Leverkusen – Nach acht Minuten am Sonnabendnachmittag war Holstein Kiel schon bei Bayer Leverkusen so gut wie erledigt, lag mit 0:2 hinten und kam dann eindrucksvoll zurück, schaffte einen Punkt am sechsten Spieltag der Bundesliga. 2:2 (1:2)-Unentschieden trennte man sich vom Deutschen Meister.
Die 1. Halbzeit: Kalt erwischt und aus dem Nichts zurückgekommen
Der Matchplan der Kieler war bereits kurz nach Beginn über den Haufen geworfen. Wirtz bediente Palacios und der leitete sofort weiter zu Victor Boniface. Der traf aus sieben Metern ins rechte Eck. Weiner war mit der ersten Bayer-Chance geschlagen. Da waren vier Minuten auf der Uhr rum. Das nächste Duell der beiden gewann der Gäste-Torwart nur 60 Sekunden später. Danach versuchte es Wirtz (6.) direkt, doch wieder war Weiner da. Holstein wurde in der Anfangsphase überrollt, so wie man es sich im Vorfeld sogar vorstellen hätte können. 0:2 nach acht Minuten. Da half der KSV-Schlussmann kräftig mit, spielte das Leder direkt in die Füße von Palacios. Er sah Jonas Hoffmann und der schloss aus halbrechter Position im Strafraum zum nächsten Treffer für die Werkself ab. Vom Aufsteiger war nichts zu sehen. Dafür hatte Leverkusen weitere Chancen: Andrich (21.) per Kopfball drüber und es gab ein weiteres Tor für Bayer 04, aber Boniface (26.) stand im Abseits – hat der Video-Schiri danach erkannt. Weiter 2:0 für die Gastgeber, die alles im Griff hatten. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurden die Schleswig-Holsteiner wach. Machino ließ Andrich stehen, schoss und Hradecky wehrte mit der Brust ab. Porath nahm nach der anschließenden Ecke das Leder direkt, doch der Schuss wurde zur nächsten Ecke geblockt. Und die saß: Max Geschwill (50.) beförderte das Spielgerät völlig ungedeckt mit Schulter und Kopf irgendwie zum Abschluss ins Netz. Auch dieses Tor wurde geprüft, allerdings nicht beanstandet. Halbzeit.
Nach der Pause: Arp trifft per Elfmeter
Bayer begann wieder mit Elan. Tah (50.) aus dem Rückraum knapp über das Gehäuse. Die KSV wurde besser und mutiger, merkte dass der Deutsche Meister etwas verzweifelte. Hinten stand man deutlich sicherer und verteidigte gut. Und dann Elfmeter: Kiels Gigovic wurde im Strafraum von Frimpong gefoult. Klares Ding. Zum Punkt marschierte Fiete Arp (69.) und der Wahlstedter verlud Hradecky ins andere Eck. Für den Stürmer war es das erste Bundesliga-Tor für die Kieler, für den HSV traf er bereits als 17-Jähriger zweimal. Vier Minuten später hatte Pichler sogar das 3:2 auf dem Kopf, doch Hradecky rettete mit einer Glanztat. Bayer versuchte zum Schluss nochmal alles, war allerdings nicht zwingend. Holstein hielt den Kasten im zweiten Durchgang sauber und verdiente sich den Punkt.
„Es ist ein toller Punkt beim Meister“
Kapitän Lewis Holtby sagte danach: „Es war ein umkämpftes Spiel gegen eine Topmannschaft. Wir sind nach dem frühen Rückstand geduldig, taktisch diszipliniert und aktiv in den Zweikämpfen geblieben. Wir haben die Räume gut bespielt und sind zu Kontern gekommen. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen. Es ist ein toller Punkt beim Meister.“
Rote Laterne nicht mehr bei Kiel
Schlusslicht ist Holstein Kiel nach diesem sechsten Spieltag nicht mehr, weil der VfL Bochum verlor und bei einem Zähler festhängt. Die Störche stehen nun auf dem vorletzten Tabellenplatz und haben in der Länderspielpause die Chance weiter am ersten Sieg zu arbeiten. Bisher gab es zwei Unentschieden für den Bundesliga-Neuling.
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Der 6. Spieltag (4.-6.10.)
Augsburg – Mönchengladbach 2:1
Berlin – Dortmund 2:1
Leverkusen – Kiel 2:2
Bremen – Freiburg 0:1
Bochum – Wolfsburg 1:3
St. Pauli – Mainz 0:3
Heidenheim – Leipzig (So., 15.30 Uhr)
Frankfurt – Bayern (17.30 Uhr)
Stuttgart – Hoffenheim (19.30 Uhr)
Die Tabelle
1. | FC Bayern München | 5 | 17 : 4 | 13 |
2. | Eintracht Frankfurt | 5 | 11 : 6 | 12 |
3. | Sport-Club Freiburg | 6 | 9 : 7 | 12 |
4. | RB Leipzig | 5 | 8 : 2 | 11 |
5. | Bayer 04 Leverkusen | 6 | 16 : 12 | 11 |
6. | 1. FC Union Berlin | 6 | 6 : 4 | 11 |
7. | Borussia Dortmund | 6 | 12 : 11 | 10 |
8. | 1. FC Heidenheim | 5 | 10 : 7 | 9 |
9. | VfB Stuttgart | 5 | 14 : 10 | 8 |
10. | 1. FSV Mainz 05 | 6 | 11 : 10 | 8 |
11. | SV Werder Bremen | 6 | 8 : 12 | 8 |
12. | VfL Wolfsburg | 6 | 13 : 12 | 7 |
13. | FC Augsburg | 6 | 9 : 15 | 7 |
14. | Bor. Mönchengladbach | 6 | 7 : 10 | 6 |
15. | FC St. Pauli | 6 | 4 : 9 | 4 |
16. | TSG Hoffenheim | 5 | 9 : 15 | 3 |
17. | Holstein Kiel | 6 | 9 : 19 | 2 |
18. | VfL Bochum 1848 | 6 | 6 : 14 | 1 |
Bildquellen
- Holtby: Lobeca/Max Krause
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