Ziethen – Das Kreispokal-Spiel zwischen SSV Ziethen und Borussia Möhnsen aus der Vorwoche hatte einen sehr faden Beigeschmack. Grund dafür ist ein Faustschlag eines Spielers der Hausherren gegen einen Möhnsener. Der trug Verletzungen davon und musste sich in ärztliche Behandlung begeben.
„Sicherungen durchgebrannt“
Aus dem SSV heraus heißt es gegenüber HL-SPORTS: „Einem unserer Spieler sind leider die Sicherungen durchgebrannt und er hat seinen Gegenspieler einen Faustschlag versetzt. Der Schiedsrichter und auch viele andere haben dies in dem Moment nicht mitbekommen, weil das Spiel ganz woanders stattgefunden hat. Durch die Kamera von Möhnsen konnte die Situation auch bildlich festgehalten werden. Eigentlich ist dieser Spieler einer der ruhigsten auf und neben dem Platz und ein sehr fairer Sportsmann. Ihm tut die Aktion leid und er hat sich mittlerweile bei allen Beteiligten entschuldigt. Nichtsdestotrotz wird er alle rechtlichen Konsequenzen für seine Taten übernehmen müssen. Der Spieler ist momentan beim SSV Ziethen suspendiert und darf nicht weiter am Spielbetrieb teilnehmen. Zusätzlich läuft eine Strafanzeige gegen ihn durch das Opfer. Durch so eine Aktion ist die gute Arbeit der letzten Jahre natürlich zunichte gemacht worden. Wir als SSV bedauern dies natürlich sehr und wünschen dem Betroffenen Spieler nur das Beste.“
„Trainer der Gastgeber entschuldigte sich am Abend“
Die Borussen teilten nach dem Spiel öffentlich mit: „Auch zwei Tage nach dem Sieg im Elfmeterschießen beim SSV Ziethen sitzt der Schock des Erlebten noch tief. Worte zum Spiel zu finden ist aufgrund der Szenen nicht leicht und wir werden auch keine finden. Wir können nur Stolz sein, mit welcher Disziplin unsere Mannschaft ruhig geblieben ist, auch wenn das Ausmaß allen erst nach Auswertung der Videobilder bewusst geworden ist. Unserem geschädigten Spieler wünschen wir gute Besserung und alles Gute – alle stehen hinter Dir. Rassige Zweikämpfe, Emotionen oder auch mal ein blöder Spruch – all das gehört zu unserem geliebten Fußball dazu. Aber Gewalt hat keinen Platz auf dem grünen Rasen, wir hoffen, so etwas nie wieder erleben zu müssen. Der Trainer der Gastgeber entschuldigte sich am Abend des Spiels und am Folgetag bei unserer Mannschaft, eine Entschuldigung anzunehmen fällt aktuell noch schwer.“
Song „für den SSV“
Am Sonnabend gab es dann einen Post auf den Ziethener Social Media-Kanälen. Dort wurde das Trikot des Täters im Kreise der Mannschaft in die Kamera gehalten. Zudem ist in dem Post pikanterweise der Song “für den SSV“ der Band “Z.D.B.“, die den Song schrieb zu hören. „In Ziethen wird’s nicht leicht… Angriff, kämpfen, siegen…“ ist eine Textpassage daraus. Z.D.B. ist die Abkürzung für “Zack die Bohne“. „Die Gründungsmitglieder kommen ehemals aus Ziethen oder haben für den SSV gespielt. Die SSV-Songs wurden zum 40-jährigen Jubiläum des SSV vor genau zehn Jahren erfunden/entworfen“, heißt es aus SSV-Kreisen.
Unglücklich vielleicht, allerdings vermutlich nicht abwertend gegenüber dem Opfer gemeint. Das SSV-Team wollte mutmaßlich nur die Verbundenheit zum eigenen Spieler nach außen tragen, der aktuell Konsequenzen aus seinem Handeln tragen muss.
„Um Entschuldigung gebeten“
Stephan Westermann, Vorsitzender des SSV Ziethen sagt zu HL-SPORTS: „Der Vorstand des SSV Ziethen verurteilt selbstverständlich jegliche Gewalt, vor allem im Sport. Der Vorstand des Vereins hat deswegen auch bei Borussia Möhnsen um Entschuldigung gebeten und wünscht dem verletzten Spieler der Borussia Möhnsen zunächst gute Besserung und alles Gute. Der bedauerliche Vorfall kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Trotzdem ist es dem SSV Ziethen wichtig auch darauf hinzuweisen, dass die medial veröffentlichten Videoaufnahmen nur Ausschnitte vom gesamten Spiel und natürlich nur von diesem Moment zeigen, jedoch nicht die möglicherweise vorherigen Momente, die eventuell die Gründe für den Vorfall zeigen und damit das Verhalten des Spielers relativieren könnten. Trotzdem ist der Faustschlag nicht gerechtfertigt. Des Weiteren ist wichtig klarzustellen, dass es sich um einen bedauerlichen Einzelfall gehandelt hat und auf keinen Fall dazu führen darf, den SSV Ziethen in Gänze oder alle Sportler und Sportlerinnen beim SSV Ziethen unter eine Generalverurteilung der Gewaltbereitschaft zu stellen. Viele, auch junge Erwachsene, machen im Verein gute ehrenamtliche Arbeit und verdienen es nicht wegen eines Einzelfalls so dargestellt zu werden.“
Zwei Aufstiege in Folge
Übrigens: Die Ziethener wären fast als Gewinner der Partie hervorgegangen. Bis zur 94. Minute führte man, kassierte dann noch den Ausgleich und unterlag im anschließenden Elfmeterschießen. Doppelt bitter also für den Club aus der Kreisklasse A, der gerade erst zwei Aufstiege in Folge meisterte. Im Testspiel am vergangenen Freitag gewann man beim Kreisoberligisten Schwarz-Weiß Gallin locker mit 4:1. Dabei gab es nur eine Gelbe Karte für den SSV. Der suspendierte Spieler war nicht dabei.
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