Verlieren verboten: Eine Einschätzung zu allen acht Partien – und die Meister-Tipps

Der EM-Blog bei HL-SPORTS wird präsentiert von Bismarck Bräu

Das Achtelfinale steht vor der Tür. Foto: Niklas Runne
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OH-Aktuell

Die Vorrunde der Europameisterschaft ist vorbei und die Achtelfinalspiele stehen vor der Tür. Ab jetzt wird es für die 16 noch verbliebene Teams Ernst. Jeder Ausrutscher ist nun einer zu viel und jeder kleine Fehler, könnte das Ende sein. Ich habe mal alle acht Spiele genaustens unter die Lupe genommen und geschaut, was für Spiele uns erwarten können. Zudem haben wir auch wieder die Tipps der Meistertrainer für die Partie unserer Mannschaft.

Schweiz – Italien (Sa., 18 Uhr, Berlin)

Den Auftakt der Achtelfinalspiele macht die Schweiz gegen Italien. Für mich ist es direkt ein spannendes und enges Duell. Die Schweiz überzeugte in der Gruppenphase. Mit ihrem frühen Anlaufen und starkem Konterspiel, traue ich ihnen durchaus zu, den Europameister von 2021 zu bezwingen. Vor allem Dan Ndoye und Breel Embolo können für mich entscheidende Faktoren sein. Denn letzterer gab erst im dritten Gruppenspiel sein Startelf-Debüt, sodass ich mir vorstellen könnte, dass sie nochmal besser, als in der Vorrunde spielen. Beim Team von Murat Yakin wird mit Silvan Widmer der rechte Schienenspieler gesperrt fehlen, sodass dort umgestellt werden muss. Voraussichtlich wird der Stuttgarter Leonidas Stergiou beginnen, sodass sie defensiver ausgerichtet sein würden. Doch gut möglich ist auch, dass Ndoye einen zurück rückt und eventuell Xherdan Shaqiri oder Ruben Vargas in die erste Elf rücken würde. Auf Seiten der Italiener, gibt es meiner Meinung nach, noch Steigerungspotenzial. Die Defensive machte zwar bisher eine gute Figur, was vor allem an Riccardo Calafiori lag. Dieser wird nun allerdings gegen die Schweiz gesperrt fehlen. Für mich ist es eine große Schwächung, die wohl nur schwer aufzufangen ist. Das größte Problem der Italiener ist für mich die Offensive. Es wirkt noch sehr träge, denn der Zug zum Tor fehlt. Gegen die Schweiz werden sie höchstwahrscheinlich das Spiel machen, doch sie müssen bei den Umschaltsituationen enorm aufpassen. Ich erwarte ein enges Spiel, dass durchaus auch in die Verlängerung gehen könnte. Denn vier der letzten fünf Duelle endeten Unentschieden.

Deutschland – Dänemark (Sa., 21 Uhr, Dortmund)

Um 21 Uhr trifft unsere, die deutsche Nationalmannschaft auf Dänemark. Beide Teams gehören zu den letzten sieben verbliebenen, die noch ungeschlagen sind. Während Deutschland zwei Siege und ein Remis einfuhr, gab es für die Dänen drei Unentschieden. Die Favoritenrolle ist relativ klar verteilt an den Gastgeber. Meiner Meinung nach waren wir mit Ball eine der stärksten Teams der Vorrunde. Wir erzielten die meisten Tore, sowie erspielten die meisten Abschlüsse und Torschüsse. Doch so positiv und euphorisiert, wie wohl derzeit der Großteil, bin ich nicht. Gegen Ungarn gab es bereits Momente, in denen wir nicht hundertprozentig sicher wirkten. Dass daraus nur selten so richtig Gefahr herauskam, lag an der mangelnden Qualität des Gegners. Gegen die Schweiz sah es bereits ganz anders aus. Die Probleme mit dem hohen Anlaufen und schnellem Umschaltspiel waren klar zu erkennen. So geraten wir nicht nur in Rückstand, sondern mehrfach bekamen sie weitere Möglichkeiten dieser Art. Dass eher selten daraus eine wirklich gefährliche Situation wurde, lag daran, dass die Schweiz oft beim Umschalten zu ungenau agierte. Nun wartet Dänemark und somit ein ähnlicher Gegner. Sie pressen enorm früh, sodass sie den Gegner nur selten das Spiel in Ruhe aufbauen lassen. Dementsprechend sind sie ein unangenehmer Gegner. Doch im Vergleich zur Schweiz, sind sie in der Offensive meiner Meinung nach etwas schwächer. Die typischen Konter-Spieler, wie bei unserem letzten Gegner Ndoye oder Embolo waren, fehlen ihnen. Gerne schaltet Dänemark nach Balleroberung schnell über Alexander Bah oder Joakim Maehle um, flanken den Ball in die Mitte, wo im besten Fall Rasmus Hojlund oder Jonas Wind den Ball verwerten. Doch dies ging bisher noch nicht ganz so gut auf. Oftmals ging es über Eriksen, dem das Tempo fehlte und in der Mitte wirkten die beiden Mittelstürmer blass. Doch „Danish Dynamite“ hat auch andere Stärken. Dazu zählen vor allem Laufbereitschaft und Kampf. Es wird also alle andere als ein einfaches Spiel gegen unser nördliches Nachbarland. Ich denke, vor allem Geduld wird gefragt sein und dann bin ich zuversichtlich, dass wir ins Viertelfinale einziehen werden.

England – Slowakei (So., 18 Uhr, Gelsenkirchen)

Die wahrscheinlich spielerisch größte Enttäuschung der Gruppenphase war England. Mit diesem Spielermaterial, so einen schlechten Fußball zu spielen ist echt der Wahnsinn. Mit nicht einmal zwei erwarteten Toren haben sie den zweitschlechtesten X-Goals-Wert aller Teams. Sie kreierten die fünftwenigsten Abschlüsse. Pro Spiel suchten sie nicht einmal zehnmal den Abschluss. Nun treffen sie auf die Slowakei. Die Favoritenrolle geht klar nach England, doch den „Sokoli“ traue ich die Überraschung zu. Gerade einmal einen Sieg fuhren die „Three Lions“ ein, genau so viele, wie der kommenden Gegner. Gegen Belgien bewies die Slowakei, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sind. Sie pressen früh, stehen kompakt und schalten pfeilschnell um. Zwei wichtige Personalien dabei sind Juraj Kucka und Ivan Schranz. Beide haben einen großen Anteil daran, dass die Slowakei in allen drei Spielen traf. Das Umschalten wird meist mit langen Bällen aus dem Mittelfeld, zu den schnellen Flügeln eingeleitet. Somit schaffen sie es schnell nach vorne zu kommen. Gerne arbeiten sie gegen den Ball, doch auch mit sind sie stark. Dies war gegen Rumänien im dritten Gruppenspiel gut zu erkennen. Dennoch befürchte ich, dass es kein schönes Spiel werden wird.

Spanien – Georgien (So., 21 Uhr, Köln)

Am Sonntagabend um 21 Uhr trifft Spanien auf Georgien. Die Favoritenrolle ist ganz klar verteilt. Die Georgier kamen sensationell als Gruppendritter weiter und das bei ihrer ersten EM-Teilnahme. Vor allem ein starker Giorgi Mamardashvili hatte mit zahlreichen Top-Paraden einen großen Anteil daran. Mit großem Abstand hat der Torhüter die meisten Paraden (21) bei diesem Turnier. Gegen Spanien denke ich, werden noch einige dazukommen. Denn die „La Furja Roja“ ist die meiner Meinung nach beste Mannschaft des bisherigen Turniers. Ich erwarte, dass sie deutlich mehr den Ball haben werden und der Debütant gewohnt tief verteidigt. Offensive Akzente wird Georgien über Umschaltsituationen setzen. Ich gehe davon aus, dass Spanien die vermeintliche Pflichtaufgabe meistert, denn hundertprozentig sicher stand Georgien bisher auch nicht. Spanien-Coach Luis de la Fuente kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Willy Sagnol dagegen muss auf Joker Anzor Mekvabishvili verzichten.

Frankreich – Belgien (Mo., 18 Uhr, Düsseldorf)

Am frühen Montagabend trifft Frankreich auf Belgien. In Düsseldorf treffen zwei Teams aufeinander, die nicht wirklich überzeugten. Die Franzosen wirkten vor dem Tor nicht zielstrebig genug und taten sich schwer, selbst beste Möglichkeiten zu nutzen. Kylian Mbappé brachte zwar nach seinem Fehlen mehr Zug zum Tor rein, doch auch er tat sich im Abschluss überraschend schwer. Auf der anderen Seite sind die Belgier, die stark in der Kritik stehen. Es macht keinen Spaß ihnen zuzuschauen und nach vorne hakt es. Mit gerade einmal zwei Toren und einem Sieg schieden sie beinahe in der Vorrunde aus. Die Bilanz aus den vergangenen fünf Spielen ist relativ ausgeglichen. Zwei Siege der Franzosen, stehen einem Erfolg Belgiens, sowie zwei Remis gegenüber. Während Didier Deschamps auf den gesamten Kader zugreifen kann, stehen hinter Belgiens Axel Witsel und Thomas Meunier noch Fragezeichen. Beide plagen muskuläre Probleme. Ich denke das Frankreich sich souverän durchsetzen wird. Sie haben noch nicht verloren und die individuelle Qualität auf allen Positionen. Für mich ist es eine Frage der Zeit, wann Belgien ausscheidet, denn bisher konnten sie nicht zufrieden sein und die zahlreichen Pfiffe nach dem Ukraine-Spiel bestätigen dies.

Portugal – Slowenien (Mo., 21 Uhr, Frankfurt)

Mit drei Unentschieden zog Slowenien ins Achtelfinale ein. Die EM-Premiere wurde nicht zu einem kurzen Abenteuer, denn sie sind noch ungeschlagen. Doch der erste Sieg wartet ebenfalls noch. Nun treffen sie auf Portugal, wo ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dort eine Chance haben. Zwar hatte Slowenien ihre Momente, in denen sie mir gut gefallen haben, doch die Qualität der Portugiesen ist sehr hoch. Die Pleite gegen Georgien darf nicht überbewertet werden, denn es war eine komplett neue Elf. In den ersten Spielen dagegen zeigten sie ihre Qualität, wenn sie mal das Tempo anzogen. Die Türkei fand keine Mittel dagegen und Tschechien wurde als es drauf ankam auch geknackt. Ich denke, dass Portugal souverän gewinnen wird. Einer der Gründe neben der einfach deutlich höheren Qualität ist die Sperre von Schienenspieler Erik Janza. Doch ein Fakt spricht für Slowenien. Im März dieses Jahres bestritten beide Teams ein Testspiel. Damals gewann der Außenseiter mit 2:0. Dies würden sie gerne wiederholen.

Rumänien – Niederlande (Di., 18 Uhr, München)

Am Dienstagabend werden die Achtelfinals komplettiert. Um 18 Uhr trifft Rumänien als Gruppensieger auf den Gruppendritten Niederlande. Merkwürdigerweise geht der Dritte hier auf dem Papier als Favorit ins Spiel. „Oranje“ hat in der Gruppenphase allerdings eher verschiedene Auftritte gezeigt. Mal sah es richtig gut aus, doch oftmals auch nicht. Vor allem die Kritik an Trainer Ronald Koeman wurde nicht gerade leiser. Gegen Österreich verteidigten sie schlecht und es gibt noch einige Baustellen. Sie haben zwar viele Schüsse, doch die Qualität dieser ist eher überschaubar. Mit einer Schussgenauigkeit von 33% stehen sie in dieser Statistik auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auf der anderen Seite befindet sich Rumänien. Es ist enorm schwer, sie zu knacken, denn sie stehen hinten gut. Dies liegt vor allem an Innenverteidiger Dragusin. Durch schnelles Umschalten nach Ballgewinnen sind die Rumänen sehr gefährlich. Genau hier sehe ich ihre Chance. Die Niederlande wirkte bei der Konterverteidigung sehr schwach. Die vergangenen Duelle sprechen klar für die Elftal. Vier Siege stehen nur einer Pleite gegenüber. Nun soll der zweite Sieg her, doch die „Tricolorii“ muss auf den gelbgesperrten Nicusor Bancu verzichten.

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Österreich – Türkei (Di., 21 Uhr, Leipzig)

Zu guter Letzt trifft Österreich auf die Türkei. In der Hammergruppe setzte sich die Mannschaft von Ralf Rangnick als Gruppensieger vor Frankreich und der Niederlande durch. Sie zeigten starke Auftritte und setzten mit dem ganz besonderen Spielstil des früheren Leipzig-Trainers die Gegner unter Druck. Sie pressen durchgehend gegen den Ball und spielen direkt nach vorne. Sie wollen den direkten Weg zum Tor suchen, was bisher voll aufging. Sechs Treffer erzielten sie in den jüngsten beiden Spielen. An die Zahl sechs erinnern sich die Türken wohl eher ungern. Im März zerlegte Österreich die Türkei mit 6:1. Damals traf Michael Gregoritsch dreifach, doch bei diesem Turnier wartet er noch auf sein erstes Tor. Für die Türkei traf Hakan Calhanoglu bei der besagten Niederlage, doch im Achtelfinale wird er gesperrt fehlen. Gleiches gilt für Innenverteidiger Samet Akaydin. Mich persönlich haben die Türken bisher eher enttäuscht. Zwar haben sie viel Zug nach vorne, doch hinten sahen sie in allen drei Spielen nicht gut aus. Ich denke das sie große Probleme mit dem Pressing der Österreicher haben werden, sodass es schwer werden kann.

Der Bismarck Bräu Euro-Tipp von HL-SPORTS. Fotomontage: Lobeca/Felix Schlikis

Die Trainer-Tipps mit Bismarck Bräu

Alles auf Sieg heißt es bei den Meister-Trainern der Region. Der Glaube an einen Viertelfinaleinzug ist bei allen Zwölf da, niemand kann sich vorstellen, dass Deutschland gegen Dänemark verliert. Jetzt beginnt die K.o.-Phase und es zählt das offizielle Endergebnis, mit Verlängerung und Elfmeterschießen.

In der Tabelle liegt alles nach wie vor eng beieinander. Drei Trainer führen mit fünf Punkten: Ismail Öztürk, Kai Leptin und Jens Theuerkauf. Dennis Jaacks liegt bei vier Zählern und die anderen haben allesamt zwei. Noch ist alles drinnen, denn bis zum Finale wird getippt.

Und das sind die Tipps zum Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark:

Trainer (Verein) – Tipp
Björn Sörensen (SV Todesfelde) – 3:1
Kevin Boydenow (TSV Kücknitz) – 2:0
Hanifi Demir (Eichholzer SV, Frauen) – 3:1
Dennis Jaacks (Eutin 08) – 2:0
Avni Ajvazi (FC Ahrensburg) – 3:1
Ismail Öztürk (Türkischer SV) – 2:1
Kai Leptien (SV Viktoria 08, Frauen) – 4:1
Jens Theuerkauf (SG Oldenburg/Göhl) – 2:0
Patrick Matysik (SVT Bad Oldesloe) – 2:0
Martin Genz (TuS Hartenholm) – 1:0
Marc Mandel (SSC Hagen Ahrensburg, Frauen) – 2:0
Petra Abraham (JuS Fischbek, Frauen) – 2:0

Ein EM-Kommentar von Niklas Runne

In diesem Sinne eine schöne Euro2024 mit Bismarck Bräu!

Gewinnt das DFB-Team das Achtelfinale gegen Dänemark?

  • Ja, Deutschland wird gewinnen (74%, 221 Votes)
  • Nein, Dänemark wird gewinnen (13%, 38 Votes)
  • Ist mir egal (9%, 26 Votes)
  • Weiß ich nicht (4%, 13 Votes)

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