HSV: …und wieder eine spannende Woche – toxische Kombination im Volkspark

Meffert oder nicht Meffert – Hertha BSC verliert Torjäger

HSV-Trainer Steffen Baumgart. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Wann ist eigentlich mal nichts los beim Hamburger SV? Eines ist klar: Der frühere Dino der Bundesliga ist nach wie vor ein Schwergewicht im deutschen Fußball. Wenn es sportlich läuft, gibt es irgendetwas anderes, was im Volkspark für Diskussionsstoff sorgt. Aktuell kann gibt es sogar wieder einmal die toxische Kombination aus beidem.

Platz zwölf, na und?

Drei Spiele sind in der 2. Bundesliga absolviert und die Rothosen stehen auf Platz zwölf. Steffen Baumgart sprach vor der Saison vom Aufstieg. Noch ist natürlich nichts verloren, denn das Führungsquintett an der Tabellenspitze liegt nur drei Punkte vor dem HSV. Eine reine weiße Weste hat also niemand mehr im Unterhaus. Trotzdem ist Nervosität im Volkspark angesagt. Doch warum überhaupt?

Konkurrenz nah beieinander

Der 1. FC Köln, Schalke 04 und Hertha BSC haben, wie die Hamburger, ebenfalls vier Punkte auf dem Konto. Gegen die Kölner und Schalker spielte man bereits. Ein Sieg und ein Unentschieden sprangen dafür für das Baumgart-Team heraus. Die Niederlage beim aktuellen Tabellendritten Hannover 96 war zwar unnötig und sicherlich vermeidbar, doch die Niedersachen gelten ebenfalls als Favoriten auf eine der vorderen Ränge in der 2. Liga.

Aufsteiger kommen

Jetzt wird es interessant, denn der HSV hat es in den kommenden Wochen mit den Aufsteigern Preußen Münster und Jahn Regensburg zu tun. Beide empfängt man zuhause, dann geht es zum 1. FC Kaiserslautern. Eines muss klar sein: Drei Siege sind hier die Vorgabe. Klappt das nicht, dürfen die Kritiker lauter werden. Gewinnt man alle drei Begegnungen, dann können die Stimmungsmacher einpacken. Achtung: Gegen die Aufsteiger des Vorjahres gab es Niederlagen.

Jonas Meffert (Hamburger SV) am Ball. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Unruhe wegen Meffert

Doch nicht nur die drei Ergebnisse sorgen für leichte Unruhe. Viel erschreckender ist ein angebliches Angebot von Hull City, dem neuen Club von Ex-Trainer Tim Walter, für Jonas Meffert. Der Mittelfeldspieler der Rothosen ist einfach nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Erst sollen es 300.000 Euro gewesen sein, dann 500.000 Euro, die die Engländer geboten haben sollen. Beide Ablösesummen müssen im Volkspark nicht einmal annähernd zum Nachdenken angeregt haben. Bei 1,5 Millionen Euro würde man vermutlich schwach werden und der englische Zweitligist hat schon elf Millionen Euro in diesem Sommer ausgegeben. Walter will Meffert und soll ihn auch bekommen, wenn es um die Presse auf der Insel geht. Der Spieler selbst hat sich noch nicht dazu geäußert. Alles heiße Luft?

Baumgart lag schon einmal falsch

Hamburgs Trainer Baumgart sagte vor dem Hannover-Spiel „Meffo bleibt.“ Doch im Fall Laszlo Benes („Ich habe nicht das Gefühl, und das gibt er mir auch nicht, dass er von uns weggehen will.“) lag der 52-Jährige noch im vergangenen Mai falsch. Der Slowake wechselte vor wenigen Wochen zum Bundesligisten 1. FC Union Berlin, traf dort am Wochenende zum 1:1-Ausgleich bei Mainz 05 – zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Im Fall Meffert bekommt der Coach Unterstützung von Sportdirektor Claus Costa: „Dem schließe ich mich an“, sagt der nach dem 0:1 in Hannover.

Viel zu wenig und muss das überhaupt?

Die Woche ist noch lang und Freitag um 20 Uhr endet das Sommer-Transferfenster. Wer bis dahin nicht gewechselt ist, bleibt bei seinem Verein. Die Fans hoffen auf einen Verbleib, denn im aktuellen Kader kann niemand den Kopf der Mannschaft ersetzen. Einen gleichwertigen Ersatz zu holen, dürfte schwierig werden. Es gibt nur die eine Chance, dass der HSV hart bleibt. Der Marktwert des 29-Jährigen liegt bei 1 Million Euro. Für die Hälfte davon kam er vor drei Jahren von Holstein Kiel an die Elbe. Geht “Meffo“ doch, müssen sich Sportvorstand Stefan Kuntz, Sportdirektor und Chefcoach etwas ganz Gutes ausdenken, damit so eine Lücke geschlossen wird. Geldnot hat man in Hamburg zumindest vermutlich nicht. Allerdings läuft der Vertrag des Defensivmannes nur noch ein Jahr. Im kommenden Sommer wäre der gebürtige Kölner wohl weg, sollte man den Aufstieg zum siebten Mal verpassen.

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HSV-Trainer Steffen Baumgart tätschelt Ransford-Yeboah Königsdörffer. Archivfoto: Lobeca/Andreas Hannig

Noch ein Stürmer?

Mit Ransford Königsdörffer, Davie Selke und Robert Glatzel hat man bei den Rothosen drei Stürmer der Extraklasse in seinen Reihen. Andras Nemeth wurde nach Münster verliehen, kehrt am kommenden Sonnabend als Gast schon wieder zurück. Und trotzdem möchte man anscheinend einen weiteren Angreifer in Hamburg verpflichten. Die “BILD“ berichtet, dass Emir Sahiti (25) verpflichten. Vor zwei Jahren klappte der Transfer nicht, nun aber will man es nochmal versuchen, den Flügelspieler zu verpflichten. Als Ersatz für den verletzen Bakery Jatta? Als Backup für Dompe? Der kroatische Erstligist Hajduk Split ruft nach Informationen der Zeitung 3 Millionen Euro auf. Der Kosovare würde wohl gerne nach Norddeutschland wechseln. Die Uhr tickt noch bis Freitag. Kommt er, wäre wohl die Zeit für Levin Öztunali abgelaufen sein. Allerdings gibt es hier aktuell gar keinen Interessenten. Schwierig…

Das lange Warten

Naja – und dann ist da noch die Unbekannte um den “CAS“ in Lausanne (Schweiz). Der wird irgendwann mal über Mario Vuscovic entscheiden. Wann? Das bleibt bisher unbeantwortet. Erkenntnis: Der HSV muss in der Innenverteidigung noch nachlegen. Es wäre fahrlässig und sehr mutig, wenn auf dieser Position auf das bestehende Personal vertraut würde. Momentan ist es allerdings ruhig, was Verstärkung für die Innenverteidigung angeht. Eine spannende Woche steht also wieder einmal im Volkspark bevor.

Die Konkurrenz

Ein Blick auf die Konkurrenz zeigt, dass Hertha BSC einen dicken Fisch verlor. Haris Tabakovic wechselte für 5 Millionen Euro zur TSG Hoffenheim in die Bundesliga. Fabian Reese wird trotz Verletzung beim SC Freiburg gehandelt. Und ein Ersatz für ihn soll am heutigen Montag mit dem Isländer Jon Dagur Thorsteinsson (25) unterschreiben. Wird es für die Berliner so ein Tanz auf der Rasierklinge? Auf Schalke ist es derzeit ruhiger und in Köln schwebt man nach dem 5:0-Kantersieg gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig erstmal wieder auf Wolke sieben, tat etwas für das Tor-Konto.

Wer schafft den Klassenerhalt in der Oberliga?

  • SV Eichede (24%, 213 Votes)
  • Oldenburger SV (20%, 172 Votes)
  • SV Preußen Reinfeld (19%, 170 Votes)
  • Eutin 08 (18%, 158 Votes)
  • FC Dornbreite (11%, 95 Votes)
  • VfB Lübeck II (8%, 70 Votes)

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Der 3. Spieltag (23. – 25.8.2024)

Karlsruhe – Elversberg 3:2
Hannover – Hamburg 1:0
Fürth – Paderborn 1:1
Berlin – Regensburg 2:0
Münster – Kaiserslautern 0:1
Köln – Braunschweig 5:0
Darmstadt – Nürnberg 1:1
Magdeburg – Schalke 2:2
Ulm – Düsseldorf 1:2

Die Tabelle

1.SC Paderborn 0736 : 37
2.Fortuna Düsseldorf34 : 17
3.Hannover 9633 : 07
4.Karlsruher SC36 : 47
5.1. FC Kaiserslautern35 : 37
6.SpVgg Greuther Fürth36 : 45
7.1. FC Magdeburg35 : 35
8.1. FC Köln38 : 44
9.FC Schalke 0438 : 64
10.1. FC Nürnberg36 : 54
11.Hertha BSC34 : 34
12.Hamburger SV33 : 34
13.SSV Jahn Regensburg31 : 43
14.SV 07 Elversberg34 : 52
15.SC Preußen Münster31 : 41
16.SV Darmstadt 9832 : 61
17.SSV Ulm 184632 : 50
18.Eintracht Braunschweig32 : 130
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