurde nicht nur direkt nach Schlusspfiff in der Adolf-Jäger-Kampfbahn in Hamburg, sondern danach weiter in der “Halbzeit“ zuhause. Mittendrin war Holger Böhm, der Vorsitzende des Segeberger Clubs. Bei HL-SPORTS verriet er zwei Tage danach, wie er sich fühlte und wie es weitergeht. Und auch der Hauptsponsor sprach über den Erfolg.

Aufstieg geschafft. Der SVT gewinnt in Altona. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Fans, Mannschaft und Sponsoren ließen es krachen

„Unsere 400 Fans, die aus Todesfelde mit in Altona waren, haben eine Stimmung gemacht, die lässt sich nicht beschreiben. Die waren lauter als die 3.800 anderen Zuschauer, die sind wahnsinnig. Unsere Gemeinschaft ist einfach nur stark. Aber das kennt man ja schon landesweit vom Hallenmasters. Das muss man auch mal einfach so sagen. Das ist bei uns alles sehr familiär und vor allem ist es, ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer in Todesfelde, überhaupt gar nicht zu schaffen, was die Mannschaft, der Verein und die Ehrenamtler jetzt geschafft haben“, lobt Böhm die gesamte SVT-Familie. Auch wenn der Vereinsboss nicht bis zum Ende da war, bestätigte er, dass die Feier bis 3.30 Uhr ging. Fans, Mannschaft und Sponsoren ließen es krachen.

„Jetzt wollten das alle, also haben wir das gemacht“

Dabei war man in “Tofe“ vor der Partie nicht geknickt, weil man zuvor das Landespokalendspiel gegen den 1. FC Phönix Lübeck nicht gewann. Böhm: „Die Reputation, die uns entgegenkam, war unglaublich. Wir haben das in einem würdigen Rahmen geil gemacht und da komme ich wieder zu unseren ehrenamtlichen Helfern, ohne die – und ich wiederhole mich gerne – ohne die das alles nicht möglich wäre. Wir haben damals 2020, als Phönix aufgestiegen ist und wir verzichtet haben, gefragt, ob wir das machen wollen und da waren alle noch nicht so weit. Das war in Ordnung. Jetzt wollten das alle, also haben wir das gemacht. Und es ist auch nicht zu vergessen, dass Thomas Steenbock und ich jetzt seit 30 Jahren daran arbeiten, etwas Solides auf die Beine zu stellen.“ Und weiter: „Natürlich hätten wir das Ding im Pokal gerne gezogen und die 200.000 Euro mitgenommen. Aber davon geht die Welt jetzt nicht unter. Die Regionalliga ist jetzt das i-Tüpfelchen.“

Holger Böhm (Vorsitzender SV Todesfelde, rechts) in familiärer Feier-Atmosphäre. Archivfoto: SVT

Nach dem Spiel die nächste Party

Am Sonntag ist Werder Bremen II in der Dorfstraße zu Gast. „Ich weiß, dass die Bremer auch im 32. Spiel siegreich sein wollen. Aber unsere Truppe ist ehrgeizig und will sich nicht abschlachten lassen. Wir werden es sehen und hoffen auf ein gutes Spiel. Wenn Werder am Ende gewinnt, weil sie besser sind, dann ist das so. Wir haben noch alles vom Pokalspiel stehen und werden hinterher noch schön feiern“, so Böhm.

Tofe-Fans feiern und die Altona-Spieler liegen enttäuscht auf dem Rasen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Stadionkapazität wird leicht erhöht

Danach geht es Richtung Auflagen durch den Verband. „Jetzt müssen wir einen Gästekäfig einzäunen. Dann wollen wir einige Sitzplätze mehr errichten, damit wir dort keinen Zaun brauchen. Da sind wir aber ganz gelassen und kriegen das schon hin. In der Ruhe liegt die Kraft“, so der SVT-Vorsitzende. Die Kapazität hat aktuell 1.500 Plätze und danach sollen es ein paar mehr sein.

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Berater riefen schon im Bus an

Irrsinnig fand er, dass schon direkt nach dem Aufstieg in die 4. Liga das Telefon klingelte und Spieler und Berater dran waren, die sich jetzt anboten. „Im Bus haben die schon angerufen. Für uns ist klar, dass wir mit der Mannschaft in der Regionalliga spielen werden, die den Aufstieg geschafft hat. Punktuell werden wir uns verstärken, aber alles sportlich. Und es ist klar, dass wir von Beginn an gegen den Abstieg spielen werden. Der Unterschied zu anderen Vereinen ist eben bei uns – und ich hatte es schon jetzt ein paar Mal gesagt und da bin ich verdammt stolz darauf – das Ehrenamt. Das ist ein Riesen-Apparat und es ist keine Floskel. Wir dürfen die nicht verlieren. Wir brauchen ein Team, das mitzieht und wenn wir wieder absteigen, aber erhobenen Hauptes, dann ist das eben so. Das war wir jetzt geschafft haben, ist Wahnsinn“, so Böhm.

Joda-Chef Bernd Jorkisch und Tofe-Torwart Fabian Landvoigt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

„Man ist gestorben und wiederauferstanden“

Auch Hauptsponsor Bernd Jorkisch war überwältigt. Er sagte zum Spiel: „Das hatte alles. Man ist gestorben und wieder auferstanden. Es war eine Situation par excellence, mit allem drum und dran. Unsere Fans waren unglaublich und lauter als die von Altona. Die Spieler haben alles gegeben, keinen Quadratzentimeter hergeschenkt und die Fans haben auch alles gegeben. Die Emotionen sind nach dem Spiel aus allen herausgekommen und wir haben das auch ausgelebt, auch auf der Feier in Todesfelde danach.“

Jorkisch ist bekannt für keine Experimente

Der Joda-Chef ist seit „20 Jahren plus x“ dabei, wie er bestätigte und hat mit daran gearbeitet, dass das Erreichen der Regionalliga nun geschafft wurde. „Es wird eine ganz große sportliche Herausforderung, die wir nur gemeinsam schaffen. Wir werden uns im unteren Tabellenfeld ansiedeln müssen. Wir wollen uns etablieren, aber dabei keine Experimente machen. Die Mannschaft wird nicht großartig verändert werden, nur auf ein bis zwei Positionen, aber dann mit Regionalliga-Erfahrung. Was wollen wir denn eigentlich besser machen als Eutin und Eichede wurde ich auch schon gefragt. Meine Antwort ist die: Wir können nicht zaubern und wir haben auch kein Millionen-Budget, aber wir haben in diesem Verein einen Zusammenhalt, der seinesgleichen sucht. Das fängt bei den Greenkeepern an, das machen ehrenamtliche Menschen. Damit fängt es an und das ist das besondere an diesem Verein. Wir sind eins.“

Welches ist Euer Meister-Team der Saison 2023/2024?

  • SV Todesfelde (34%, 563 Votes)
  • TSV Kücknitz (11%, 185 Votes)
  • Eichholzer SV (Frauen) (10%, 164 Votes)
  • Eutin 08 (7%, 110 Votes)
  • FC Ahrensburg (7%, 108 Votes)
  • Türkischer SV (6%, 98 Votes)
  • SV Viktoria 08 (Frauen) (6%, 91 Votes)
  • SG Oldenburg/Göhl (5%, 88 Votes)
  • SVT Bad Oldesloe (5%, 82 Votes)
  • TuS Hartenholm (5%, 80 Votes)
  • SSC Hagen Ahrensburg (Frauen) (3%, 51 Votes)
  • JuS Fischbek (Frauen) (1%, 18 Votes)

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