Hamburg – Stefan Kuntz ist der neue Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV. Der 61-Jährige ist jetzt rund sechs Wochen im Amt und pendelte zwischen Telefon, Büro und Europameisterschaft. Nun begann die Vorbereitung und der gebürtige Saarländer schaute im Trainingslager vorbei. Dabei gab er Einblicke in seine Einarbeitungsphase und verriet, was gerade auf ihn zukommt. Dabei ist sein Vorstandskollege Dr. Eric Huwer einer seiner wichtigsten Kontakte, der ihm zeigte, wie es im Volkspark so läuft.
Weitere Transfers sind geplant
Eine Wohnung hat Kuntz schon gefunden und er ist beeindruckt von der Stadt, die er sonst nur von Kurzbesuchen kannte. Die Eingewöhnungsphase klingt langsam ab und er ist begeistert von der Hilfsbereitschaft im Verein. Die ersten Transfers tütete er zusammen mit Claus Costa, Direktor Profifußball beim HSV, ein. Mit Lukasz Poreba (Kaufoption gezogen), Daniel Elfadli (1. FC Magdeburg) und Adam Karabec (Sparta Prag) wurden Spieler für die kommende Saison bereits verpflichtet. Das soll allerdings noch nicht alles gewesen sein.
Die EM bremst die Arbeit etwas aus
Kuntz erklärt: „So ein bisschen sind uns noch die Hände gebunden, denn man muss erstmal abwarten, ob die Ausstiegsklauseln gezogen werden oder nicht. Erst dann weiß ich, ob ich auf der Position etwas suchen muss. Da hat man hintendran schon einen sogenannten Schattenkader oder zumindest Kontakte, damit du nicht bei null anfängst. Erfahrungsgemäß ist es bei großen Turnieren so, dass die großen Vereine spät mit ihren Transfers anfangen, das hat diese Wirkung nach unten. In diese Phase kommen wir erst langsam rein. Die letzten zwei Wochen gehen dann auf einmal Transfers von den Namen oder Positionen, die jetzt nicht gehen. Da ist eine gewisse Form von Geduld gut. Die Kadergröße ist noch interessant, dass sich da noch etwas ändert. Da gehen wir transparent heran.“
Motto: „nah dran“
Der Sportvorstand ist gerade dabei, alles und alle kennenzulernen. Er beobachtet viel, egal ob Trainer oder Spieler. „Das sind Sachen, die den Tag sehr freudig machen“, so Kuntz. Auf der Bank wird er „definitiv nicht sitzen“. Dafür will er präsent in der Kabine sein und den Trainer stärken. „Nah dran“ sein, ist sein Motto.
Austausch mit den Fans wichtig
Der 61-Jährige hat allerdings schon gemerkt, dass die Fankultur eine ganz besondere ist. „Die Verbundenheit zu diesem Verein ist da“, sagt Kuntz. Dabei ist ihm der Austausch mit den Anhängern wichtig. Die Nordtribüne schaute er sich genau an, wie die Verkaufsstände angeordnet und welche Graffitis dort sind. Er beschäftigt sich auf andere Weise mit dem HSV, wie anscheinend seine Vorgänger.