Pönitz – Am Freitagabend beginnt die neue Spielzeit in der Kreisliga Ost. Während Eutin 08 II und der TSV Gremersdorf bereits am Freitagabend gefordert ist, ziehen die restlichen Teams nach. HL-SPORTS blickt auf den ambitionierten Aufsteiger von der Gildestraße, die SpVgg Putlos, sowie einen Neuling im Osten.
Ambitionen
Der SC Cismar stieg in der vergangenen Spielzeit nach nur einem Jahr Abstinenz, in die Kreisliga wieder auf. Vor allem die stabile Defensive war ein Grund für die schnelle Rückkehr. Mit nur 29 Gegentreffern kassierten sie die mit Abstand wenigsten in der Kreisklasse A. Vorne war man enorm gefährlich, was vor allem an Mittelstürmer Lennard Siebrecht lag, der 19 Saisontreffer erzielte. Damit es diesmal nicht wieder runtergeht hat Trainer Michael Bergmann einige junge Neuzugänge an die Gildestraße gelockt. So kamen unter anderem Verteidiger Paul Schröder (Eutin 08 U19) oder David Liebrecht (TSV Gremersdorf). Doch auch einige erfahrenere Spieler schlossen sich an, wie zum Beispiel Maksim Walter, der nach einem Jahr aus Schönwalde zurückkehrte. Für viele sind die Ostholsteiner ein Geheimfavorit. Sie sind durchaus ambitioniert, denn sie haben nicht nur einen großen, sondern auch starken Kader. Trainer Bergmann sagte zu HL-SPORTS über die Zielsetzung: „Ich will mindestens den Klassenerhalt, traue meiner Mannschaft aber viel zu. Alles hängt davon ab, ob der Kader weitestgehend zur Verfügung steht oder wir viele Ausfälle haben werden. Ich strebe eine vordere Platzierung an. Wir werden schnell sehen, ob das realistisch ist.“ Das man durchaus mit auch höherklassigen Teams mithalten kann, das zeigten auch die Testspiele. Gegen die SG Oldenburg/Göhl gewannen sie mit 5:2. Es war ein starker Auftritt, in dem man trotz einiger fehlender Stammspieler, sowie zwei Trainingseinheiten zuvor, sich belohnte. Hervorgehoben hat Trainer Bergmann den jungen Bennet Kern, der aus der U19 kam. Gegen die SG Sarau/Bosau, einen weiteren Verbandsligisten, musste der Aufsteiger vor allem in der Defensive rotieren. Dies machte sich auch bemerkbar, sodass es ein frühes Gegentor gab. Anschließend stellte der Coach um, was besser funktionierte. Direkt nach Wiederbeginn war es Kern der zum Ausgleich traf. Der Gegner fand schnell wieder zu ihrem Spiel und belohnte sich am Ende. Es gab eine 2:3-Pleite für den SCC, bei der der ehemalige Stützpunkttrainer noch Verbesserungspotenzial sah.
Durschnittliche Vorbereitung
Im „Meister der Meister“-Pokal folgte das erste Pflichtspiel. Am Ende war es zwar eine 1:4-Pleite, doch sie spielten teilweise auf Augenhöhe mit. Entscheidend waren auch die Wechsel, denn die Kräfte schwanden bei einigen Stammspielern. Gegen den SV Heringsdorf im Kreispokal war es eine ziemliche Herausforderung. Der Gegner war nicht da und es galt die Spannung hochzuhalten und den Fokus nicht zu verlieren. Das litt durch den 40 Minuten spätere Anschluss enorm. Gegen neun Heringsdorfer (später kam noch ein zehnter) haben sie sich enorm schwergetan. Der Gegner stand fast nur im eigenen Strafraum, sodass kaum Gegenwehr ausging. Durch viele hohe Bälle beraubten sie sich ihrer Torgefahr. Erst als es flacher und genauer wurde, kam auch die gewohnte Zielstrebigkeit wieder zurück. Es wurde ein 7:0-Sieg unter schwierigen Umständen. Trainer Michael Bergmann zog ein Fazit zur Vorbereitung: „Die Vorbereitung bewerte ich durchschnittlich. Es gibt immer viele Absagen wegen Urlaub und Arbeit. Diese Probleme haben andere Teams sicher auch, ist aber immer ärgerlich.“ Die Ostholsteiner testeten nur gegen Verbandsligisten, was für einen Kreisligaaufsteiger schon ziemlich ungewöhnlich ist. Gerne hätten sie auch gegen unterklassige Teams getestet, allerdings stellte sich dies als schwierig heraus. Das Pokalspiel in Heringsdorf war unter den Umständen nur schwer zu bewerten und ein geplanter Test am Dienstagabend gegen den TSV Dannau, wurde vom Gegner abgesagt. Eine optimale Vorbereitung sieht also etwas anders aus, dennoch konnte der Trainer einige Erkenntnisse sammeln. Als Gewinner der Vorbereitung lassen sich durchaus Youngster Bennet Kern und Nils Arnhold bezeichnen. Beide zeigten gute Auftritte, sowie Qualitäten vor dem Tor. Der Aufsteiger kann auf einen sehr großen Kader zurückgreifen. Dieser fasst über 25 Spieler, doch zuletzt fehlten noch einige. Zu diesen gehört unter anderem Drilon Mehmeti, der in der Planung des Trainers eine gute Rolle spielt. Ebenfalls ein wichtiger Faktor beim Aufsteiger ist der neu berufene, spielende Co-Trainer Kai Konrad. Dieser bringt Erfahrung beziehungsweise Führungsqualitäten mit auf den Platz und ist der verlängerte Arm des Trainers. Vor allem bei der Entwicklung der zahlreichen jungen Spieler ist er sehr wichtig für die Mannschaft von der Gildestraße.
Starkes Anfangsprogramm
Die ersten Wochen sind direkt wegweisend für den SC Cismar. Am kommenden Sonntag empfangen sie mit dem TSV Lensahn einen starken Gegner. Der Verbandsligaabsteiger von 2023, hatte zwar eine schwierige Saison hinter sich, allerdings zeigte in der Rückrunde teilweise was in ihnen steckt. Auch die Sommervorbereitung verlief eher positiv. Im ersten Auswärtsspiel gastiert der Aufsteiger bei der SG Insel Fehmarn. Dort bekommen sie es mit einem gestandenen Kreisligisten zu tun, der in der Vorbereitung mit einem 3:0-Sieg gegen Gremersdorf überzeugte. Anschließend warten schon zwei potenzielle Teams aus dem oberen Tabellenmittelfeld auf die Bergmann-Elf. Zunächst empfangen sie Eutin 08 II unter Flutlicht, bevor der SG Kühren gastiert. Es ist also durchaus ein strammes Anfangsprogramm für den ambitionierten Meister der vergangenen A-Klassensaison.
Neuer Coach, neue Spieler
Die SpVgg Putlos zeigte in der vergangenen Saison zwei verschiedene Gesichter. In der Hinserie lieferte man sich relativ lange einen Zweikampf mit dem späteren Meister Oldenburg/Göhl, doch in der Rückrunde lief es deutlich stockender. Der Hauptgrund dafür waren die vielen Ausfälle, die kaum zu kompensieren waren. Der schmerzhafteste dabei war wohl der von Mats Burmeister, der in der Hinserie noch der beste Torschütze war, nach der Winterpause allerdings nicht mehr zum Einsatz kam. Mittlerweile verließ er die SpVgg in Richtung Oldenburg, wo er beim Verbandsligaaufsteiger SGOG die Schuhe schnürt. Nun stand ein kleiner Umbruch im Sommer an der Strandstraße an. Mit dem Abschied von Trainer Wolfgang Ruge endete eine Ära und ein neuer Mann übernahm das Zepter. Benjamin Berger, spielte zuletzt noch selbst für die Ostholsteiner, heißt der neue Mann. Mit ihm kamen auch einige Neuzugänge an die Strandstraße. Zu diesen gehören unter anderem Radouan El Majbouri der bereits Verbandsligaerfahrung aufweist, sowie Alae Naji, die beide vom SV Heringsdorf kamen. Für den Sturm kam neben Naji mit Hannes Görtz ein weiterer Offensivmann. Die Verstärkungen klingen also durchaus vielversprechend.
Zufriedenheit
Zur Vorbereitung zeigte sich der Cheftrainer ziemlich zufrieden. Zwar gab es zum Auftakt eine 2:3-Pleite gegen die SG Oering/Seth, doch zu diesem Zeitpunkt wurde noch keine Trainingseinheit verbucht. Dennoch war es ein durchaus positiver Auftritt gegen den Verbandsligisten. Es folgten zwei deutliche Siege gegen den SV Schashagen-Pelzerhalen (4:0) und den ETSV Fortuna Glücksstadt II (7:0) in denen die Offensive sich als funktionierend herausstellte. Gegen Rot-Schwarz Kiel II gab es ebenfalls einen Sieg (2:1), doch besonders die zweite Hälfte bot noch Luft nach oben. Komplettiert wurden die Testspiele gegen den SC Kaköhl. Mit sehr viel Ballbesitz und Spielkontrolle gegen eine kompakte Defensive hatte Putlos Probleme. Eher selten wurde es so richtig gefährlich. Hinten erwies man sich als sehr Konteranfällig, sodass die Generalprobe vor dem Pokalspiel mit 0:2 verloren wurde. Man bekam die Schwächen aufgezeigt, an denen noch gearbeitet werden musste. Mit der SVG Pönitz kam im Pokal am vergangenen Sonntag ein echter Brocken auf die SpVgg zu. Putlos stand hinten kompakt und zwang den Gegner zu Geduld. Erst ein Freistoß führte zur Führung des Favoriten. Nach vorne ging sehr wenig, den Kontermöglichkeiten wurden ihnen nur selten geboten. Am Ende war es eine deutliche 0:5-Pleite gegen einen starken Gegner. Dies kam auch durch eine Menge Ausfälle zustande. Mit Raphael Gradert verletzte sich ein Neuzugang im Testspiel gegen den SV Schashagen-Pelzerhaken, doch auch auf weitere Offensivspieler musste der Coach verzichten. Torjäger Marten Ruge fehlte bereits die gesamte Vorbereitung und absolviere noch kein Spiel in der neuen Saison und auch in der Defensive fehlten einige. Dies ist ein kleiner Wermutstropfen einer zufriedenstellenden Vorbereitung. Berger sagte zu dieser: „Der Stand der Vorbereitung ist gut. Wir haben immer reichlich Leute beim Training, sie haben Lust, sie arbeiten intensiv und saugen alles wie ein Schwamm auf.“ Die Stimmung scheint ebenfalls sehr positiv unter dem neuen Chef zu sein. Als einen der Gewinner der Vorbereitung lässt sich wohl Neuzugang Hannes Görtz beschreiben. Der aus Oldenburg gekommene Mittelstürmer hat seine Torjägerqualitäten mit fünf Treffern in den Testspielen unter Beweis gestellt.
Das erste große Ziel
Auf die SpVgg kommt eine durchaus schwierige Saison zu. Die Kreisliga Ost scheint in diesem Jahr nochmals stärker geworden zu sein, sodass vor allem im Aufstiegskampf gleich mehrere Teams mitspielen könnten. Zur Marschrichtung sagte der Cheftrainer: „Unsere Zielsetzung besprechen wir in der kommenden Woche gemeinsam. Wir sind aber nur ein kleiner Dorfverein und das erste große Ziel ist immer der Klassenerhalt. Wir wollen uns weiterentwickeln. Für viele ist es erst das zweite Jahr Kreisliga.“ Zum Auftakt in die neue Spielzeit gastieren sie am kommenden Sonnabend um 16 Uhr bei der SG Insel Fehmarn. Diese zeigten zwar starke Auftritte in den Testspielen, doch schieden nach einem 2:5 gegen den SV Hansühn überraschend aus dem Pokal aus. Im zweiten Spiel empfängt die SpVgg die SG Kühren. Diese gehören mit zum erweiterten Favoritenkreis. Es wartet ein Gastspiel bei der FT Preetz, bevor mit dem ASV Dersau ein weiterer Favorit gastiert. Das Anfangsprogramm ist also alles andere als einfach, gerade wenn man an die Ausfälle der vergangenen Wochen denkt. Dennoch kann man der SpVgg eine gute Rolle zutrauen.
Ein Neuling mit vielen Stärken
Die SVG Pönitz II lässt sich ziemlich schwer einschätzen. In der vergangenen Spielzeit gingen sie noch in der Kreisliga Südost an den Start. Diese ist die vermeintlich stärkere, in der man sorgenfrei im Mittelfeld abschloss. Hinter der Verbandsliga-Reserve liegen sehr erfolgreiche Jahre. Aus der Kreisklasse B marschierte man bis in die Kreisliga, wo man vergangenes Jahr debütierte. Die Stärke der SVG ist definitiv die mannschaftliche Geschlossenheit. Es harmoniert sehr im Team und auch die Trainingsbeteiligung war in der Vergangenheit regelmäßig sehr hoch. Doch sie haben auch einiges an individueller Qualität. Mit Hendrik Koep verfügt man über einen erfahrenen Verteidiger, der unter anderem in der Jugend des Hamburger SV spielte. Doch auch im Herrenbereich weist der 35-Jährige höherklassige Erfahrungen auf. So stand er in 13 Partien für den VfB Lübeck in der Regionalliga Nord auf dem Platz. Doch damit nicht genug, haben sie mit Colin Ebeling einen echten Topstürmer. Bereits in der Landesliga für den Sereetzer SV zeigte der 26-Jährige seine Torgefahr. Im vergangenen Jahr war der Torjäger mit 18 Saisontoren der beste Torschütze seiner Mannschaft. Die Mannschaft von Steven Tion hat also durchaus die Qualität ein paar ernste Worte in der kommenden Spielzeit mitzureden. In den vergangenen Jahren ging es stetig bergauf für Pönitz II, dieser Trend soll nun fortgesetzt werden. Trainer Tion sagte zu HL-SPORTS: „Unsere Zielsetzung ist eine bessere Saison als letztes Jahr zu spielen, da wir uns stetig verbessern wollen.“
Sorgen in der Vorbereitung
Die Vorbereitung hätte wohl durchaus besser laufen können bei der SVG. Massive Personalsorgen plagten sie, sodass sogar ein geplantes Vorbereitungsturnier abgesagt werden musste. Der Trainer sagte dazu: „Die Vorbereitung läuft schleppend, durch den unnötig frühen Saisonstart hatten wir ja kaum Pause, sodass viele Spieler ihre Verletzungen aus der letzten Saison nicht richtig auskurieren konnten und natürlich viele wegen der Urlaubszeit unterwegs sind. Wir machen das Beste draus.“ Nach dem Trainingsauftakt am 28.6. folgte ein kleines Turnier in Bad Schwartau. Dort gab es gegen den SV Hamberge II (3:1), sowie den VfL Bad Schwartau (5:1) deutliche Siege, doch gegen den TSV Kücknitz (1:4) eine ziemlich deutliche Niederlage. Gegen den Ligakonkurrenten TSV Lensahn war es eine erneut deutliche Niederlage. Sie fanden gegen einen tiefstehenden Gegner kaum Lösungen nach vorne und hinten wurde die Tion-Elf immer wieder ausgekontert. Zehn Tage später folgte der letzte Test vor den Pflichtspielauftakt. Beim TSV Pansdorf III gastierten sie gegen einen Aufsteiger in die Kreisklasse A. Es war ein 4:0-Sieg des Kreisligisten.
Startprogramm
Den Ligaauftakt bestritt die SVG Pönitz II am Sonnabend gegen die FSG Wardersee. In dieser Partie sind sie durchaus der Favorit. Anders sieht es in der Folgewoche auf, denn dort empfängt man im zweiten Heimspiel in Folge den TSV Gremersdorf. Es folgen Partien gegen den TSV Klausdorf II (A), SG Insel Fehmarn (H) und Eutin 08 II (A). Es ist ein ziemlich durchschnittliches Startprogramm für die Ostholsteiner.