Irre Geschichte in der Nachspielzeit – Lebenszeichen im Tabellenkeller

Cismar kassiert deutlich Niederlage

Am elften Spieltag hat sich in der Tabelle nicht allzu viel getan. Oben haben fast alle ihre Hausaufgaben gemacht. Unten gab es einen klarer Gewinner. Foto: Niklas Runne

Lensahn – Der elfte Spieltag in der Kreisliga Ost ist beendet und dieser bot einiges. Am Freitagabend machte Gremersdorf nicht gerade ihr bestes Spiel, doch gewann dennoch. Am Folgetag machten die Spitzenteams ihre Hausaufgaben ebenfalls, allerdings mit unterschiedlichen Gesichtern. Während eine Mannschaft vor allem nach der Pause sich schwertat, meisterten andere ihre Aufgaben souverän. Am Sonntag ging der Blick in den Tabellenkeller, wo es eine große Überraschung gab.

FT Preetz – TSV Gremersdorf 1:3 (0:2)

Eröffnet wurde der Spieltag am Freitagabend. Die FT Preetz wollte nach dem deutlichen 7:1-Sieg gegen den TSV Lensahn, nachlegen, doch es gastierte ein echter Brocken im Fichtestadion. Der TSV Gremersdorf war zu Gast und somit der Ligaprimus. Dementsprechend sollte jedem klar sein, dass es ein ganz hartes Stück Arbeit für die Heimmannschaft werden sollte. Diese hoffte vor allem auf ihre Offensivabteilung. 21-mal traf die FT bereits. 14 davon in den jüngsten vier Begegnungen. Bereits im vergangenen Jahr war die Offensive die große Stärke. Als Tabellenvierzehnter verbuchte man 76 Saisontreffer. Dies lag vor allem an Mittelstürmer Florian Manstein, der 36 Tore erzielte. In diesem Jahr tut er sich noch etwas schwieriger. Erst zweimal durfte der Spielertrainer Jubeln. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen agierte er in den ersten Wochen immer mal wieder als Innenverteidiger. Dort sollte er die Stabilität, die ihnen fehlte, erzeugen. Zudem war er mit Diagonalbällen nach vorne auch im Offensivspiel ein wichtiger Faktor. Mittlerweile ist man von dieser Idee etwas weggekommen, doch auch in seiner gewohnten Position hatte er Schwierigkeiten. Dies lag allerdings vor allem an einer Verletzung, die er seitdem Sieg gegen Putlos mit sich umhergeschleppt hat. Nun hat er gegen die SG Bösdorf/Malente erneut etwas abbekommen. Dementsprechend wird er vorerst fehlen und sich einem MRT-Termin unterziehen. Doch was die Offensive angeht, hat er derzeit einen guten Ersatz. Dietrich Roo kommt immer besser in Fahrt und erzielte in sieben Spielen, fünf Treffer. Zuletzt gegen Lensahn steuerte er sogar mit einem Doppelpack maßgeblich dazu bei, dass man dem Gegner nach rund einer halben Stunde schon den Stecker zog. Ein weiterer Akteur, der derzeit auf sich aufmerksam macht, ist Melvin Abdulei. Der 20-Jährige bringt eine Menge Tempo mit, doch auch eine gute Ballkontrolle. Dementsprechend ist er nur schwer vom Ball zu trennen und eine harte Aufgabe für die Gegenspieler. Mit vier Saisontoren zeigte er zudem, dass er auch einen guten Abschluss mitbringt. Auf den TSV Gremersdorf sollte also ein Gegner warten, der trotz der Tabellenposition nicht zu unterschätzen ist. Sie machten es bereits einigen Spitzenteams schwer. Doch die Spielweise des Gegners sollte dem Tabellenführer durchaus Möglichkeiten geben.

Tabellenführer verliert den Faden

Bereits im Vorfeld erwartete Trainer Christian Ippig, dass es Räume für sie geben würde. Hinten wollte man gerne erneut die Null halten. In den ersten Minuten legten die Gäste aus Ostholstein schwungvoll los. Nach bereits drei Minuten ging Gremersdorf dank Lennart Petersen (3.) in Führung. Es war der Blitzstart des Favoriten und ein herber Dämpfer für die Heimmannschaft. Eine Antwort blieb aus, doch stattdessen legte Petersen (11.) nach. Bereits früh war der Ligaprimus auf der Siegerstraße. Der Gästecoach sagte dazu: „Die zwei schnellen Tore sind der Spielweise der FT Preetz zuzuschreiben. Sie operieren mit langen Bällen und dann startet quasi die gesamte Mannschaft zum Pressen und versucht so, den Gegner unter Druck zu setzen. Wir konnten uns aus diesen Situationen spielerisch lösen und so die in der Preetzer Defensive entstehenden Räume nutzen.“ Das schnelle dritte Tor verhinderte allerdings Torhüter Deniz List gegen Maurice Wagner. Mit der Zeit verlor der Favorit etwas den Faden: „Preetz hat an dieser Spielweise das ganze Spiel festgehalten. Nach einer halben Stunde haben wir dann zu viele Standards in unserer Hälfte zugelassen und nicht mehr konsequent nach vorne gespielt. So wurde es hektisch und wild.“ Nach dem Seitenwechsel verpasste Gremersdorf erneut das dritte Tor in einer Überzahlsituation gegen einen Verteidiger. So gab es statt der Vorentscheidung, den Anschlusstreffer. Mariglen Guce (65.) verkürzte nach einem Einwurf, aus 18 Meter ins rechte Eck. Das Ziel ohne Gegentor zu bleiben war also für den TSV vom Tisch und Preetz versuchte nun auszugleichen, doch die bisherige Ausbeute nach Rückständen sprach gegen sie. Nach sechs Rückständen gab es gerade einmal einen Punkt. Die Ostholsteiner dagegen mussten nach Führung noch keinen einzigen Zähler abgeben. Ippig setzte fort: „Nun war Preetz on Fire. Angetrieben durch den das ganze Spiel über sehr lautstarken Keeper. Dieser konnte dann Minuten später einen Freistoß von Kock nur nach vorne abprallen lassen und Phil Baumgarn (73.) diesen Abpraller zum 3:1 nutzen. Dies sollte auch an diesem Abend so bleiben.“ Somit war der zehnte Sieg der Saison perfekt, doch so richtig zufrieden war der Chef nicht: „Zufrieden bin ich eigentlich nur mit der ersten halben Stunde. Danach haben wir unsere spielerische Linie verloren und auch nicht richtig wieder gefunden. Gut ist, dass wir diese hektische Partie überstanden und gewonnen haben. Wir haben jetzt eine Trainingswoche vor uns, um einiges uns zu erarbeiten und dann geht es zum Derby nach Putlos.“

Mariglen Guce (FT Preetz) verkürzte zwischenzeitlich. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TuS Tensfeld – SC Cismar 4:0 (2:0)

Dem SC Cismar gelang gegen die SVG Pönitz II ein wichtiger Heimsieg. Im 4-1-3-2 agierend legte man schwungvoll los und stand hinten sicher. Die Fehler aus der Vorwoche wurden abgestellt und so langsam schien es, als würde sich die Mannschaft einspielen. Nun in Tensfeld brauchte es diese Stabilität erneut. Die Segeberger sind enorm torgefährlich und trafen in den zehn Spielen, bereits 30-mal. Das Trio aus Levin Stölten, Luka-Noel Pietzsch und Torge Broetzmann ist nur kaum zu verteidigen, denn mit 17 Toren hat das Trio einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des TuS Tensfeld. Mit viel Spielkontrolle und langen Bällen in die Spitze suchen sie den Weg nach vorne. Zudem sind sie enorm gefährlich bei Kontersituationen. Cismar sollte also gewarnt sein, doch die Voraussetzungen waren nicht allzu gut. Es fehlten einige Spieler, sodass ein ziemlich dünner Kader nach Segeberg reiste. Mit Kapitän Pascal Sievers fehlte der Kapitän im Mittelfeld und auch Kai Konrad war nicht mit dabei. Dementsprechend musste Michael Bergmann zwei Veränderungen vornehmen. Allgemein änderte der Coach die Herangehensweise. Es wurde deutlich defensiver agiert und versucht über Umschaltmomente nach vorne zu kommen. Früh zeigte sich, wie die Rollenverteilung an diesem Nachmittag aussehen sollte. Die Gastgeber hatten viel Ballbesitz und suchten den Weg nach vorne. Man näherte sich erstmals etwas an, und Henrik Schattka klärte in letzter Not. Auf der anderen Seite deutete sich an, wie Cismar nach vorne kommen würde, doch der letzte Pass der Umschaltsituation war zu ungenau. Dieses Problem sollte an diesem Tag häufiger vorkommen, denn man schaffte es einfach nicht die beiden Angreifer Bennet Kern und Maksim Walter in Szene zu setzen. Es waren viele Ungenauigkeiten im Spiel der Gäste.

Das Trio aus Torge Broetzmann, Levin Stölten und Luka-Noel Pietzsch ist derzeit nicht zu stoppen. Foto: Niklas Runne

Viele Annäherungen, doch keine klaren Chancen

Tensfeld agierte mit viel Tempo und kam oftmals über die Außen. Luka Pietzsch (Rechts) und Torge Broetzmann (Links) sorgten für eine Menge Schwung und stellten Andre Metzsch und Robin Lippegaus vor große Herausforderungen. Nach sechs Minuten kam mal einer von vielen langen Bällen raus zum vorgedrängten Außenverteidiger Yannik Teffner, doch die Gäste klärten erneut in letzter Not. So wirklich sicher waren die Ostholsteiner noch nicht, denn es rollte ein Angriff nach dem nächsten auf sie zu. Sie standen sehr tief, sodass Tensfeld es häufiger auch mal aus der zweiten Reihe versuchte. So auch Eyyüp Sari, der knapp verpasste. Die Hausherren waren deutlich aktiver und hatten zahlreiche Angriffe, doch die richtig zwingende Gefahr blieb noch aus. Oftmals waren es Ungenauigkeiten oder aber ein im letzten Moment klärender Verteidiger, die die klaren Chancen verhinderten. In der 13. Minute hatte dann mal Broetzmann zu viel Platz, doch sein Schuss aufs kurze Eck parierte SCC-Keeper Dennis Kuhlmann ohne Mühe. Es gab viele Halbchancen, immer wieder durch das Offensivtrio, doch noch keinen richtigen Hochkaräter. Hinten deutete sich eine leichter Konteranfälligkeit an, sowie Lücken im Zentrum, die Cismar allerdings nicht effektiv nutzte. Nach einer halben Stunde zappelte der Ball dann im Netz. Pietzsch setzte sich auf dem rechten Flügel gegen Drilon Mehmeti durch, spielte den Ball quer in die Mitte, wo Torge Broetzmann (28.) ungestört einschob. Es war die verdiente Tensfelder Führung. Neun Minuten später folgte beinahe der zweite Treffer, doch gegen Stölten und Pietzsch reagierte Kuhlmann zweimal stark und verhinderte das zweite Gegentor. Sieben Zeigerumdrehungen später konnte allerdings auch der Schlussmann nicht mehr viel machen. Es gab einen sehr diskutablen Freistoß für die Segeberger, rund 23 Meter vor dem Tor. Levin Stölten (44.) übernahm die Verantwortung und traf mit sehr viel Glück, denn sein Schuss fälschte Nils Arnhold in der Mitte unhaltbar ab. Die letzte Aktion gehörte ebenfalls den Platzherren. Teffner fehlten aus kurzer Distanz allerdings nur wenige Zentimeter zum dritten Tor. Cismar war also noch gut bedient mit dem 0:2, denn vor allem, als die TuS immer besser reinkam, hatten sie große Probleme. Tensfeld-Trainer Alkos Levens sagte gegenüber HL-SPORTS zur ersten Hälfte: „Es war ein holpriger Start. In den ersten 15 Minuten waren wir wackelig, dann sind wir ins Spiel gekommen und verdient mit einem 2:0 in die Halbzeit gegangen. Wir hatten gerade zum Ende der ersten Hälfte die ein oder andere Chance auf 3:0 oder 4:0 zu stellen.“

Eyyüp Sari zog aus der zweiten Reihe ab. Foto: Niklas Runne

Kritik an der Offensive

Zur zweiten Hälfte nahmen sich die Gäste einiges vor, doch nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn folgte ein fast schwerwiegender Fehler. Levin Stölten musste nur einschieben, doch es fehlten erneut wenige Zentimeter. Zehn Minuten nach der Pause bekam dann plötzlich der Aufsteiger die Riesenchance. Nach einem ruhenden Ball köpfte Walter den Ball auf die Latte. Es sollte die beste Möglichkeit eines sehr harmlosen SCC sein. Michael Bergmann sagte zur Offensive: „Wir müssen die Fehler bei uns suchen. Zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung, vorne haben die Stürmer nicht die Wege gemacht, wo man die Bälle Hinspielen muss. Es muss vorne mehr Bewegung rein. Der Ballempfänger bestimmt den Weg. Man kann von hinten raus natürlich keinen anspielen, wenn man nicht sieht, was er will. Da müssen wir einfach fleißiger vorne werden, beziehungsweise müssen wir auch mal ein Sturmduo haben, dass sich einspielen kann.“ Die Gastgeber zeigten ihnen, wie es geht. Broetzmann setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch, doch scheiterte an Kuhlmann. Nach einer Stunde war die Messe dann endgültig gelesen. Ein schöner Spielzug wird vom 19-jährigen Stölten (61.) vollendet. Nun machte er es deutlich besser als eine knappe Viertelstunde zuvor. Drei Minuten später sollte sein Arbeitstag dann enden. Julian Diephaus kam für den Doppelpacker und nur 60 Sekunden später sollte er sehen, wie das vierte Tor fiel. Der starke Kapitän und Innenverteidiger Kolja Bröker ging mit dem Ball am Fuß nach vorne, wurde kaum gestört, bediente Luka-Noel Pietzsch (65.) der ins lange Eck zum 4:0 traf. Der Offensivmann erarbeitete sich sein achtes Saisontor. Er war bis dato sehr engagiert und oftmals an den Angriffen seiner Mannschaft beteiligt. Cismar hoffte nun auf den Schlusspfiff, doch mit der letzten Aktion gab es beinahe noch das fünfte Gegentor, doch Jan-Ole Urbanski verzog. Dennoch gab es einen deutlichen Heimsieg für die Segebeger, was auch der gegnerische Trainer so sah: „Ins Gesamt muss man sagen Glückwunsch verdienter Sieg, auch in dieser Höhe.“

Levin Stölten ließ kurz nach Wiederbeginn eine Riesenchance liegen. Foto: Niklas Runne

Eine taktische Änderung bringt sie in die Spur

Für die TuS Tensfeld ist es das achte ungeschlagene Spiel am Stück. Seit den drei Pleiten zum Start, gab es keine einzige Niederlage mehr und so befindet man sich auf Kurs. Man wollte oben mitspielen und das tut man nun endgültig. Zwar ist der erste Platz schon in weiter Ferne, doch die Jagd auf den Relegationsrang ist eröffnet. Einen großen Anteil am derzeitigen Erfolg hat auch der Trainer. Alkos Levens heißt dieser und mit einer ganz entscheidenden Umstellung hat er nach dem Fehlstart die Wende geschafft. Was dies genau war, verriet er HL-SPORTS: „Wir mussten tatsächlich unseren Fußball ein bisschen ändern. Wir wollten eigentlich Ballbesitzfußball spielen, haben in den ersten drei Spielen auch gefühlt 80% Ballbesitz, aber haben keine Tore gemacht und hatten Schwierigkeiten. Jetzt haben wir unser Spielsystem ein bisschen geändert, sodass wir nicht alles ausspielen, sondern auch mal den langen Ball spielen und aus der Distanz schießen. Nicht alles muss schön aussehen, sondern tatsächlich effektiv sein.“

Tensfeld-Trainer Alkos Levens passte sein Spielsystem nach wenigen Wochen an. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Lütjenburg – SG Bösdorf/Malente 0:0 (0:0)

Sowohl der TSV Lütjenburg als auch die SG Bösdorf/Malente gingen mit gleichvielen Punkten ins Duell. Das Torverhältnis machte den Unterschied für die SG, doch die Gefühlslagen sind komplett unterschiedlich. Lütjenburg kann mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden sein. Es gab schon jetzt fast so viele Niederlagen, wie in der gesamten Vorsaison und die Tabellenspitze rückt in weite Ferne. Der so ersehnte Aufstieg scheint, nachdem man ihn bereits zweimal knapp verpasst hatte, erneut auszubleiben. Einer der entscheidenden Gründe dafür ist die personelle Situation. Zwischenzeitlich musste man auf elf Spieler verzichten, sodass gegen die SG Kühren die Partie sogar verlegt werden musste. Vor allem das Fehlen von Sebastian Witt tut ihnen weh. Doch auch die zwischenzeitlichen Ausfälle von Kapitän Zimmermann und Co. konnten nur schwer aufgefangen werden. Darunter litt vor allem die Konstanz. Auf drei Siege folgten drei Niederlagen. Anschließend gab es zwei Siege, doch gegen die SG Doberstorf/P’hagen wieder eine Pleite. Vor allem Defensiv gab es eine Menge Arbeit. Am vergangenen Wochenende sollte dies allerdings schon deutlich besser sein. Trainer Christof Witt änderte seine Startelf um zwei Positionen. Marcel Launstein und Tom Linsmayer kamen für Jan-Henrik Bärschneider und Bo Bauer ins Team. Auf der Gegenseite sollte nach einer 1:5-Klatsche gegen Tensfeld, ebenfalls Stabilität einkehren. Die SG Bösdorf/Malente rotierte ganze fünfmal. Argurian Zogaj, Niels Matzanke, Dennis Mielke, Finn Masanke und Leo Korn kehrten zurück. Somit sollte vor allem die Defensive wieder vervollständigt werden. Vorne dagegen fehlte Thore Meyer, der über die gesamte Spielzeit angeschlagen auf der Bank saß. Lütjenburg hatte erwartbar mehr den Ball. Sie kontrollierten das Geschehen, doch ohne richtig zwingend zu werden. Oftmals versuchte man es aus der Distanz, doch ohne richtig gefährlich zu werden. Es war eine sehr chancenarme Partie, in der Tore auf sich warten ließen. Zweimal schien es, als würde die SG in Führung gehen, doch bei beiden Treffern entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Somit gab es ein 0:0-Unentschieden, mit dem vor allem Lütjenburg wenig anfangen kann. Bösdorf dagegen sammelt einen weiteren Punkt und hält den Abstand in den Keller weiterhin groß. In der kommenden Woche empfängt die SG dann die FSG Wardersee. Lütjenburg gastiert beim SC Cismar.

Argurian Zogaj kehrte zurück in die Startelf. Foto: Lobeca/Niklas Runne

ASV Dersau – SVG Pönitz II 4:1 (3:1)

Der ASV Dersau wollte eine Reaktion zeigen. Auf Fehmarn gab es eine deutliche 2:5-Niederlage, bei der man vor allem hinten keine gute Figur machte. So beendete man den zehnten Spieltag als Verlierer des Wochenendes und verlor ein wenig den Anschluss an die Tabellenspitze. Nun sollte das wahre Gesicht gezeigt werden, doch der Gegner brauchte ebenfalls die drei Punkte. Die SVG Pönitz II hat das Gewinnen verlernt, sodass man bis auf einen Abstiegsplatz fiel. Vor allem die vielen Gegentore bereiteten ihnen Sorgen. Unter der Woche gab es ein Pokalspiel gegen den klassenhöheren TSV Pansdorf II, wo man deutlich stabiler wirkte als noch im Ligaspiel gegen den SC Cismar. Im Elfmeterschießen hatte man letztlich doch das Nachsehen, dennoch konnte man auf den Auftritt stolz sein. Getrübt wurde die Stimmung allerdings von der Verletzung von Stürmer Colin Ebeling, der zur Pause ausgewechselt werden musste. Verletzungsbedingte Ausfälle sind in dieser Saison ein leidiges Thema an der Lindenstraße, dass sich mit Blick auf die Startelf gegen den ASV weiter fortsetzte. Ebeling fiel nämlich aus und stand nicht im Kader seiner Mannschaft. Vertreten wurde er von Lucas Hering, der bereits gegen Pansdorf II die Mittelstürmer-Position nach seiner Einwechslung bekleidete. Wie lange der Offensivmann ausfallen wird, ist noch unbekannt. Am Sonnabend kam Pönitz gut in die Partie. Sie standen hinten gut und hielten gut mit. Nach knapp 20 Minuten ging dennoch der ASV in Führung. Hendrik Ohler (18.) traf zum 1:0. Pönitz ließ sich vom Rückstand allerdings nicht aus dem Konzept bringen und glich dank Dennis Pelz (29.) aus. Es war die richtige Antwort, doch Dersau sollte schnell wieder in Führung gehen. Steffen Uhl (30.) und Shefqet Smajli (32.) brachten die „Keiler“ allerdings mit zwei Traumtoren auf die Siegerstraße. Der Zahn der SVG II war gezogen und die Antwort blieb aus. Im zweiten Durchgang traf Uhl (52.) zum 4:1 und machte endgültig den Deckel drauf. Der Stürmer zeigte mal wieder, wie wichtig er ist. Es waren seine Tore vier und fünf, dabei fehlte er schon einige Male. Pönitz II dagegen bleibt auch im zehnten Spiel sieglos und ist nun auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Vor allem die personelle Situation hatte erneut einen großen Anteil. „Leider mussten wir wieder komplett umstellen, wegen Krankheit und Verletzungen. Zurzeit haben wir leider die Seuche am Fuß, es heißt jetzt einfach weitermachen und den Bock umstoßen“, sagte Trainer Steven Tion. Einfacher wird es am kommenden Wochenende allerdings nicht. Mit der TuS Tensfeld wartet eine weitere Mannschaft aus der oberen Tabellenregion. Dersau empfängt Eutin 08 II zu einem echten Topspiel.

Dennis Pelz glich zwischenzweitlich aus, doch Pönitz II blieb erneut sieglos. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Insel Fehmarn – Eutin 08 II 0:2 (0:2)

Eutin 08 II ist derzeit richtig gut in Form. Vier Siege am Stück ließen sie bis auf den zweiten Tabellenplatz klettern. Nun reiste man zur SG Insel Fehmarn. Dort sollte man zwar klarer Favorit sein, doch unterschätzen durfte man sie auf keinen Fall. Vor allem die guten Einzelspieler, wie Tjelk Jacob, Sven Ove Westphal oder Nico Müntz wurden im Vorfeld hervorgehoben. Diese und Konsorten zeigten bereits in den Vorwochen, dass sie gegen vermeintliche Favoriten mithalten können. Neben Gremersdorf und Lütjenburg, stellte man nämlich auch den ASV Dersau vor große Herausforderungen und bezwang diesen mit 5:2. Daran sollte angeknüpft werden, doch dazu brauchte es sowohl eine Menge Vorsicht, um nicht ins offene Messer zu laufen, als auch Mut. Trainer Kevin Duhnke sagte zur Herangehensweise seiner Elf: „Wir haben uns schon mehr vorgenommen und den Schwung aus den letzten Partien mitzunehmen. Mutig aus einer sicheren Defensive heraus war die Marschroute. Allerdings haben wir in den ersten 30 Minuten den Zugriff auf das Eutiner Spiel vermissen lassen.“ Gästetrainer Jasper Frahm sagte: „Es war tatsächlich das erwartete, schwere Auswärtsspiel auf der Insel. Wir haben gut ins Spiel gefunden, hatten gleich gute Zweikämpfe, die wir auch gewonnen haben und sind dann auch sehr früh in Führung gegangen.“ Ein guter Steckball auf Gutzeit, der Ben Tchou Tchoui (18.) schickte, welcher alleine vorm Torhüter sicher rechts oben traf. Fünf Minuten später war es Tom Clausen, der Monty Gutzeit (23.) bediente und dieser legte ebenfalls alleine vorm Tor nach. Den Gastgebern unterliefen zwei Stellungsfehler, die Eutin effektiv bestrafte. „Das hat uns natürlich Sicherheit gegeben, haben kompakt gestanden und recht wenig zugelassen. Wir sind vorne immer wieder gefährlich geworden, konnten aber keine der Chancen nutzen, obwohl wir recht gute hatten.“ Tom Clausen, erneut Gutzeit, sowie Lennard Jakubenko verpassten den dritten Treffer und somit die mit hoher Wahrscheinlichkeit Vorentscheidung. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es dann eine richtig gute Möglichkeit für Fehmarn, doch diese blieb ungenutzt.

Eutin 08 II jubelte im ersten Durchgang doppelt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Eutin defensiv gefordert

In der zweiten Hälfte tat sich Eutin dann deutlich schwieriger. Der Coach erklärte dies: „Wir haben es eigentlich angesprochen, wie wir in der zweiten Hälfte agieren wollten, haben es aber ehrlicherweise nicht hinbekommen. Zweite Halbzeit war es ein durchgängiges Verteidigen unserseits. Wir haben die Bälle total schnell verloren und konnten diese Umschaltmomente, wie wir sie in der ersten Hälfte noch genutzt hatten, gar nicht sauber ausspielen, sodass man uns das ankreiden muss.“ Zwei, drei gute Möglichkeiten der Insulaner blieben erneut ungenutzt, sodass es am Ende einen 2:0-Auswärtserfolg der Eutiner gab. Der siegreiche Trainer sagte dazu: „Somit haben wir in der zweiten Hälfte super diszipliniert und kompakt als Mannschaft verteidigt und am Ende trotzdem verdient die drei Punkte geholt. Nichtsdestotrotz wünschen wir Fehmarn auf ihrem weiteren Weg alles Gute. Ich denke dort werden sich noch einige Mannschaften, wenn sie dort spielen müssen, schwertun.“ Frahm setzt fort: „Unter dem Strich bin ich sehr zufrieden. Hinten haben wir keinen bekommen, vorne zwei gemacht. Das war das Ziel und das haben wir erfüllt.“ SG-Trainer Duhnke sagte auf die Frage, ob er mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden war: „Nein, da wir nicht die Performance der letzten Wochen auf den Platz bekommen haben.“ Es fehlte ihnen vor allem die Überzeugung, Ruhe und der Mut. Abschließend sagte der Trainer: „Wir sind leider nicht in allen Mannschaftszeilen ans Limit gegangen.“

Bonusspiel steht an

Nun geht der Blick für beide Mannschaften voraus. Am kommenden Wochenende warten schon die nächsten Aufgaben. Die SG Insel muss bereits am Freitagabend auf Reisen, dann geht es zur SG Kühren. Dort soll wieder das gewohnte Gesicht gezeigt werden, doch einfach wird es nicht. Dies gilt auch für Eutin, auf die ein echter Brocken wartet. Es kommt zu einem direkten Duell im Verfolgerfeld. Dazu sagte Jasper Frahm: „Nun geht es darum, dass wir uns in der Trainingswoche auf das nächste Auswärtsspiel in Dersau vorbereiten. Das wird sicherlich erneut anspruchsvoll, sowohl kämpferisch als auch spielerisch. Da wollen wir uns jetzt bestmöglich drauf vorbereiten und ein super Spiel abliefern. Ich denke, es ist ein Bonusspiel, das wir uns erarbeitet haben und so wollen wir es auch annehmen. Wir freuen uns drauf.“

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Für Eutin II-Trainer Jasper Frahm steht nun ein Bonusspiel an. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Klausdorf II – SG Kühren 3:1 (2:0)

Die vergangenen Wochen beim TSV Klausdorf II waren alles andere als einfach. Nach einem starken Saisonstart, gab es vier sieglose Spiele, in denen die Balance zwischen Offensive und Defensive nicht stimmte. Gegen Gremersdorf machte man hinten eine ganz schlechte Figur, doch gegen Dersau, Cismar und Eutin 08 II, wo man den Fokus aufs Verteidigen legte, fehlte die Torgefahr. Dies lag vor allem an personellen Sorgen. Zuletzt in der Rosenstadt musste Trainer Phil Schäfer in allen Mannschaftsteilen umstellen. Vor allem Dennis Kahlert und Kim Pinkawa wurden schmerzhaft vermisst. Nun war mit der SG Kühren das Tabellenschlusslicht zu Gast und der Negativtrend sollte beendet werden. Mit Torhüter Finn Lukas Wittrock, sowie Pinkawa, Kahlert, Jannik Haß und Noah Neitzke, kehrten fünf Spieler zurück in die Startelf. Die Gäste haben in der bisherigen Spielzeit noch große Probleme. In den ersten Wochen sah es personell nicht gut aus, sodass aus der Altherren aufgefüllt wurde. Die Hoffnung liegt auf dem Winter, um sich zu verstärken, doch bis dahin muss noch irgendwie gepunktet werden. Am Aubrook erwischte man einen absoluten Fehlstart. Schwungvoll startende Hausherren gingen nach gerade einmal vier Minuten dank Christer Reiser (4.) in Führung. Es war das bereits fünfte Tor in der Anfangsviertelstunde für den TSV und das sechste sollte direkt folgen. Dennis Kahlert (8.) erzielte das zweite Tor und seinen siebten Saisontreffer. Die Hoffnungen für Kühren waren also bereits nach wenigen Minuten zerstört. Bis zur Pause hielten sie den Zwei-Tore-Rückstand. Zur zweiten Hälfte nahm man sich erneut einiges vor und diesmal sollte es sogar aufgehen. Jan-Andreas Krause (48.) brachte die Holsteiner zurück ins Spiel und erntete neue Hoffnung. Diese hielt relativ lange an, doch kurz vor Schluss machte Reiser (90.) mit seinem Doppelpack alles klar. So gab es einen 3:1-Heimsieg für die Schwentinentaler. Man bleibt vorerst auf dem sechsten Tabellenplatz, der Abstand auf den Relegationsrang beträgt vier Punkte. Kühren dagegen bleibt weiterhin das Tabellenschlusslicht. Der erste Nichtabstiegsplatz ist nun schon vier Zähler entfernt. Beide Teams sind bereits am kommenden Freitagabend wieder gefordert. Klausdorf gastiert bei der FT Preetz, wo zwei offensivstarke Teams aufeinandertreffen. Kühren empfängt auf der Robert-Selmer-Sportanlage die SG Insel Fehmarn.

Christer Reiser machte mit seinem Doppelpack den Unterschied für den TSV Klausdorf II. Foto: Niklas Runne

FSG Wardersee – SG Doberstorf/P’hagen 4:1 (3:0)

Die SG Doberstorf/P’hagen zeigte in der bisherigen Saison einige starke Auftritte. 19 Punkte aus den ersten zehn Spielen bestätigten ihre Rolle des Geheimfavoriten in dieser Liga und vor allem die Offensive bereitete eine Menge Freude. 29-mal trafen sie nach einem Saisondrittel und somit am drittmeisten. Mit Blick auf die Vorsaison sind es sechs Tore mehr, doch vor allem, was die Punkteausbeute angeht, gab es eine Steigerung. Ganze elf Zähler hatte man nun schon mehr auf dem Konto. Die Tendenz zeigt nach oben, denn mit Eutin II (4:1), Dersau (3:2) und den TSV Lütjenburg (4:1) bezwang man bereits drei Anwärter auf den Aufstieg. Doch gegen die Teams aus der unteren Tabellenregion, scheint man sich ziemlich schwer zu tun. In Kühren (3:2) drehte man erst spät einen 0:2-Rückstand, in Cismar rettete man spät einen Punkt (2:2) und gegen Putlos (0:1) und Bösdorf/Malente (0:3) hatte man sogar das Nachsehen. Es zeigt sich also, das vor allem gegen tief und kompakt verteidigende Mannschaften, die über Umschaltmomente nach vorne kommen, Probleme entstehen. Nun ging es nach Westerrade zur FSG Wardersee, wo man also erneut auf solche einen Gegner traf. Die Segebeger holten gerade einmal einen Saisonsieg, doch diesen ausgerechnet gegen den ASV Dersau. Die Doberstorfer reisten mit Personalsorgen an. Im Vergleich zur Vorwoche fehlten vier Akteure, die von enormer Bedeutung für die Mannschaft sind, in der Startelf. Im Tor fehlte Dennis Schöne, zudem standen Fynn Schwarten, Dennis Wedemann und Timo Federwisch nicht zur Verfügung. Damit nicht genug, musste Trainer Tim Fülbier erneut auf Kjell Gonda verzichten. Zusammengefasst fehlten also über die Hälfte der erzielten Tore gegen die FSG.

Kapitän trifft und muss raus

Die Hoffnung lag auf Tjark-Morten Bossmann, sowie Tim Schümann, der zuletzt dreifach traf. Doch auch den Gastgebern fehlte mit Mats Hoger ein wichtiger Offensivspieler. Davon war allerdings wenig zu merken, denn Wardersee kam gut in die Partie. Nach einer knappen Viertelstunde brachte Hannes Schiefke (14.) seine Mannschaft in Führung. Es war das fünfte Mal, dass man in Führung ging, doch gewonnen wurde nur einmal. Dies machte der SG Doberstorf/P’hagen Hoffnung, doch auch die Tatsache, dass man bei sechs Rückständen nur zwei Partien verlor. Ausruhen sollte sich das Kellerkind also auf der knappen Führung nicht, doch dies war auch nicht der Fall. Sieben Minuten nach dem ersten Tor, erhöhte Kapitän Jurek Formella (21.). Man war auf Kurs und die Hoffnung auf den zweiten Dreier wuchs. Doch es gab einen kleinen Dämpfer, denn der zuvor noch erfolgreiche Kapitän musste ausgewechselt werden. Mathias Hoeppner ersetzte ihn. Doch aus dem Konzept geriet man dadurch nicht. Nur sechs Minuten nach dem Wechsel traf Björn Witt (38.) zum 3:0-Pausenstand. Die Gäste konnten kaum Gefahr erzeugen, sodass die Zeit runterlief. Mit jeder abgelaufenen Minute sollte der Sieg der Heimmannschaft wahrscheinlicher werden. Die letzten, minimalen Zweifel wurden mit dem vierten Treffer durch erneut Witt (81.) beseitigt. Es war ein dickes Ausrufezeichen der Segebeger, auch wenn das letzte Wort dem eigentlichen Favoriten in Person von Philipp Harländer (92.) gehörte. Dies war allerdings nicht mehr als Ergebniskosmetik. Doberstorf konnte die vielen Ausfälle nicht kompensieren und die siegreiche Mannschaft sprang über den Strich. Es war ein Lebenszeichen im Tabellenkeller und am kommenden Wochenende soll nachgelegt werden. Dann geht es zur SG Bösdorf/Malente. Die Gäste empfangen den TSV Lensahn.

Björn Witt (FSG Wardersee) schnürte einen Doppelpack. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Lensahn – SpVgg Putlos 0:1 (0:0)

Komplettiert wurde der Spieltag mit einem Derby. Im Jahnstadion empfing der TSV Lensahn die SpVgg Putlos. Beide Mannschaften befanden sich vor der Partie in unterschiedlichen Verfassungen. Die Gastmannschaft ist gut drauf, blieb in fünf Spielen unbesiegt und überzeugte vor allem defensiv. In den besagten Partien gab es nur zwei Niederlagen. Vor allem gegen die Spitzenteams Doberstorf (1:0) und TuS Tensfeld (0:0) stand man defensiv kompakt und hielt die Null. Einer der Hauptgründe war das Spielglück. Ein starker Torhüter und fehlende Effektivität beim Gegner spielten der SpVgg in die Karten. Das jüngste Heimspiel gegen die FSG Wardersee wurde mit 2:1 gewonnen, doch Trainer Benjamin Berger war überhaupt nicht zufrieden. Das Spiel wurde aufgearbeitet und im Derby sollte ein anderes Gesicht gezeigt werden. Dies galt auch für Lensahn. Seit zwei Monaten gab es keinen Dreier mehr und in der Tabelle ging es steil nach unten. Vor allem 19 Gegentore aus vier Spielen sind ein entscheidender Faktor für den ausbleibenden Erfolg. Doch auch nach vorne geht viel zu wenig. Die vielen Ausfälle sind nicht zu kompensieren, denn die derzeitige Lage ist sehr besorgniserregend. Die Startelf wird mit Spielern der zweiten Herren aufgefüllt und auf der Bank nehmen nur wenige Spieler platz. Trainer Heiko Müller fehlen die Alternativen und die Möglichkeit etwas zu verändern. Es zeigt sich zudem, wie abhängig man von Thorben und Finn-Ole Ratje ist, die beide derzeit fehlen. Mit Blick auf die Partie gegen Putlos, standen dem Coach nur 13 Spieler zur Verfügung. Im Tor kehrte zwar Kripke zurück, doch davor musste man auf Fabian Kommke verzichten. Es setzte sich mit dem Fehlen von Bilal Ahmad, Johann Looft, Torben Willms und Moritz Gallowsky fort. Auch Bujar Krasniqi stand weiterhin aufgrund seines Kreuzbandrisses nicht zur Verfügung. Es sieht also düster aus an der Dr.-Julius-Stinde-Straße. Die Devise lautet hinten stabil stehen, denn dies war zuletzt nicht wirklich der Fall. 0:5 (gegen Eutin II) und 1:7 (gegen Preetz) lauteten die Resultate der beiden jüngsten Niederlagen.

Duell der Defensiven

Mit Blick auf die beiden Herangehensweisen, war durchaus eine Abwehrschlacht zu erwarten. Beide stehen gerne tief, was nicht gerade für ein Offensivfeuerwerk sprechen sollte. Zu erwarten war, dass die Gäste hier den Ton angeben würden, was auch die Startelf verriet. Trainer Berger sagte zu HL-SPORTS: „Uns war klar, dass sie tief stehen. Mit einer Fünferkette habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Wir wollten sie immer wieder in die Breite schaffen, immer wieder breit spielen. Deswegen haben wir mit Radouan und Marten Ruge zwei Stürmer, plus die beiden Außen und Zielinski, der nochmal hochrückte.“ Nach vier Minuten gab es eine erste Annäherung. Lensahn spielte einen Pass in die Tiefe zu Malte Ziesmer, doch Tobias Geisler kam raus und klärte. Eine Minute später gab es einen Freistoß für die Hausherren von der rechten Seite, anschließend brachte Ziesmer den Ball zweimal aufs Tor, doch der Gästeschlussmann rettete mit allem, was er hat. Berger war sichtlich unzufrieden an der Seitenlinie, denn seine Mannschaft kam noch nicht so richtig ins Spiel. Offensiv musste man lange Zeit auf klare Chancen warten. Eine Annäherung gab es, als ein langer Ball vorne reingeschlagen wurde und Marten Ruge, der sein Startelf-Comeback gab den Ball ungefährlich aufs Tor köpfte.

Zweikämpfe gab es zwischen dem TSV Lensahn und der SpVgg Putlos genügend. Foto: Niklas Runne

Angsthasenfußball

Es war sehr zäh, was beide Teams hier auf den Rasen brachten. Es gab kaum durchkommen auf beiden Seiten, sodass sich ein teilweise wildes draufbolzen entwickelte. So zog Eric Prieß zunächst aus 35 Metern ab, doch es fehlte rund ein halber Meter. Drei Minuten später versuchte er es von nochmals ein paar Meter weiter. Aus etwa 38 Meter kam der Ball in die Richtung des Tores, doch Geisler nahm diesen versuchten Torabschluss lässig mit dem Fuß an. Es war bezeichnend für die erste Hälfte. Putlos fehlten oftmals die Anspielstationen, sodass zu langen Bällen gegriffen wurde. Dies gefiel dem Trainer allerdings überhaupt nicht: „Wir haben Angsthasenfußball gespielt, haben die Bälle aus dem Halbfeld diagonal reingekloppt und dann bist du halt ungefährlich. Das war definitiv nicht der Plan. Wir wollten sie laufen lassen und dann effektiv in die Spitze hereinspielen und zum Torerfolg kommen. Wenn wir das gemacht haben, wurde es auch gefährlich, aber das haben wir zu selten gemacht.“ Elf Minuten vor der Pause bekam dann Lensahn eine gute Gelegenheit. Wie sehr oft an diesem Nachmittag ging, es über die rechte Seite dann scheiterte Ziesmer am Torhüter. Anschließend bekam Putlos eine kurze Phase in der sie etwas zwingender wurden, doch die beiden Distanzschüsse von Christopher Schiemann gingen über das Gehäuse. Kurz vor der Pause bekamen sie dann ihre beste Chance. Radouan El-Majbouri scheiterte aus spitzem Winkel an Kripke und anschließend bekam Ruge den Ball nicht rein gestochert. So endete die erste Hälfte leistungsgerecht torlos.

Verletzungsschock

Zur zweiten Hälfte nahmen die Gäste eine Änderung vor. Alae Naji kam für Hannes Goertz, der wenig auf dem Flügel bewirken konnte. Putlos kam etwas besser aus der Kabine und bekam in Person von Zielinski aus der Distanz zu einem weiteren Abschluss. Es blieb weiterhin dabei, dass hier wenig Torgefahr erzeugt wurde. Vor allem Lensahn, die vor der Pause noch das gefährlichere Team waren, kam kaum noch zu Offensivszenen. Eine halbe Stunde vor dem Ende gab es dann einen Schockmoment. Kevin Witt verletzte sich ohne Einwirkung des Gegners schwer und schrie vor Schmerzen. Nach knapp fünf Minuten, in denen er behandelt wurde, ging es nicht mehr weiter für den Defensivmann. Berger war also zu seinem vierten Wechsel gezwungen, denn fünf Minuten zuvor kamen bereits Jürgensen und Höhn. Wenige Minuten nach der Verletzungsunterbrechung gab es eine Ecke für Lensahn, die durchaus gefährlich wurde. Anschließend kam Putlos zu einer leichten Druckphase. Zunächst schoss Ruge zu zentral auf den Torhüter und zwei Minuten später kam Naji zu einer potenziellen Schusschance. Die anschließende Ecke landete bei Kenzler, doch dessen Kopfball ging ein gutes Stück am Tor vorbei. Lensahn wurde anschließend mutiger, doch ohne richtig zwingend zu werden. Die Partie neigte sich dem Ende hin, doch es gab acht Minuten obendrauf. Es schien als würde es Putlos mehr wollen, denn sie drängten aufs Tor. Alae Naji tauchte plötzlich vor Kripke auf, doch scheiterte am Schlussmann. Es war die beste Chance des gesamten Spiels. Zwei Minuten später gab es dann einen Schock. Jürgensen und Ole Knorr prallten mit den Köpfen aneinander, wonach der Putloser am Boden liegen blieb. Die Situation wurde kurz unübersichtlich, doch es ging beim Stürmer weiter. Eine Minute später brachte Kapitän Prokoph einen Freistoß vors Tor, den Tim Höhn per Kopf gefährlich aufs Tor beförderte und Kripke forderte. Dieser wehrte den Ball noch zur Seite ab, doch Lars Jürgensen (98.) traf zur Gästeführung. Es war der „Lucky-Punch“ und eine irre Geschichte. Knapp 60 Sekunden zuvor lag er nach dem Kopf-Zusammenstoß noch am Boden und musste behandelt werden und in der nächsten Aktion staubt er den Ball ab, als wäre nichts gewesen.

Lars Jürgensen jubelte über den Siegtreffer der SpVgg Putlos. Foto: Niklas Runne

Wo bleibt die Gefahr?

Für die Gastgeber war es enorm bitter, denn dieses Spiel hätte wohl keinen Sieger verdient gehabt. Doch Lensahn versuchte es nochmal nach vorne zu kommen. Der Ball kam nach vorne und anschließend räumte Geisler den Gegenspieler ab. Der TSV hätte gerne einen Elfmeter bekommen, doch der Pfiff blieb aus. Stattdessen gab es noch einen Kopfball am Tor vorbei, doch die Fahne des Assistenten ging hoch. So endete die Partie mit 1:0 für die Gäste. Es ist ein Ergebnis das Putlos bereits gut kennt. Es war bereits das dritte Mal, dass ein solches Resultat eingefahren wurde. Die Serie setzte sich also mit sechs ungeschlagenen Spielen fort. Der Trainer der siegreichen Mannschaft sagte nach dem Spiel: „Erst einmal bin ich glücklich, dass wir gewonnen haben, einen Satz in der Tabelle machen und wieder ohne Gegentor geblieben sind, das sind die positiven Dinge. Ich habe aber seit Wochen keine Lösung darauf, dass wir so ungefährlich vor dem gegnerischen Tor sind und uns einfach nicht belohnen. Da müssen wir definitiv weiter dran arbeiten, auch wenn wir es unter der Woche immer machen, aber wir bringen es nicht auf den Platz.“ Lensahn-Trainer Heiko Müller sagte nach dem Spiel: „Wir hätten heute wirklich einen Punkt verdient gehabt. Das Engagement und die Einstellung haben gestimmt. Es sollte aber letztendlich erneut nicht reichen. Glückwunsch an die SpVgg Putlos zum Auswärtssieg.“ Am kommenden Wochenende kommt es für Putlos zu einem echten Härtetest. Mit einer breiten Brust empfängt man den Ligaprimus aus Gremersdorf zum nächsten Derby. Der TSV ist noch immer ungeschlagen, doch die SpVgg auf dem heimischen Platz auch. Für Lensahn geht es nach dem neunten sieglosen Spiel am Stück, nun zur SG Doberstorf/P’hagen.

Der 11. Spieltag

FT Preetz – TSV Gremersdorf 1:3
TuS Tensfeld – SC Cismar 4:0
TSV Lütjenburg – SG Bösdorf/Malente 0:0
ASV Dersau – SVG Pönitz II 4:1
SG Insel Fehmarn – Eutin 08 II 0:2
TSV Klausdorf II – SG Kühren 3:1
FSG Wardersee – SG Doberstorf/P’hagen 4:1
TSV Lensahn – SpVgg Putlos 0:1

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf1142 : 831
2.Eutin 08 II – U231133 : 1523
3.TuS Tensfeld1134 : 1822
4.ASV Dersau1128 : 1921
5.SG Dobersdorf/​P’hagen1130 : 2119
6.TSV Klausdorf II – U231123 : 2919
7.SG Bösdorf /​ Malente1021 : 1916
8.SpVgg Putlos911 : 916
9.TSV Lütjenburg1018 : 2016
10.SG Insel Fehmarn1020 : 2411
11.SC Cismar1014 : 229
12.TSV Lensahn1119 : 348
13.FSG Wardersee1016 : 358
14.FT Preetz1122 : 307
15.SVG Pönitz II1118 : 317
16.SG Kühren87 : 224

Wird der VfL Lübeck-Schwartau aufsteigen?

  • Nein, Lübeck-Schwartau wird sich im Mittelfeld einreihen (31%, 166 Votes)
  • Nein, es wird nicht ganz reichen (28%, 148 Votes)
  • Ja, Lübeck-Schwartau wird aufsteigen (22%, 115 Votes)
  • Ist mir egal (13%, 71 Votes)
  • Nein, Lübeck-Schwartau wird gegen den Abstieg spielen (3%, 18 Votes)
  • Weiß ich nicht (2%, 12 Votes)

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