HSV: Verdienter Heimsieg trotz Schonlau-Aussetzer

Rothosen gewinnen 3:1 gegen Magdeburg

Davie Selke trifft für den HSV kurz vor der Pause zum 3:0. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – In der 2. Bundesliga feierte der Hamburger SV im Volksparkstadion vor 57.000 Zuschauern einen verdienten 3:1 (3:0)-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg. Nach einer starken ersten Halbzeit führte der HSV deutlich mit drei Toren Vorsprung, doch eine unnötige Rote Karte für Kapitän Sebastian Schonlau brachte Spannung in die Partie. Trotz Unterzahl verteidigten die Rothosen den Vorsprung und sicherten sich den zweiten Sieg in Folge. Mit den Triumphen gegen Fortuna Düsseldorf und nun gegen Magdeburg kletterte der HSV auf den 3. Tabellenplatz.

Die 1. Halbzeit: HSV konsequent, Magdeburg schwach

Der HSV startete druckvoll in die Partie und hatte bereits in der 5. Minute die erste große Chance. Ransford Königsdörffer scheiterte zunächst knapp, doch nur Sekunden später erzielte er per Kopfball nach einer Flanke von Miro Muheim das 1:0. Die Hamburger blieben weiter am Drücker und kamen in der 12. Minute durch Davie Selke zu einem weiteren Kopfball, der jedoch ungefährlich am Tor vorbeiging. Der Gastgeber blieb weiterhin gefährlich, als Jean-Luc Dompé in der 16. Minute einen Schuss direkt in die Arme von Magdeburgs Keeper Dominik Reimann abgab. In der 22. Minute folgte ein weiterer Angriff über die linke Seite, bei dem Dompé und Muheim gut zusammenspielten. Königsdörffer konnte den Ball im Strafraum allerdings nicht verwerten, da die Magdeburger Abwehr rechtzeitig eingriff. Die nächste Chance folgte in der 32. Minute, als Marco Richter nach einer Hereingabe von rechts nur den Pfosten traf. Die Gäste aus Magdeburg fanden kaum ins Spiel und blieben bis zur 38. Minute ohne nennenswerten Torschuss. Ihr erster Abschluss durch Xavier Amaechi verfehlte das Tor jedoch um knapp einen Meter. In der 42. Minute erhöhte Noah Katterbach auf 2:0 für den HSV, nachdem ein Missverständnis zwischen Baris Atik und El Hankouri ihm die Chance gegeben hatte. Katterbach setzte sich im Strafraum mit einem Übersteiger durch und schoss rechts am Keeper vorbei. Nur wenige Minuten später, in der 45. Minute, legte Selke nach einem Eckball das 3:0 nach. Selke lief völlig frei in den Strafraum und köpfte ohne Gegenwehr ein. Mit dieser deutlichen und verdienten Pausenführung für den HSV, der effizient seine Chancen nutzte, schien die Partie bereits zur Halbzeit entschieden. Magdeburg fand kein Mittel gegen die druckvollen Hamburger und verzeichnete nur eine Annäherung ans gegnerische Tor in der ersten Hälfte.

Nach der Pause: Schonlau ohne Not

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Magdeburg dreifach und versuchte, dem Spiel eine Wende zu geben. Fast hätten die Rothosen direkt nach Wiederanpfiff das 4:0 erzielt: Nach einem schnellen Konter über Dompé kam Selke in der 46. Minute zu einer guten Abschlusschance, verfehlte jedoch das Tor. In der 56. Minute folgte der Wendepunkt: HSV-Kapitän Sebastian Schonlau leistete sich einen folgenschweren Stockfehler an der Mittellinie. Als letzter Mann verlor er den Ball und brachte seinen Gegenspieler zu Fall, was ihm die Rote Karte einbrachte. Durch diesen Totalausfall schwächte Schonlau sein Team erheblich, und nur wenige Minuten später wurde es turbulent: In der 63. Minute verwandelte Martijn Kaars einen Elfmeter für Magdeburg zum 1:3, nachdem Muheim den eingewechselten Livan Burcu im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Mit einem Mann weniger wurde der HSV zunehmend in die Defensive gedrängt. Der FCM erhöhte den Druck und schnürte die Hamburger in deren Hälfte ein, doch es gelang ihnen nicht, den Ballbesitz in gefährliche Chancen umzumünzen. Der Gastgeber kam kaum noch zu geordneten Ballbesitzphasen, während die Gäste vehement auf den Anschlusstreffer drängten. In der 81. Minute parierte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes einen gefährlichen Abschluss von Tatsuya Ito und hielt seine Mannschaft im Spiel. Wenige Minuten später, in der 83. Minute, verpasste Magdeburg erneut eine gute Möglichkeit, als ein Abschluss aus kurzer Distanz direkt auf Heuer Fernandes zuging. Trotz der numerischen Überlegenheit schafften es die Gäste nicht, weitere zwingende Chancen zu kreieren. Ihre Angriffe waren zu ungenau, und der HSV verteidigte mit großem Einsatz. Obwohl die zweite Halbzeit aufgrund der Roten Karte von Schonlau und des Elfmeter-Treffers von Magdeburg spannender wurde, brachte das Team von Steffen Baumgart den Sieg letztlich über die Zeit. Nach einer starken ersten Halbzeit ließen die Hamburger in der zweiten Hälfte durch den Platzverweis etwas nach, verteidigten jedoch über weite Strecken gut gegen den Ball. Die Gäste zogen aus der Überzahl keinen großen Nutzen und spielten insgesamt nicht konsequent genug, um den Rückstand aufzuholen.

Roto Karte durch Schiri Sven Jablonski für Sebastian Schonlau (HSV) nach einer Notbremse. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

„Wir haben sehr leidenschaftlich verteidigt“

HSV-Trainer Steffen Baumgart war auf der Pressekonferenz nach dem Sieg mit der Leistung, gerade mit der 1. Halbzeit, sehr zufrieden: „Ich finde wir haben es in der 1. Halbzeit sehr gut gemacht. Der Doppelschlag kurz vor der Pause zieht das Spiel natürlich noch mehr in unsere Richtung. Zuvor war noch der Pfostenschuss durch Marco Richter. Wir haben aus meiner Sicht alles wegverteidigt und den Gegner zu wenigen Torchancen kommen lassen. Mit der Roten Karte verändert sich dann so ein Spiel komplett. Das ist aus meiner Sicht auch das, was die 2. Liga so ausmacht. Man darf sich nie sicher sein und es kann ganz schnell in eine andere Richtung gehen. Dann war für mich wichtig, dass wir sehr viele gute Verteidigungsaktionen hatten, wo wir den Gegner nicht zu freien Schüssen haben kommen lassen. Wir haben sehr leidenschaftlich verteidigt. Das heute nehme ich sehr gerne mit, weil das Gesicht, was wir in der 1. Halbzeit gezeigt haben und die Einstellung in der 2. Halbzeit, so stelle ich mir das vor und so sind wir aus meiner Sicht auch auf dem richtigen Weg.“

Der 9. Spieltag (18.-20.10.)

Darmstadt – Köln 5:1
Berlin – Braunschweig 3:1
Hannover – Schalke 1:0
Münster – Elversberg 1:1
Regensburg – Düsseldorf 0:3
Kaiserslautern – Paderborn 3:0
Hamburg – Magdeburg 3:1
Fürth – Nürnberg 0:4
Ulm – Karlsruhe 0:1

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Die Tabelle

1.Fortuna Düsseldorf914 : 720
2.Karlsruher SC920 : 1419
3.Hamburger SV922 : 918
4.1. FC Magdeburg918 : 1216
5.SC Paderborn 07916 : 1216
6.Hannover 96910 : 616
7.Hertha BSC916 : 1514
8.SV 07 Elversberg915 : 1013
9.1.FC Nürnberg915 : 1613
10.1. FC Köln921 : 1812
11.1. FC Kaiserslautern914 : 1312
12.SpVgg Greuther Fürth913 : 1410
13.SV Darmstadt 98917 : 209
14.FC Schalke 04916 : 208
15.SSV Ulm 184699 : 127
16.Eintracht Braunschweig910 : 227
17.SC Preußen Münster912 : 176
18.SSV Jahn Regensburg91 : 224

Wie wirkt sich die Verletzung von Robert Glatzel auf den Erfolg des Hamburger SV aus?

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  • Selke: Lobeca/Norbert Gettschat
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