Der 13. Tag bei der Europameisterschaft stand an und die Gruppenphase sollte ein Ende finden. Doch zunächst sollten noch die Entscheidungen in der Gruppe E und F fallen. Vor allem in der Gruppe E war es eine höchst spannende Ausgangslage. Alle vier Teams gingen mit drei Punkten ins letzte Spiel, sodass noch alles möglich gewesen wäre. Belgien traf auf die Ukraine, sowie die Slowakei auf Rumänien. Beide Partien endeten Remis, sodass am Ende alle vier Teams, vier Zähler hatten. Somit war am Ende eine Mannschaft der weinende Vierte, trotz gleich vieler Punkte wie der Gruppensieger. Zur späten Stunde, um 21 Uhr, galt es dann den Zweiten der Gruppe F hinter Portugal zu ermitteln. Georgien traf auf Portugal und Tschechien auf die Türkei. Die beste Ausgangslage hatten die Türken. Doch gegen Tschechien hatten sie trotz über 70 Minuten Überzahl Probleme. Dennoch gewannen sie mit 2:1 und zogen ins Achtelfinale ein. Die Portugiesen waren bereits als Gruppensieger fürs Achtelfinale qualifiziert, sodass sie fast komplett durchrotierten. So wurde die Chance für die Georgier größer und tatsächlich gelang ihnen die Sensation. Sie gewannen mit 2:0 gegen den Europameister von 2016 und zogen bei ihrer EM-Premiere ins Achtelfinale ein. Schon jetzt die wahrscheinlich größte Sensation bei diesem Turnier.
Remis bringt beide ins Achtelfinale
Bei Nahe wäre die Slowakei im vergangenen Spiel ins Achtelfinale eingezogen. Mit einem Sieg zum Auftakt gegen Belgien (1:0) starteten sie perfekt ins Turnier. Sie zeigten einen unangenehmen Auftritt gegen den Ball, doch machten auch im Offensivspiel durchaus Freude beim Anschauen. Mit hohem Anlaufen versuchten sie die Bälle zu erobern und anschließend war es vor allem Rechtsaußen Ivan Schranz, der sich als Vollender erwies. Zwar war es durch zwei Abseitsgegentore gegen den Gruppenfavoriten auch etwas glücklich, doch nicht unverdient. Gegen die Ukraine hätten sie mit einem Sieg das Weiterkommen klarmachen können und gingen sogar in Führung. Erneut war es Schranz. Doch nach der Pause wirkten sie etwas müde und verloren noch mit 1:2. Nun gegen Rumänien standen sie minimal unter Druck. Doch auch der Gegner hofft noch auf ein Weiterkommen. Nach dem souveränen 3:0-Sieg gegen die Ukraine, herrschte eine große Euphorie bei den Rumänen. Gegen Belgien verloren sie allerdings verdient mit 0:2 die zweite Partie. Beim dritten Gruppenspiel der Rumänen gegen die Slowakei hatten letztere zunächst mehr Spielanteile. Die erste Chance gehörte allerdings der Mannschaft von Edward Ioardanescu. Andrei Ratiu (11.) forderte Martin Dubravka. Häufig nutzten beide Teams lange Bälle, um umzuschalten. Nach 24 Minuten hatte sie Slowakei eine gute Chance nach einem Eckball, doch der Kopfball ging vorbei. Zwei Minuten später kam die Hereingabe von Kucka und der Ex-Kölner Ondrej Duda (26.) köpfte ziemlich ungestört ein. Der Torhüter der Rumänen sah da nicht gut aus, sodass die „Sokoli“ in Führung ging. Es folgte eine Phase, in der sie dominant waren, doch ein Elfmeter brachte Rumänien zurück. Das Foul war genau auf der Linie und somit eine Zentimeter-Entscheidung. Razvan Marin (37.) schweißte ihn souverän ein. Somit sortierten sich die „Tricolorii“ wieder und versuchten nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Zur Pause stand es 1:1. Nach dem Seitenwechsel waren die Slowaken wieder besser und bekamen Möglichkeiten. Sie hatten die Riesenchance in der 61. Minute, doch wenige Momente später wurde Rumänien aus dem Nichts brandgefährlich. Die Slowakei ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen und der Gegner stand kompakt. Sie kamen kaum noch durch, doch auch Rumänien wurden nicht mehr gefährlich. Durch einen starken Regenschauer litt der ohnehin schlechte Rasen und auch das Spiel. Die letzten Minuten waren sehr zäh, denn es flogen nur noch lange Bälle umher. Am Ende war es ein 1:1-Remis. Beide Teams waren somit weiter, doch im Parallelspiel brauchte es einen Sieger.
Punktgleich mit dem Gruppensieger, doch trotzdem raus
Das Parallelspiel bestritt die Ukraine gegen Belgien. Die Ukrainer galten für einige als einer der Geheimfavoriten, doch so traten sie bisher überhaupt nicht auf. Einer katastrophalen Leistung zum Auftakt gegen Rumänien (0:3) steht einer starken zweiten Hälfte gegen die Slowakei (2:1) gegenüber. Trotz Rückstand gab es einen Sieg und so darf man noch hoffen. Doch mit Belgien wartete ein echter Brocken. Sie waren der Gruppenfavorit, doch zuletzt hatten sie durchaus Pech. Gleich drei Treffer wurden in den ersten beiden Gruppenspielen vom VAR einkassiert und vor allem Romelu Lukaku ist bisher die unglücklichste Personalie der EM. Denn alle drei zurückgenommenen Treffer wären auf sein Konto gegangen. Nun wollte er einen neuen Anlauf nehmen für sein erstes Turniertor und bekam Unterstützung von Leandro Trossard im Angriff. Auf Seiten der Ukrainer gab es einige Überraschungen. Das System wurde zu einem 5-3-2 geändert und die beiden Stars fehlten. Oleksandr Zinchenko saß zunächst nur auf der Bank und Mykhailo Mudryk war gar nicht im Kader. Eine Verletzung bremste ihn aus. Die Argumente für ein weiterkommen der Ukraine wurden also noch vor Anpfiff weniger. Belgien kam gut ins Spiel und bekam durch Lukaku (7.) die erste Chance, doch Trubin hielt. Nach vorne tat sich Belgien schwer und mit der Zeit wurde die Ukraine besser. Sie hatten zwar weniger Ballbesitzanteile, doch mehr Abschlüsse als der Favorit. Vor dem Tor agierten sie allerdings nicht zielstrebig genug, sodass sie im ersten Durchgang ohne Tor blieben. Ein 0:0 zur Pause wäre mit Blick auf das Halbzeitergebnis im Parallelspiel das Gruppenaus der Ukraine, trotz Punktgleichheit aller Teams. Nach der Pause kam Belgien besser rein. Sie legten sich den Gegner zurecht, doch strahlten kaum Gefahr aus. Das Spiel neigte sich langsam dem Ende hin und es machte den Eindruck, als würde die Ukraine es mehr wollen. Sie wechselten offensiv, denn sie mussten gewinnen. Die Chancen waren da, doch es blieb beim 0:0. Somit schieden sie trotz vier Punkten aus.
Debütant feiert ersten EM-Sieg und das Weiterkommen
Portugal stand bereits vor dem dritten Spiel gegen Georgien als Gruppensieger fest. Mit zwei Siegen gegen Tschechien (2:1) und die Türkei (3:0) haben sie ihr Achtelfinalticket bereits gebucht. Dennoch wollten sie die Maximalausbeute und auch das letzte Gruppenspiel gewinnen. Doch Gegner Georgien hoffte noch. Mit einem Sieg wären sie mit vier Punkten einer der besten Gruppendritten und würden bei ihrem Debüt die Sensation schaffen. Bisher überraschten sie positiv, denn trotz der Pleite gegen die Türkei (1:3), waren sie besser, als das Ergebnis sagte. Sie haben sich nicht versteckt und hatten somit auch großen Anteil am wahrscheinlich mit unterhaltsamstem Spiel der bisherigen EM. Im zweiten Spiel teilten sie sich mit einem 1:1-Remis gegen Tschechien die Punkte. Vor allem Torhüter Giorgi Mamardashvili wirkte nahezu unüberwindbar. In der Nachspielzeit bekamen sie dann die Riesenchance auf ihren ersten Sieg bei einer Europameisterschaft, doch verpassten. Nun wartete Portugal zum Abschluss. Es war ein Brocken, doch die „Selecao“ rotierte. Durch das bereits feststehende Weiterkommen blieben gerade einmal drei Spieler aus der Startelf gegen die Türkei im Team. Die Hoffnung war beim Underdog also definitiv da und nach zwei Minuten wurde sie größer. Ein Konter nach Ballverlust von Antonio Silva vollendete Khvicha Kvaratskhelia (2.). Kein Team konterte bei diesem Turnier so oft wie die Georgier und diesmal belohnten sie sich. Die Sensation war nun zum Greifen nah und es galt die Führung zu verteidigen. Sie standen kompakt und tief, Portugal mit deutlichen Vorteilen, doch auch ein erneut starker Torhüter verhinderte den Ausgleich. Nach vorne kamen sie durch Konter, so auch kurz nach der Pause. Der Torschütze kam in der Mitte völlig frei zum Abschluss, doch traf den Ball nicht richtig. Wenige Minuten später fällt Lochshvili nach einem vermeintlichen Kontakt im Strafraum. Mit Unterstützung des VAR’s entschied der Unparteiische auf Elfmeter. Georges Mikautadze (57.) traf und erzielte seinen dritten Turniertreffer. Die größte Überraschung des Turniers sollte immer realistischer werden. Portugal lief weiter an, doch die Abschlüsse waren zu ungenau. Auf der anderen Seite kam Georgien per Konter nach vorne. Nach 94. Minuten pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und die Sensation war perfekt. Georgien gewann mit 2:0 und zog ins Achtelfinale ein. Nun treffen sie auf Spanien.
Spätes Tor und Platzverweise
Im Parallelspiel sollte zwischen Tschechien und der Türkei höchstwahrscheinlich der Gruppenzweite ermittelt werden. Die besten Karten hatte die Türkei. Durch den Sieg gegen Georgien (3:1) zum Auftakt standen sie bei drei Zählern. Der Gegner verpasste gegen den EM-Debütanten den ersten Sieg, trotz 25 Torschüssen, sodass sie nur einen Punkt hatten. Sie brauchten also einen Sieg, um ins Achtelfinale einzuziehen. Vor allem Defensiv sollte Tschechien gefordert werden. Die Türken sind sehr offensivstark, doch hinten sind sie enorm löchrig. Mut sollte ihnen die Rückkehr von Hoffnungsträger Arda Güler machen. Doch im Hamburger Volksparkstadion sahen sie direkt nach wenigen Sekunden die erste gefährliche Chance der Tschechen. Ein weiter Einwurf von Vladimir Coufal landete direkt vor dem Tor. Unser südöstliches Nachbarland kam besser rein und wurde durch einen Distanzschuss von Provod (3.) erneut gefährlich. Doch anschließend übernahmen die Türken die Kontrolle und kamen besser rein. Zwingend gefährlich wurden sie allerdings nicht. Tschechien stand stabil und tief. Sie pressten erst spät, doch nach 20 Minuten traf Barak den Dortmunder Salih Özcan auf dem Fuß. Da er bereits verwarnt war, musste er vorzeitig den Platz verlassen. Es war erst der zweite Platzverweis bei dieser EM überhaupt. Die erste Hälfte endete torlos. Viele Gelbe Karten verhinderten den Spielfluss. Chancen waren Mangelware, doch die beste gehörte den Tschechen. Im zweiten Durchgang war die Türkei zunächst besser und ging in Führung. Hakan Calhanoglu (52.) traf. Es sollte nun ganz schwer für die Tschechen werden, doch plötzlich zappelte der Ball im Netz. Thomas Soucek (66.) glich aus, trotz Unterzahl. Tschechien spielte nach vorne. Dass man nur noch mit zehn Mann agierte, war kaum bemerkbar, doch tief in der Nachspielzeit setzte sich der 33-jährige Cenk Tosun durch und traf. Mit Schlusspfiff wurde es nochmal richtig wild. Es gab eine Rudelbildung und neben einigen Gelben Karten der Türkei, sah Tschechiens Tomas Chory die Rote Karte. Am Ergebnis änderte es nichts, sodass es beim 2:1 blieb und nun im Achtelfinale Österreich wartet.
In diesem Sinne eine schöne Euro2024 mit Bismarck Bräu!
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