Lübeck – Das Auswärtsspiel des 1. FC Phönix Lübeck ín der Regionalliga Nord beim SSV Jeddeloh am kommenden Mittwoch ist abgesagt. Ein Großbrand auf dem Vereinsgelände der Hausherren zerstörte einen Gebäudeanbau am Stadion sowie Teile der Sporthalle.
Notruf ging am Abend ein
Am Sonntagabend um 20.20 Uhr ging der Notruf bei der Großleitstelle in Oldenburg ein, dass im Edewechter Ortsteil Jeddeloh II auf dem Sportplatz an der Wischenstraße hinter der Sporthalle ein Pavillon oder Vordach brennen soll. Unverzüglich wurden die in unmittelbarer Nähe befindliche freiwillige Ortsfeuerwehr Jeddeloh II sowie umliegende Ortsfeuerwehren, der Rettungsdienst Ammerland sowie die Polizei Bad Zwischenahn alarmiert. So die Pressemitteilung der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland.
150 Feuerwehrleute im Einsatz
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Teil der rückwärtigen Überdachung des Sporthallenanbaus bereits in Brand. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die unmittelbaren Anwohner aufgefordert die Fenster und Türen geschlossen zu halten und die angrenzende Wischenstraße gesperrt. Nachdem die Flammen sich in die komplette Überdachung des Hallenanbaus ausgedehnt hatten und das Feuer immer mehr drohte sich auf die Turnhalle auszubreiten, wurden weitere Feuerwehreinheiten, darunter auch der Drehleiterwagen der Berufsfeuerwehr Oldenburg sowie die freiwilligen Ortsfeuerwehren aus Achternmeer und Wardendburg, alarmiert. Um aus dem Küstenkanal zusätzliches Löschwasser zu entnehmen, wurde die in der Nähe befindliche Bundesstraße 401 vorübergehend für den Straßenverkehr gesperrt. Nur unter Zuhilfenahme eines großen Baggers zum Abtragen der Dachkonstruktion gelang es den insgesamt zirka 150 eingesetzten Feuerwehrkameraden schließlich das Feuer endgültig zu löschen. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde der Brandort polizeilich beschlagnahmt und ein Ermittlungsverfahren zur Feststellung der bislang unbekannten Brandursache eingeleitet.
„Wir sind fassungslos und schwer getroffen“
Am Montag veröffentlichte der SSV Jeddeloh ein Statement: „Wir sind fassungslos und schwer getroffen… Am gestrigen Abend brannten die Turnhalle und die umliegenden Räume unseres Vereins. Personen wurden zum Glück nicht verletzt. Der Schaden ist groß, wie groß genau wissen wir noch nicht. Wir danken den Feuerwehren und den vielen Einsatzkräften für ihren Einsatz.“
Phönix wünscht Kraft
In Lübeck war man ebenfalls geschockt. Phönix-Pressesprecher Fredrik Trumpler sagte zu HL-SPORTS: „Dass nach so einer Katastrophe die Austragung eines Regionalliga-Spiels nicht möglich ist, ist selbsterklärend. Wir möchten dem gesamten Vereinsumfeld unser tiefstes Mitgefühl aussprechen. Der 1. FC Phönix Lübeck wünscht dem SSV Jeddeloh II viel Kraft und Energie, um einen schnellen Wiederaufbau zu realisieren. Derweil werden wir die Zeit nutzen, um uns auf das anstehende Stadtderby vorzubereiten.“
Jeddeloher mit Punkt
Die Vorbereitungen laufen am “Flugplatz“ ganz normal weiter. Die Adlerträger gewannen am vergangenen Wochenende gegen den Bremer SV mit 2:1. Die Jeddeloher brachten ein 2:2-Unentschieden von Teutonia Ottensen mit. Die Hamburger führten bis kurz vor Schluss, doch der SSV kam in der 89. Minute noch zum Ausgleich und rettete somit einen Punkt.
„Erstmal kein Fußballspiel mehr stattfindet“
Polizeisprecher Sven Plettenberg gab in einem Statement gegenüber NWZ-Online allerdings klar zu verstehen, dass „hier in der nächsten Zeit erstmal kein Fußballspiel mehr stattfindet, wobei der Sportplatz als Solches schon nutzbar ist, aber aufgrund der ganzen Lösch- und Aufräumarbeiten, wird es erstmal nicht stattfinden können“.
„Heimspiel am Mittwoch halte ich für unwahrscheinlich“
Gerhard Meyer, Vorsitzender des Regionalligisten, erklärte: „Gestern Abend konnte man das aufgrund der Dunkelheit nicht so sehen, aber jetzt bin ich doch schockiert und es ist schlimmer als ich gedachte hatte. Ich denke, dass die Gästekabine und Funktionsräume abgerissen werden müssen. Wir gehen davon aus, dass sich das monatelang hinziehen wird. Auch die Elektrik des Flutlichtes scheint zerstört zu sein, das können wir nicht einschalten. Das Heimspiel am Mittwoch halte ich für unwahrscheinlich.“
Stadtderby in Lübeck
Nach diesen Aussagen gab der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) am Montagabend die Absage der Partie bekannt. Für den 1. FC Phönix Lübeck geht es somit erst am kommenden Sonntag um 14 Uhr im Stadtderby im Stadion Buniamshof gegen den VfB Lübeck.
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- Feuerwehr: Arno Reimann
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