Norderstedt – Ein Unentschieden wurde es im “Stadion-Derby“ von Norderstedt zwischen dem FC St. Pauli II und “Gast“ FC Eintracht. Ersin Zehir brachte die Segeberger per Strafstoß in der 38. Minute in Führung und lange sah es nach dem dritten Saisonsieg für den Tabellendritten aus, doch zwei Minuten vor Schluss glich Mahncke für die Kiez-Reserve aus. Punkteteilung, doch die Begegnung hatte noch mehr zu bieten.
„Sehr viel Herz und Bereitschaft“
FCE-Coach Jean-Pierre Richter zog bei HL-SPORTS folgendes Fazit: „Zuallererst wünsche wir dem verletzten Pauli-Keeper beste Genesung. Sicherlich ein emotionales und leidenschaftliches Spiel. Wir bleiben ungeschlagen und haben in doppelter Unterzahl sehr viel Herz und Bereitschaft dafür aufgebracht. Leider uns aber mit den Platzverweisen selbst geschadet als bis vorm Spiel fairste Team der Liga. Acht Punkte aus vier Spielen sind sehr ordentlich und das Team hat sich diesen guten Saisonstart auf hart erarbeitet.“
Schwere Aufgabe für Horney
Von Anfang an war das Spiel geprägt von Nickligkeiten, Unsportlichkeiten und Diskussionen. Warum konnten die Verantwortlichen beider Vereine auch im Nachgang nicht sagen, schließlich haben beide Seiten eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Damit machte man es dem Schiedsrichtergespann um Giulio Horney (Werder Bremen) von Anfang an unglaublich schwer – und überspannte dessen großzügige lange Leine maßlos.
Böse Sache
Eine hässliche Szene gab es in der 64. Minute, als Nick Selutin mit gestrecktem Bein in eine Flanke hineinsprang und den herausstürzenden St. Pauli-Torhüter Kevin Jendrzej am Kopf traf. Sofort entschuldigte sich der Norderstedter beim gegnerischen Schlussmann, doch der Schaden war angerichtet. Auf dem Spielfeld eskalierte es nun völlig, alle St. Paulianer stürmten auf Selutin zu, es ging im Strafraum hin und her. Das Schiedsrichtergespann zog sich zur Beratung zurück und verteilte gleich zwei Platzverweise. Dem bereits gelb verwarnten Selutin kam dabei zugute, dass es zweifellos keine Absicht war, so dass der Unparteiische es bei einer Gelben Karte beließ und ihn „nur“ mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Zudem musste auch der zur Halbzeit eingewechselte Norderstedter Luis Coordes das Spielfeld verlassen – er sah wegen einer Tätlichkeit gegen Mahncke glatt rot.
Mahncke gleicht aus und Staugaard fliegt auch
Es ging weiter und die Eintracht hatte noch die Möglichkeit die Führung auszubauen, doch Peer Mahncke (88.) zum 1:1-Endstand. St. Paulis Emil Staugaard (91.) sah in der Nachspielzeit wegen wiederholten Foulspiels ebenfalls die Ampelkarte. Nach 97 Minuten war der Spuk vorbei und die Partie beendet.
Krise in Oldenburg
Ein Blick auf die restlichen Spiele vom Wochenende machte vor allem die Fans des VfB Oldenburg maßlos ratlos. 0:3 verlor ihre Mannschaft bereits am Freitag zuhause gegen Aufsteiger Kickers Emden. Ob sich Fuat Kilic noch lange am Marschweg als Trainer hält, werden die kommenden Tage zeigen. Vier Spiele und nur ein Sieg, dafür aber drei Niederlagen, könnten auf eine Trennung für den Meisterfavoriten hinauslaufen. Zudem steht Sebastian Schachten als Sportliche Leiter vermutlich ebenfalls auf der Kippe. Übrigens: Im Landespokal unterlagen die Oldenburger bereits vor anderthalb Wochen gegen die Ostfriesen im Elfmeterschießen. Der VfB taumelt aktuell und ist mit drei Punkten eher Richtung Tabellenkeller unterwegs, statt zurück in die 3. Liga.
Havelse und Flensburg vorne
Dafür überrascht der TSV Havelse weiter und steht mit vier Siegen ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Die Garbsener deklassierten den Hamburger SV II mit 6:0 auf dessen eigenen Platz – oder besser gesagt im Stadion Hoheluft, das schon vom FC Teutonia Ottensen genutzt wird. Der FCT hingegen unterlag im DFB-Pokal mit 1:3 vor 6.487 Zuschauern am Millerntor Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98. In der Liga macht zudem Weiche Flensburg wieder von sich reden. Der Club von der dänischen Grenze besiegte den SSV Jeddeloh mit 4:1 und ist Zweiter. Am Mittwoch kommt es zum Schleswig-Holstein-Duell beim VfB Lübeck (2:2 gegen Holstein Kiel II).
Der 4. Spieltag (16. – 18.8.)
VfB Oldenburg – Kickers Emden 0:3
Weiche Flensburg – SSV Jeddeloh 4:1
VfB Lübeck – Holstein Kiel II 2:2
Hamburger SV II – TSV Havelse 0:6
FC St. Pauli II – Eintracht Norderstedt 1:1
Werder Bremen II – Phönix Lübeck (verlegt noch ohne Termin)
SV Todesfelde – Teutonia Ottensen
SV Drochtersen/Assel – Bremer SV
BW Lohne – SV Meppen (4.9.)
Die Tabelle
| 1. | TSV Havelse | 4 | 14 : 4 | 12 |
| 2. | SC Weiche Flensburg | 4 | 10 : 4 | 10 |
| 3. | Eintracht Norderstedt | 4 | 5 : 2 | 8 |
| 4. | BSV Kickers Emden | 3 | 5 : 1 | 7 |
| 5. | VfB Lübeck | 3 | 5 : 3 | 7 |
| 6. | SSV Jeddeloh | 3 | 5 : 5 | 6 |
| 7. | BW Lohne | 3 | 4 : 2 | 5 |
| 8. | SV Werder Bremen II | 3 | 7 : 6 | 4 |
| 9. | Bremer SV | 3 | 6 : 5 | 4 |
| 10. | 1. FC Phönix Lübeck | 2 | 3 : 3 | 3 |
| 11. | Holstein Kiel II | 4 | 5 : 7 | 3 |
| 12. | VfB Oldenburg | 4 | 6 : 10 | 3 |
| 13. | SV Drochtersen/Assel | 3 | 1 : 2 | 2 |
| 13. | SV Meppen | 3 | 1 : 2 | 2 |
| 15. | FC St. Pauli II | 3 | 2 : 5 | 1 |
| 16. | Teutonia 05 Ottensen | 3 | 4 : 9 | 1 |
| 17. | SV Todesfelde | 3 | 1 : 4 | 0 |
| 18. | Hamburger SV II | 3 | 0 : 10 | 0 |
FC St. Pauli und Holstein Kiel in der Bundesliga: Wie beenden die beiden Nordclubs die Saison?
- Beide Teams steigen ab (35%, 385 Votes)
- Nur St. Pauli entgeht dem Abstieg (28%, 300 Votes)
- Beide schaffen den Klassenerhalt (14%, 156 Votes)
- Nur Holstein bleibt drinnen (9%, 102 Votes)
- Ist mir egal (5%, 53 Votes)
- Holstein Kiel wird Meister (3%, 29 Votes)
- FC St. Pauli holt den Titel (3%, 28 Votes)
- Nur St. Pauli schafft es in die europäischen Wettbewerbe (1%, 13 Votes)
- Ich habe keine Ahnung (1%, 11 Votes)
- Beide kommen ins Internationale Geschäft (0%, 4 Votes)
- Nur Holstein bleibt qualifizierst sich für den Europapokal (0%, 4 Votes)
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