Die nächste Torflut? – Oberligaduell um den Titel

Confima-Cup 2024

Eutin 08 und der SV Preußen Reinfeld Archivfoto: Niklas Runne

Lübeck – Der Confima-Cup 2024 ist in vollem Gange. Am Montag erfolgte der Startschuss am Steinrader Damm, nun endete am gestrigen Freitagabend die Vorrunde. Die Zuschauer bekamen einige Tore zu sehen und eine Menge Spektakel. HL-SPORTS blickt auf die Vorrunde zurück und nimmt die drei Platzierungsspiele genau unter die Lupe.

VfB gibt Sieg spät aus der Hand

Am Montagabend wurde das beliebte Lübecker Turnier des FC Dornbreite eröffnet. Der SV Preußen Reinfeld traf als Oberligist und Titelverteidiger auf die U19 des VfB Lübeck. Eigentlich sollte die Favoritenrolle relativ klar verteilt sein, doch der Spielverlauf sagte etwas anderes. Grün-Weiß war im ersten Durchgang das spielbestimmende Team, doch im Abschluss fehlte ihnen noch das Glück. Reinfeld tat sich schwer, wartete lange auf die erste klare Torchance und war durchaus glücklich, dass es torlos in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel spielte Reinfeld etwas mehr mit, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Flügelspieler Fiete Hafenmeister setzte sich gut auf der rechten Seite durch und in der Mitte traf Collin-Noel Goerke (62.). Kurz darauf ließ die U19 des VfB gleich doppelt, den zweiten Treffer liegen. Stattdessen schwanden bei den A-Jugendlichen die Kräfte und nun machte Reinfeld Druck. Vor allem Neuzugang Nicklas Frers, der aus Trittau gekommen war, erzeugte eine Menge Torgefahr. Zunächst verpasste er, doch in der Schlussphase machte er es besser. Der Mittelstürmer (82.) traf zum 1:1. Der Titelverteidiger wollte nun mehr, doch mit der letzten Aktion verpasste Frers um eine Fußspitze den Siegtreffer. So gab es ein 1:1-Remis zum Turnierauftakt.

Neuzugang Nicklas Frers (SV Preu0en Reinfeld) war sehr auffllig. Foto: Niklas Runne

Klatsche für den Gastgeber

Am Dienstag stieg der Gastgeber ins Turnier ein. Nach zwei deutlichen Testspielpleiten zuvor sollte es gegen den Landesligameister und künftigen Ligakonkurrenten Eutin 08 einen Sieg für den FC Dornbreite geben. Doch von Beginn an war es ein starker und souveräner Auftritt der 08er. Nach bereits sechs Minuten nickte Torjäger Paul Kuszak (6.) zur Führung Eutins ein. 20 Minten später legte Tim Schüler (26.) nach. Vor allem im ersten Durchgang zeigte Dornbreite keinen guten Auftritt. Die Wölk-Elf war völlig abwesend und Eutin hätte durchaus nachlegen können. Doch stattdessen kam aus dem Nichts der FCD zurück. Luca Lübcke (34.) traf. Doch das letzte Wort im ersten Durchgang hatte der Oberligaaufsteiger. Lennard Tjark Jensen erzielte den Treffer zum 3:1-Pausenstand. Nach dem Pausentee kamen die Lübecker zunächst besser raus, allerdings köpfte Nico Bremser (65.) zur Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte sieben Minuten vor dem Ende Knipser Leon Dippert (83.). So startete der letztjährige Confima-Cup-Finalist mit einer deutlichen Niederlage. Eutin dagegen machte einen großen ersten Schritt in Richtung Finale.

Zwei Führungen reichen nicht

Beim VfB herrschte durchaus Druck im zweiten und somit letzten Vorrundenspiel. Gegen Landesligist SC Rapid Lübeck wollte man sich nun auch für den sportlichen Aufwand belohnen. Es war eine muntere erste Hälfte mit Chancen auf beiden Seiten, doch noch ohne Treffer. Dies sollte sich kurz nach dem Seitenwechsel ändern. Yousef Ahmad (49.) setzte sich erst gut durch und dann traf er sehenswert per Außenrist. Doch auf der anderen Seite zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Neuzugang Mevan Mustafa (61.) verwandelte sicher und glich aus. Auf der anderen Seite gab es allerdings ebenfalls einen Elfmeter. Torhüter Caglar holte VfB-Stürmer Linus Goldmann von den Beinen. Der gefoulte selbst übernahm und brachte den U19 Regionalligisten wieder in Führung. Diesmal wollte Grün-Weiß die Führung über die Zeit bringen, doch erneut schwanden die Kräfte und die Fehler häuften sich. Vor allem den pfeilschnellen Ephrim Giesenberg (81.) bekamen sie nicht mehr in den Griff. Dieser eroberte den Ball, zündete den Turbo und machte ihn auch noch selbst rein zum Ausgleich. Jetzt gab Rapid den Ton an und ging in Führung. Ein Abstoß landete direkt bei Stürmer Walid El-Gafsi (85.) der das 3:2 erzielte. Zwar lief die Mannschaft von Jerome Arps nochmal an, doch am Ende gab es den Sieg für das Team vom Kasernenbrink.

Yousef Ahmad (VfB Lübeck U19) traf sehenswert zum 1:0 seiner Mannschaft. Foto: Niklas Runne

Ligenunterschied bemerkbar

Damit die Hoffnung auf ein Finaleinzug beim Team von Kevin Wölk noch am Leben bleiben würde, musste gegen den SV Azadi Lübeck gewonnen werden. Die Favoritenrolle gegen den ambitionierten Verbandsligisten war klar. Die Partie war zehn Minuten alt, da traf Lübcke (10.) zur Dornbreite Führung. Kurz vor der Pause legte Pleurat Bajgora (40.) nach. Der Ligaunterschied war klar zu merken, denn Dornbreite war eine Nummer zu groß für das Team vom Koggenweg. Nach der Pause legten Alaa Nader (65.) und erneut Lübcke (74.) nach. Das Spiel war längst entschieden, doch Emre Aca (79.) erzielte den Ehrentreffer für Azadi.

Aus 2:4 wird 7:4

Der letzte Tag der Vorrunde stand an und diesmal sollten gleich zwei Spiele erfolgen. Zum Auftakt war es das Duell des SV Preußen Reinfeld gegen den SC Rapid Lübeck. Die Ausgangslage sprach für die Hansestädter. Ein Unentschieden würde reichen, um das Ticket fürs Finale am Sonntagnachmittag zu buchen. Allerdings lautete das Ziel des Titelverteidigers erneut ins Endspiel einzuziehen. Sie waren das tonangebende Team und gingen bereits früh in Führung. Aus dem Mittelfeld kam ein Pass in die Tiefe, Timon Henk (3.) lief alleine aufs Tor zu und legte den Ball an Torhüter Ponomorenko vorbei zur Führung. Es folgten weitere Chancen der Preußen, doch statt dem 2:0, traf plötzlich Rapid. Ephrem Giesenberg (22.) glich aus. Wie bereits beim ersten Spiel gegen die U19 des VfB war der pfeilschnelle Flügelspieler der auffälligste Mann. Reinfeld wirkte etwas geschockt und die Lübecker legten nach. Erneut über Giesenberg und in der Mitte traf Erik Bauer (32.) zur Führung. Nun wurde der Oberligist wieder spielbestimmend, ließ zunächst gute Gelegenheiten ungenutzt, doch glich dann erneut durch Henk (40.) aus. So ging es mit einem 2:2 in die Pause. Das Team von Pascal Lorenz musste sich vor allem ankreiden lassen, dass sie vor dem Tor nicht genau genug agierten. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten dem Landesligisten. Mevan Mustafa (49.) zog aus der Distanz ab und traf zur erneuten Führung. Sieben Minuten später setzte sich wie so oft Giesenberg durch und vollendete aus spitzem Winkel selbst. Das Finale sollte immer wahrscheinlicher werden für den Kreispokalfinalisten, doch die Stormarner gaben nicht auf. Sie waren nicht gerade das schlechtere Team, sodass die Partie noch nicht entschieden war. Henk (65.) schnürte den Dreierpack und brachte sein Team zurück. Es war der Beginn einer spektakulären Aufholjagd. Fünf Minuten nach dem 3:4, wurde Nicklas Frers zu Fall gebracht. Dabei verletzte sich der neue Stürmer und musste ausgewechselt werden. Den fälligen Freistoß verwandelte Neuzugang und Standardexperte Egzon Lahi (71.) zum 4:4-Ausgleich. Rapid sah hinten nicht gut aus und zerfiel nun. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich traf Marcel Möller (73.) zur Führung. Am Ende gab es einen 7:4-Sieg des Titelverteidigers, trotz 2:4-Rückstand. Somit zog Preußen wie im Vorjahr ins Endspiel ein.

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Erik Bauer (SC Rapid Lübeck) versuchte Egzon Lahi (SV Preußen Reinfeld) den Ball abzunehmen. Foto: Niklas Runne

Eutin souverän

Der Gegner des SVP sollte im zweiten Spiel um 19.45 Uhr ermittelt werden. Ein Punkt würde Eutin 08 gegen den SV Azadi genügen. Ein Abtasten gab es nicht, denn das Team von Dennis Jaacks legte direkt los. Zwar fehlte Torjäger Leon Dippert, doch dies war nur wenig zu bemerken. Nach sechs Minuten kam ein Eutiner im Strafraum zu Fall und der Unparteiische entschied auf Elfmeter. Verteidiger Tim Zittlau übernahm die Verantwortung, scheiterte allerdings an Azadi-Torwart Sami Aboukassim. Doch der neue Keeper wehrte den Ball nach vorne ab, sodass Zittlau (7.) den Nachschuss verwandelte. Mit zunehmender Dauer fuhren die Ostholsteiner ein paar Gänge zurück. Sie spielten nicht mehr so offensiv und schwungvoll nach vorne. Stattdessen hatte Azadi etwas mehr Spielanteile, doch gefährlich wurden sie nicht. Eutin 08 war sehr abgezockt und hatte das Spiel jederzeit im Griff. Kurz vor der Pause legte Paul Kuszak (44.) nach. Azadi näherte sich zwar mehrfach dem Tor, doch weiterhin, ohne richtig gefährlich zu werden. Es fehlte noch an der Genauigkeit in der Offensive und es war zu merken, dass die Abläufe noch nicht alle funktionierten. Mit dem Treffer von Lukas Schultz (66.) der ins lange Eck traf, war die Messe gelesen. Den Schlusspunkt setzte Tim Schüler (81.) zum 4:0-Endstand. So zeigte Eutin zwei sehr souveräne und abgezockte Auftritt, wodurch sie ins Finale einzogen. Dort treffen sie auf Reinfeld.

Tim Zittlau (Eutin 08) scheiterte zunächst aus elf Metern, doch traf per Nachschuss. Foto: Niklas Runne

Spiel um Platz Fünf

Der Startschuss des Finaltags erfolgt am Sonntagmittag um 12 Uhr. Die beiden Gruppendritten spielen um den fünften Platz. Es kommt zu einem Lübecker Stadtduell zwischen der VfB Lübeck U19 und dem SV Azadi. Zweimal verpassten die Grün-Weißen hauchdünn den Sieg, doch dieser soll nun gegen den punktlosen Verbandsligisten gelingen. Es könnte ein sehr intensives Spiel werden, in dem auf die Hansekicker eine  physisch starke und robuste Mannschaft wartet.

Spiel um Platz Drei

Auch im Spiel um Platz Drei um 14 Uhr kommt es zu einem Stadtderby. Der Gastgeber FC Dornbreite trifft auf den Landesligisten SC Rapid Lübeck. Beide zeigten in den Vorrundenspielen große Defensivprobleme auf, sodass es gut möglich ist, dass die Torflut des Confima-Cups sich fortsetzt. Favorisiert ist dennoch das Team von Kevin Wölk. Doch sie treffen unter anderem auf den besten Scorer des bisherigen Turniers. Ephrem Giesenberg, ehemaliger U17-Bundesligaspieler, traf dreimal und war kaum zu stoppen.

Finale

Das große Finale beginnt um 16 Uhr. Mit Eutin 08 und Preußen Reinfeld treffen zwei Oberligisten aufeinander. Es kommt zum Duell der beiden besten Offensiven des Confima-Cups. Mit acht Toren aus zwei Spielen zeigte sich Preußen Reinfeld sehr torhungrig. Dabei fehlte es teilweise noch an der Genauigkeit vor dem Tor. Beim 7:4-Sieg am gestrigen Freitagabend gegen den SC Rapid ließen sie einige weitere Gelegenheiten liegen. Gegen Eutin werden sie deutlich effektiver sein müssen, denn so viele Chancen werden sie wohl diesmal nicht bekommen. Dies liegt insbesondere an der enormen Abgeklärtheit der Ostholsteiner. Sie stehen hinten kompakt und vorne ist die Jaacks-Elf brandgefährlich. Nur ein Gegentor aus zwei Spielen sprechen eine klare Sprache. Die Rosenstädter sind flexibel und zudem eingespielt. Das macht sie im Endspiel gegen den Titelverteidiger durchaus zum Favoriten.

Im Vorjahr gewann der SV Preußen Reinfeld den Confima-Cup. Foto: Niklas Runne

Der Finaltag im Überblick (Sonntag 14.7.)

VfB Lübeck U19 – SV Azadi (Spiel um Platz Fünf) (12 Uhr)
SC Rapid Lübeck – FC Dornbreite (Spiel um Platz Drei) (14 Uhr)
SV Preußen Reinfeld – Eutin 08 (Finale) (16 Uhr)

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