HSV: Nordduell bei Hannover 96 – Rotation in der Spitze und ein Transfer so gut wie fix

Wie spielt Baumgart im Sturm?

Ransford Königsdörffer (HSV). Archivfoto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Das 112. Nordduell steht für den Hamburger SV am Freitag um 18.30 Uhr bei Hannover 96 an. Die beiden buhlen um die Aufstiegsplätze in der 2. Bundesliga, denn die Gäste scheiterten bereits sechsmal in Folge knapp. Die Niedersachsen versuchen es fünfmal in hintereinander, spielten nämlich zuletzt noch ein Jahr länger in der Bundesliga als die Rothosen. Hier waren die Endplatzierungen nach dem Abstieg aus dem Oberhaus allerdings deutlich schlechter in den vergangenen Spielzeiten. Diese Saison will man wieder angreifen und steht nach zwei Partien mit einem Sieg sowie einem Unentschieden punktgleich mit dem Nordrivalen von der Elbe in der Tabelle da.

Pokal-Aus: Leitl mahnt Mannschaft

Der Stress hinter den Kulissen um Martin Kind (HL-SPORTS berichtete) lässt die 96 auf dem Platz kalt. Gegen Jahn Regensburg gab es einen 2:0-Erfolg am ersten Spieltag und bei Aufsteiger Preußen Münster ein torloses Unentschieden. Im DFB-Pokal flog man allerdings raus, unterlag Drittligist Arminia Bielefeld 0:2. Cheftrainer Stefan Leitl gab danach zu verstehen, dass man „die ersten 15 bis 20 Minuten komplett verpennt“ habe. „Wenn du so spielst, wie wir es heute gemacht haben, ist es bei einem ambitionierten Drittligisten wie Bielefeld nicht möglich, dass wir weiterkommen. Wir sollten nicht vergessen, dass Fußball ein Lauf- und Kampfsport ist und dass wir an unser Limit kommen müssen, um Spiele zu gewinnen“, erinnerte er seine Spieler öffentlich.

„Ich habe in den beiden Ligaspielen eine wirklich sehr gute Mannschaft gesehen“

Hamburgs Chefcoach Steffen Baumgart sah genau hin und meint über die Hannoveraner: „Das Bielefeld-Spiel außen vorgelassen ist Hannover 96 sehr gut in die Saison gestartet. Sie haben ebenso wie wir vier Punkte, noch kein Gegentor kassiert und fußballerisch in beiden Spielen sehr gute Ansätze gezeigt. Die Bewertung, die von außen herangetragen wird, hat mit der Mannschaft nichts zu tun. Ich habe in den beiden Ligaspielen eine wirklich sehr gute Mannschaft gesehen. Hinzu kommt, dass Stefan Leitl in seinem dritten Jahr in Hannover ist und immer die Ruhe bewahrt hat.“

Baumgart will nachlegen

„Ich erwarte, dass beide Mannschaften gewinnen und ihre Form bestätigen wollen. Wir sollten das Pokalaus von Hannover wirklich nicht überbewerten, sondern die ersten beiden Spiele und Hannovers Ansätze im Blick haben. Wir müssen unsere beste Leistung bringen, um dort nicht nur zu punkten, sondern auch zu gewinnen. Wir müssen hierbei über 90 Minuten Dinge besser machen als zuvor. Es reicht, nicht nur eine Hälfte gut zu spielen. Wir müssen das über 60, 70, 80 Minuten tun. Da wollen wir uns hin entwickeln“, blickt der 51-Jährige auf die Begegnung am Freitag.

Nemeth vor Abschied

Dabei muss er auf Bakery Jatta, Jean-Luc Dompe und Daniel Elfadli (alle verletzt) verzichten. Ebenfalls wohl gar nicht mehr dabei dürfte Andras Nemeth sein. Der ungarische Nationalstürmer steht vor einem Wechsel zu Liga-Konkurrent Preußen Münster. Am Freitag soll dort die Unterschrift erfolgen. Der 21-Jährige hat keine Chance hinter Robert Glatzel, Davie Selke und Ransford Königsdörffer. Ob es sich um eine Leihe oder einen Kauf handelt, war noch nicht klar.

Andras Nemeth wird den Hamburger SV wohl verlassen. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Dreigestirn gemeinsam auf dem Platz?

Diese drei Angreifer dürfte man in Hannover vielleicht sogar wieder gemeinsam auf dem Platz sehen. Königsdörffer ist gesetzt, könnte allerdings auf den Flügel ausweichen, weil Selke möglicherweise von Beginn an im Zentrum startet. Dazu ist “Bobby“ Glatzel wieder soweit fit, dass er eine Halbzeit spielen dürfte.

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Trainer fordert mehr Mut

„Wir sind immer noch am Anfang der Saison. Was heute als Lösung erscheint, kann morgen ad acta gelegt sein. Wir wollen den Jungs Sicherheit geben in unserem Spiel. Wir wollen in vielen Situationen die Kontrolle haben, dem Gegner wenig Tormöglichkeiten geben und uns gleichzeitig selbst Torchancen erarbeiten. Wenn man das Spiel in Meppen sieht, dann war es gut, dass wir nicht aufgehört haben, sondern bis zum Ende versucht haben, Tore zu erzielen. Wir hatten in beiden Ligaspielen die Möglichkeiten, früher noch mehr Tore zu machen. Dafür waren wir nicht mutig genug. Es ist ein Entwicklungsschritt, den wir gern machen wollen: mutiger bis zum Ende sein, unabhängig von dem Ergebnis. Das ist ein Prozess, der über das ganze Jahr hinweg immer läuft“, so Baumgart in der Pressekonferenz am Mittwoch über die eigene Form.

Königsdörffer mit Mega-Solo

Das Nordduell verspricht einiges, denn die vergangenen Aufeinandertreffen hatten meist Überraschungen zu bieten. In der Vorsaison gab es jeweils Auswärtssiege für beide Clubs. Davor gewannen die Hamburger beide Spiele. In Hamburg gab es eine klare 6:1-Angelegenheit für die Hausherren. Im Hinspiel traf Könisgdörffer nach einem spektakulären Solo zum 2:1-Siegtor in der Nachspielzeit. Die damals 25.000 mitgereisten Gästefans waren danach in Extase.

Hamburger Logo auf Hannover-Rasen

Vielleicht freuen sie sich dieses Mal erneut, denn der Rasen im Stadion dürfte vielleicht noch einige Spuren von “heimischer“ Substanz haben. Die Hamburg Sea Devils spielten vor drei Wochen in Hannover. Nur etwas mehr als 8.000 Zuschauer kamen, doch die sahen einen bunten Rasen – wie es im Football so üblich ist. Das Problem war: Die “Seeteufel“ hatten einen “Freifahrtschein“, was die Bemalung angeht. Beim Heimspiel der 96er gegen Regensburg war der Untergrund fast nicht zu gebrauchen. Die Reste könnten am Freitag noch zu sehen sein. Abwarten…

Wer schafft den Klassenerhalt in der Oberliga?

  • SV Eichede (24%, 213 Votes)
  • Oldenburger SV (20%, 172 Votes)
  • SV Preußen Reinfeld (19%, 170 Votes)
  • Eutin 08 (18%, 158 Votes)
  • FC Dornbreite (11%, 95 Votes)
  • VfB Lübeck II (8%, 70 Votes)

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Der 3. Spieltag (23. – 25.8.2024)

Karlsruhe – Elversberg (Fr., 18.30 Uhr)
Hannover – Hamburg
Fürth – Paderborn (Sa., 13 Uhr)
Berlin – Regensburg
Münster – Kaiserslautern
Köln – Braunschweig (20.30 Uhr)
Darmstadt – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Magdeburg – Schalke
Ulm – Düsseldorf

Die Tabelle

1.SC Paderborn 0725 : 26
2.SpVgg Greuther Fürth25 : 34
3.1. FC Magdeburg23 : 14
4.Fortuna Düsseldorf22 : 04
4.Hannover 9622 : 04
6.1. FC Kaiserslautern24 : 34
7.Hamburger SV23 : 24
7.Karlsruher SC23 : 24
9.FC Schalke 0426 : 43
10.1. FC Nürnberg25 : 43
11.SSV Jahn Regensburg21 : 23
12.SV 07 Elversberg22 : 22
13.1. FC Köln23 : 41
14.Hertha BSC22 : 31
15.SC Preußen Münster21 : 31
16.SSV Ulm 184621 : 30
17.SV Darmstadt 9821 : 50
18.Eintracht Braunschweig22 : 80
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