Dünne Personaldecke bricht Hamburg in Wetzlar das Genick

Zusätzlich Verletzung von Bo Andersen und Disqualifikation von Weller

Kapitän Niklas Weller erhielt bereits in der 19. Minute die rote Karte
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat in seiner vierten Auswärtsbegegnung dieser Saison bei der HSG Wetzlar vor 3.788 Zuschauern am Ende deutlich mit 26:31 (15:14) verloren und damit den Kontakt zur oberen Tabellenhälfte verloren. Für Wetzlar war es der erste Heimerfolg der Saison und verschaffte der HSG Anschluss an das untere Mittelfeld.

Tore per Gegenstoß sind Hamburgs Vorteil in erster Halbzeit

Nach einem Abtasten in den ersten Angriffen legte die HSG Wetzlar das 1:0 in der 3. Minute vor. Nachdem Moritz Sauter für die Hamburger ausgeglichen hatte, legten die Gastgeber erneut vor. Nach dem 2:3-Rückstand des Handball Sport Verein Hamburg netzte diese dreifach zum 5:3 (7.), davon zwei per Gegenstoß. In dieser Phase legte Mohamed El Tayar den Grundstein mit zwei wichtigen Paraden. Casper Ulrich Mortensen scheiterte mit einem Siebenmeter, bevor Leif Tissier nach einem Rückpass von Jacob Lassen das 6:3 (11.) erzielte. In der Folgezeit bekam Dominik Axmann gleich innerhalb kürzester Zeit zwei Zeitstrafen, was die HSG wieder auf einen Treffer zum 7:8 (18.) verkürzen ließ. Mit der roten Karte gegen Niklas Weller in der 19. Minute kam Dino Corak an den Kreis. Nachdem Lassen das 10:7 (20.) erzielt hatte, gab es einen Bruch bei den Hamburgern, was zu technischen Fehlern und Ballverlusten führte und Wetzlar den Ausgleich zum 10:10 (23.) erzielen ließ. Beim 12:11 (25.) übernahmen die Gastgeber erneut die Führung, doch der HSV Hamburg kämpfte sich zurück und nahm eine 15:14-Führung mit in die Pause.

Wie wirkt sich die Verletzung von Robert Glatzel auf den Erfolg des Hamburger SV aus?

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Dünner Personaldecke und Torhüterleistung machen den Unterschied

In die zweite Hälfte startete der HSV Hamburg mit einem Blitzstart zum 17:14 (32.) durch je einen Treffer von Corak und Levin Unbehaun, was Halbzeit übergreifend einen 4:0-Lauf darstellte. Unbehaun war bereits in der der ersten Hälfte für den verletzt ausgeschiedenen Frederik Bo Andersen ins Spiel gekommen. So mussten die Hamburger mit Weller und Bo Andersen auf zwei weitere Spieler verzichten, nachdem sie nur mit 14 Spielern angereist waren.
Nach zwei Gegentreffern scheiterte Unbehaun, wie schon in der ersten Halbzeit Mortensen, an Wetzlars Torhüter Anadin Suljakovic von der Siebenmeterlinie. Durch zwei Gegenstoßtreffern zum 19:16 (36.) machte Unbehaun seinen Fehler wieder gut. Als Tissier ins leere Tor zum 21:17 (39.) traf, schien alles für die Gäste zu sprechen. Gegen eine jetzt offensiv agierende Wetzlarer Abwehr, taten sich Hamburgs Angreifer schwer, es fehlte irgendwie das letzte Verständnis, was die Gastgeber gnadenlos in Tore ummünzten. So nahm Trainer Torsten Jansen beim 21:20 (43.), nach drei Gegentreffern in Folge, eine Auszeit.
Doch Hamburgs Angriff fand nicht zurück ins Spiel, es häuften sich die Fehler, dass die HSG Wetzlar, nach dem 24:24 (53.) von Jacob Lassen durch einen Unterhandwurf erzielt, selbst dreifach netzte und beim 27:24 (55.) erstmals mit drei Toren in Führung lag. Trotz letzter Auszeit von Toto Jansen, behielten die Hausherren die Oberhand und feierten am Ende mit dem 31:26 ihren ersten Heimsieg in dieser Saison. Für den HSV Hamburg bedeutete dieses die dritte Niederlage in Folge bei nun 5:9 Punkten.

Frederik Bo Andersen fiel in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt aus
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

„Mit so vielen technischen Fehlern kann man schwer gewinnen“

Trainer Torsten Jansen ärgerte sich nach dem Spiel genau wie seine Spieler über die Niederlage, die über weite Teile des Spiels vermeidbar schien. „Wir spielen bis zur 38. Minute gut. Dann machen wir vier Fehler hintereinander, verlieren den Faden und lassen uns davon aus der Ruhe bringen. Mit den Ausfällen, die wir sowieso schon haben, plus denen von heute, wird es noch schwieriger. Zusätzlich bekommt Dominik Axmann 2×2 Minuten, obwohl er es beim ersten Mal gar nicht war. Dann kommt noch die rote Karte von Niklas Weller dazu. Das sind viele Faktoren, die gegen uns sprechen. Wir müssen jetzt enttäuscht sein. Mit so vielen technischen Fehlern kann man schwer ein Spiel gewinnen. Da müssen wir selbstkritisch sein.“ Insgesamt standen beim HSV Hamburg 14 technische Fehler auf dem Statistik-Zettel.

Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg, mit einem dünnen Kader von nur 14 Spielern angereist, musste zwei weitere Ausfälle bereits in der ersten Halbzeit mit Frederik Bo Andersen (verletzt ausgeschieden) und Niklas Weller (Disqualifikation) verkraften. Die hohe Anzahl an klarsten liegengelassenen Chancen, technischen Fehlern sowie eine beim Gegner besser Torhüterleistung gaben neben den fehlenden Wechselmöglichkeiten letztendlich den Ausschlag für die Niederlage.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug – Leif Tissier (6), Jacob Lassen (4), Niklas Weller (1), Dominik Axmann, Dino Corak (1), Ben Levermann, Frederik Bo Andersen, Alexander Hartwig, Levin Unbehaun (7/1), Moritz Sauter (4), Casper Ulrich Mortensen (3/2), Azat Valiullin

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